The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Untermenschen zu sprechen, der nicht bis auf drei Meter an ein Mädchen herankommt, weil er sich dann in einen Haufen glibberigen Schleim verwandelt«, meinte Miler.
»Woher soll man wissen, ob sich Josh in einen Haufen glibberigen Schleim verwandelt hat?«, fragte ich. »Ich meine, wo ist der Unterschied?«
»Gute Frage«, pflichtete Miler mir bei.
»Harr, harr«, war Joshs Kommentar, aber er lachte nervös. Wie immer.
Miler und ich stießen die Fäuste gegeneinander und lachten. Aber mein Herz fühlte sich an, als sei es aus Blei.
Dann gingen wir drei hinaus in die frische, kühle Luft, schlenderten über den Rasen Richtung Mensa und nickten oder winkten alle drei Schritte jemandem zu, den wir kannten.
Wir möchten den Fall so schnell wie möglich zur Verhandlung bringen, dafür sorgen, dass du wegen Mordes verurteilt wirst und ins Gefängnis kommst.
Gefängnis . Wie würde es wohl sein, wegen Mordes im Gefängnis zu sitzen? Würden sie mich vor den echten Mördern um mich herum schützen können, oder wäre ich ganz auf mich allein gestellt? Ich sah schon vor mir, wie meine Mutter an den Besuchstagen kam, um mich zu sehen ...
»Alles klar bei dir?«, fragte Miler.
Ich zwang mich, meine Gedanken beiseitezuschieben, und blinzelte ihn an. »Was?«
»Du hast gerade gestöhnt. Ist dir schlecht?«
»Oh ... nein, ich habe nur ... Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich nicht für den Mathetest gelernt habe«, log ich.
»Ist doch egal. Du wolltest ja sowieso nicht aufs College gehen. Du kannst ja jederzeit bei Burger Prince arbeiten. Es sei denn, du willst aufsteigen und bei Burger King arbeiten. Dann brauchst du einen Hochschulabschluss.«
Als wir an die Tür der Mensa gelangten, hörten wir Gelächter und wären fast mit drei Leuten zusammengestoßen, die gerade herauskamen. Es waren zwei jüngere Schüler. Und Mr Sherman. Offensichtlich hatten sie über irgendetwas gescherzt.
»Hey, Jungs, wie läuft’s?«, fragte Sherman und schlug Miler auf die Schulter.
Josh und Miler sagten, es liefe gut, aber ich konnte nur dastehen und glotzen. Mr Sherman war ein jugendlicher Typ, gepflegt, fit und mit einem freundlichen Lächeln. Ich hatte ihn seit zwei Jahren in Geschichte. Konnte es wirklich wahr sein, dass er Alex Hauser erstochen hatte? War es möglich, dass er zu einer Gruppe gehörte, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Amerikaner zu terrorisieren und zu töten?
»Was ist los, Charlie?«, fragte er und grinste. »Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
»Nein ... hey, Mr Sherman ...«, antwortete ich rasch, aber meine Stimme versagte fast und mir fiel nichts mehr ein.
Sherman sah mich merkwürdig an, ging aber dann weiter Richtung Schulhof, gefolgt von seinen beiden Schülern. Ihr Lachen verhallte, während sie sich entfernten.
Ich schaute ihnen noch immer hinterher, als ich zusammen mit Josh und Miler die Mensa betrat.
Bis jetzt hatte ich noch nie großartig über die Mensa nachgedacht. Wieso auch? Es war eben die Mensa, weiter nichts. Man ging hin, aß zu Mittag und ging dann wieder weg. Aber jetzt fiel mir auf, wie vertraut alles wirkte, wie sehr man sich auf die Gerüche verlassen konnte. Montags Hamburger, mittwochs Makkaroni mit Käse und so weiter. Das Essen war nicht besser und nicht schlechter als in jeder anderen Schulmensa und wir machten immer Witze darüber: Was ist der Unterschied zwischen Gummi und einem Hamburger aus der Mensa der Spring Hill High?
Gummi kann man runterschlucken.
Die bunten Plastikstühle waren unbequem und es gab alle möglichen nervigen Highschool-Rituale, beispielsweise, wer warum wo saß. Die beliebten Mädchen hatten immer ihre festen Plätze und kicherten über die beliebten Jungs, während die nerdigen Jungs ebenfalls immer ihre festen Plätze hatten und gehässige Bemerkungen über die beliebten Mädchen machten, und so weiter und so fort.
Aber mit diesen Dingen ist es merkwürdig: Wenn man etwas vielleicht für immer zu verlieren droht, denkt man plötzlich anders darüber. Diese Mensa, mit ihrem mittelmäßigen Essen, den unbequemen Stühlen und all den blöden sozialen Regeln, die einem nachts den Schlaf rauben konnten, wenn man zu lange darüber nachdachte – diese Mensa hatte einen großen Teil meines Lebens ausgemacht. Meine Freunde und ich hatten dort schon sehr viel gelacht. Ich erinnerte mich, wie Josh einmal eine bescheuerte Geschichte erzählt und dabei so wild mit seiner Milchtüte gestikuliert hatte, dass die Milch Mr Cummings
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