The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
stehen.
War es ein Auto?
Nein, es bewegte sich nicht. Mit zittrigen Beinen stolperteich weiter und erreichte eine Kurve. Dort endete der Wald. Zu beiden Seiten der Straße erstreckten sich Felder, die im Licht des aufgehenden Mondes nur schwach zu erkennen waren. Die Straße führte hier bergab und verschwand irgendwann außer Sichtweite. Und direkt am Hang sah ich ein Haus.
Es war klein und lag ein Stück von der Straße entfernt, am Ende einer unbefestigten Einfahrt. Vorn an der Einfahrt stand ein Laternenpfahl und über der Eingangstür brannte ebenfalls eine Lampe.
Ich schlurfte auf die Einfahrt zu. Inzwischen hinkte ich sogar ein wenig, denn von dem langen Marsch hatte ich auch noch Blasen an den Füßen bekommen.
Schließlich humpelte ich die Einfahrt hoch, zum Haus.
Ich sah jetzt, dass es zwei Gebäude waren: das kleine Wohnhaus am Rand des Feldes und rechts daneben eine kleine Scheune oder ein Schuppen. Ich näherte mich dem Licht. Egal, was passieren mochte, ich brauchte etwas zu essen.
Es war ein altes Bauernhaus: zwei Stockwerke, ein Dachboden und eine Veranda, weiße Aluminiumverkleidung, grüne Fensterläden und ein abgeschrägtes Dach. Ich musste mich an einem Pfosten festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als ich die drei Stufen zur Veranda hinaufstieg. Rechts neben der Eingangstür war ein großes Fenster. Ich presste mein Gesicht gegen die Scheibe. Es tat gut, das kühle Glas auf meiner fiebrigen Stirn zu spüren.
Drinnen war es dunkel und sehr still. Es sah nicht so aus, als sei jemand zu Hause.
Ich hinkte zur Tür und griff nach dem Knauf. Er ließ sich leicht drehen, es war nicht abgeschlossen. Klar, wer sollte hier draußen, mitten im Nirgendwo, auch schon einbrechen?
Ich drückte die Tür auf und betrat das dunkle Haus.
Ohne jegliche Vorwarnung sprang knurrend und bellend ein Hund auf mich zu und fletschte die Zähne.
Vor Schreck schrie ich auf und taumelte nach hinten. Aber er war schon an mir hochgesprungen und drückte mir die Pfoten gegen die Brust. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht, als er bellte. Dann war er still und beschnüffelte mich. Die Vorderpfoten noch immer an meiner Brust stand er da, hechelte und wedelte mit dem Schwanz.
Im Lichtschein, der von der Außenlampe durch die Tür fiel, erkannte ich, dass es sich um einen Golden Retriever handelte – eine der freundlichsten Hunderassen der Welt, aber als Wachhund völlig ungeeignet.
Ich tätschelte ihm den Kopf. »Braver Hund«, sagte ich und stellte ihn sanft auf den Boden.
Dann fand ich den Lichtschalter und machte die Deckenlampe an.
Ich stand am Rand des kleinen Wohnzimmers. Eine Couch und ein Sessel, der zum Fernseher gewandt war, ein Holzkreuz an der Wand und ein Bild von Jesus, der mit einer Laterne Licht in der Nacht spendete. Außerdem gab es noch ein paar Beistelltische voll mit gerahmten Fotos von einem Mann in Marine-Uniform, einer Frau und einem kleinen Jungen. Alle Möbel sahen alt und abgenutzt aus. Der geflochtene Teppich war verblichen und fadenscheinig. In einer Wand war eine Art Alkoven, eine kleine Arbeitsnische, in der ein Tisch mit einem geöffneten Laptop darauf stand.
Der Hund beschnüffelte meine Beine und wedelte mit dem Schwanz. Ein Blick auf sein Halsband verriet mir, dass er Sport hieß. Ich kraulte ihn kurz im Nacken.
»Hey, Sport«, sagte ich, als er mir seine schnüffelnde Schnauze entgegenstreckte. »Zeig mir, wo hier das Essen ist.«
Dieses Wort verstand er natürlich. Munter trottete er durch das Zimmer voraus, zu einer Tür auf der anderen Seite. Ich folgte ihm und stützte mich an den Möbeln ab, um mich aufrecht zu halten. An der Tür betätigte ich einen weiteren Lichtschalter und sah in die Küche. Es war ein wunderbarer Anblick.
Sport und ich verzehrten ein einfaches, aber köstliches Abendbrot aus Milch, Brot, Käse und Truthahnscheiben. Ich aß gierig und warf gelegentlich meinem pelzigen Freund etwas zu, der es ebenfalls gierig verschlang, schließlich war er ein Hund. Ich war froh, dass ich sitzen konnte und etwas zu essen hatte. Mit jeder Minute fühlte ich mich stärker. Aber mein Kopf wurde nicht klarer. Im Gegenteil, es fühlte sich an, als würde das Fieber steigen.
Während ich aß, sah ich mich in der Küche um. Sie war bescheiden und klein, wie der Rest des Hauses. Die hellblaue Farbe an den Wänden war teilweise abgeblättert und das Linoleum auf dem Boden wirkte alt und ausgetreten. Auch der Kühlschrank sah alt aus.
An einer
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