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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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umgedreht. Zähneknirschend krümmte ich mich zusammen.
    »Oh nein!«
    Margaret sprang auf und eilte zu mir ans Bett. Sie nahm das Tablett, stellte es weg und setzte sich neben mich.
    »Was ist los?«
    Ich hielt mir den Magen. Eine ganze Weile konnte ich nicht antworten. »Ich habe diese Anfälle ... ich nenne sie Erinnerungsattacken. Sie haben mir ein Gegenmittel zu dem Amnesie-Serum gegeben. Es bringt meine Erinnerung zurück,aber mir wird ...« Ich stöhnte vor Schmerz. »Mir wird furchtbar schlecht davon.«
    Sie legte mir ihre kühle Hand auf die heiße Stirn. »Kannst du dagegen ankämpfen, es unterdrücken? Ich glaube nicht, dass dein Körper im Moment noch mehr Strapazen aushält.«
    Ich schloss die Augen und versuchte, den Schmerz fernzuhalten. Dabei liefen Szenen vor meinem inneren Auge ab, von denen ich nicht wusste, ob es Erinnerungen, Träume oder Erinnerungen an Träume waren. Anscheinend irrte ich wieder durch das dunkle Labyrinth. Es war wie eine Szene aus einem Computerspiel. Die Spalierwände mit den dornigen Ranken kamen auf mich zu und rauschten an mir vorbei.
    Dann war ich wieder in dem kleinen Zimmer und öffnete die Augen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Margaret.
    Ich nickte. Die Schmerzen in meinem Magen ließen langsam nach. »Ich glaube, es hört auf. Jedenfalls für den Moment.«
    »Gut«, sagte Margaret. »Ich möchte, dass du dich wieder hinlegst. Ruh dich aus.«
    »Ich glaube, es geht schon.«
    »Ist mir egal, was du glaubst. Leg dich hin«, befahl sie ruhig. »Na los. Tu, was ich sage.«
    Ich ließ es zu, dass sie mich sanft zurück auf das Bett drückte. Als sie mich zudeckte, beobachtete ich ihr Gesicht, aber schon fielen meine Augen wieder zu ...
    Mit einem Mal wachte ich auf. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, aber ich hatte das sichere Gefühl, dass gerade etwas sehr Wichtiges passiert war.
    Atemlos lag ich im Bett und lauschte. Ich hörte den Fernseher von nebenan, alberne Musik und lustige Cartoon-Stimmen. Larry sprach mit seiner Mutter, aber ich verstand nicht, was er sagte. Margaret antwortete ihm mit ihrer ruhigen, warmen Stimme. Erleichtert atmete ich aus. Im Haus war alles in Ordnung.
    Was war es dann? Etwas war passiert, während ich schlief. Ich spürte ein Stechen im Magen und da wusste ich es wieder: noch mehr Träume ... und noch mehr Erinnerungen.
    Ja, ich erinnerte mich! Ich war wieder in diesem Gartenlabyrinth gewesen, dem Irrgarten meiner Erinnerung, wo ich erneut die dunkle Gestalt gesehen hatte. Plötzlich war ein Licht aufgeblitzt und ich war nicht mehr in dem Labyrinth, sondern in einem kleinen weißen Zimmer, das mit Regalen und Aktenordnern vollgestopft und so hell erleuchtet war, dass es mich nach der Dunkelheit des Gartens blendete. Ich blinzelte so stark, dass ich nicht einmal den Mann erkennen konnte, der direkt vor mir stand.
    Dann hielt ich mir die Hand vor die Augen, um sie vor dem grellen Licht abzuschirmen. Als ich mich umdrehte, sah ich plötzlich wieder das Labyrinth vor mir. Während ich auf die verschlungenen Gänge schaute, passierte etwas Unglaubliches: Das Labyrinth begann zu blühen! Die kahlen, dornigen Zweige, die an den Spalieren hochrankten, bekamen plötzlich Knospen, die sich öffneten und die Gänge von oben bis unten mit dicken, blutroten Blüten bedeckten ...
    Schlagartig wachte ich auf.
    Ich begriff.
    Ich musste es sofort Margaret erzählen!
    Ich setzte mich auf und stellte fest, dass ich mich gutfühlte. Das Fieber war weg. Durch das Essen und den Schlaf war ich wieder zu Kräften gekommen. Ich stand auf.
    Für einen Moment wurde mir so schwindlig, dass ich fast umfiel. Aber ich stützte mich an der Stuhllehne ab und konnte mich gerade noch auf den Beinen halten. Ich wartete, bis das Schwindelgefühl nachließ.
    Langsam ging ich zur Tür und lehnte mich gegen den Rahmen. Vor mir war ein Flur, von dem links die Küche und rechts das Wohnzimmer abgingen. Der Flur war klein, trotzdem kam mir der Weg endlos vor.
    »Margaret«, rief ich mit schwacher Stimme. Die Geräusche aus dem Fernsehen mussten mich übertönt haben, denn sie antwortete nicht.
    Ich stolperte den Flur hinunter, taumelte mal gegen die eine, mal gegen die andere Wand. Bilder aus meinem Traum – oder aus meiner Erinnerung – flackerten wieder und wieder vor mir auf. Das Labyrinth, das weiße Zimmer, die blutroten Blüten an den Spalieren ...
    Endlich erreichte ich die Wohnzimmertür! Ich lehnte mich an den Türrahmen. Margaret saß auf dem Sofa und hatte

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