The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
den Arm um Larry gelegt. Die beiden wandten mir den Rücken zu und schauten eine DVD, einen Cartoon über einen Fisch. Sport lag zusammengerollt auf dem Teppich, direkt neben dem Sofa.
Ich blinzelte angestrengt und schaute mich um. Es war schon spät. Vor dem Fenster war nichts als Dunkelheit. Und aus dieser Dunkelheit leuchteten mir noch immer, transparenten Bildern gleich, die blühenden Spaliere des Labyrinths entgegen. Mit blutroten Rosen übersäte Dornenbüsche.
»Margaret«, stieß ich hervor.
Dieses Mal hörte sie mich, genauso wie Larry. Überrascht schauten die beiden mich über die Schulter hinweg an. Auch Sport hob den Kopf.
Margaret sprang auf und eilte zu mir.
»Du solltest nicht aufstehen«, mahnte sie.
»Ich erinnere mich.«
»Ganz ruhig. Du musst dich hinlegen.«
»Ich kann nicht. Ich erinnere mich! Ich weiß jetzt, wer es war. Mein Kontaktmann, nachdem Waterman weg war. Derjenige, der dafür gesorgt hat, dass Milton eins in meine Gefängniszelle kommen konnte.«
»Beruhige dich. Ich verstehe dich nicht.«
»Er war derjenige, der mir ins Ohr geflüstert hat, ich solle Waterman finden. Er hat meine Handschellen aufgeschlossen.«
»Du redest wirres Zeug.«
Ich schaute in ihr müdes, gütiges und friedliches Gesicht, das mitten zwischen den Bildern meines Traumes schwebte.
»Nein!«, erklärte ich ihr. »Ich kann mich endlich erinnern! Es war Rose. Er ist mein Kontaktmann. Es war Detective Rose.«
28
D ER F EIND ERWACHT
Margaret half mir auf einen Stuhl. Ich zitterte vor Kälte in meinen Boxershorts und dem T-Shirt. Sport saß neben mir und beschnüffelte mich besorgt.
»Ich hole deine Kleider«, sagte Margaret und ging aus dem Zimmer.
Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper, während der Hund mich aufmerksam beobachtete. Als ich aufblickte, sah ich, dass auch Larry mich über die Rückenlehne des Sofas hinweg mit großen, ängstlichen Augen anschaute. Ich versuchte, ihm aufmunternd zuzulächeln.
»Keine Angst«, sagte ich. »Alles in Ordnung.«
Er sank ein wenig tiefer hinter die Rückenlehne, aber seine Augen guckten noch immer über den Rand hinüber. Der Hund legte sich neben meine Füße.
Einen Augenblick später kam Margaret mit meinen restlichen Sachen zurück: Jeans, Sweatshirt, Fleecejacke, die Socken, alles frisch gewaschen und gefaltet. Während ich begann, mich anzuziehen, sprach ich weiter: »Ich hatte einen Traum ...«, erklärte ich ihr. »Aber es war mehr als das, verstehen Sie? Es war wie eine Erinnerung und die Symbole standen für etwas.«
»Verstehe«, nickte Margaret. »Erzähl weiter.«
»Ich war in diesem Labyrinth ... ich glaube, das steht fürmeine Erinnerung ... und überall an den Wänden rankten dornige Pflanzen hoch. Zuerst begriff ich nicht, aber dann blühten die Kletterpflanzen, und es waren Rosen! Dann war da dieser Mann in der Mitte des Labyrinths, der mit mir gesprochen und mir geholfen hat. Er war mein Verbündeter. Ich konnte sein Gesicht zwar nicht sehen, aber als die Kletterpflanzen blühten, wusste ich ...«
»Nein!«, rief Margaret verblüfft.
»Doch«, sagte ich, nickte und erinnerte mich an die blühenden Spaliere. »Es waren Kletterrosen. Und der Typ in dem Labyrinth war Rose. Er war mein Verbündeter und er hat mir von dem Ding in meinem Mund erzählt, hat mir gesagt, dass die Homelanders mir bei meinem Ausbruch aus dem Gefängnis helfen würden. Er war Watermans Kontaktmann bei der Polizei. Es war Rose, die ganze Zeit.«
»Bist du sicher, Charlie?«, fragte Margaret. »Er kam mir nicht gerade wie ein Verbündeter vor, als er heute hier war.«
Ich stand auf, um mir das Sweatshirt über den Kopf zu ziehen. »Ja, ich bin ganz sicher. Ich erinnere mich wieder. Es ergibt alles einen Sinn. Kurz nachdem ich den Homelanders das erste Mal entkommen war, wurde ich verhaftet. Rose und ein Haufen Deputys führten mich in Handschellen zu einem Wagen, der mich zurück ins Gefängnis bringen sollte. Aber kurz bevor ich einstieg, löste jemand meine Handschellen und flüsterte mir ins Ohr: ›Finde Waterman.‹ Das war Rose. Er muss es gewesen sein, weil er als Einziger dicht genug an mir dran war. Mehr konnte er wohl nicht für mich tun, ohne aufzufliegen. Später sah ich dann meine Chance und entkam – aber er muss mir diese Chance ermöglicht und dafür gesorgt haben, dass ich es schaffe. Wo sind meine Schuhe?«
»Wozu brauchst du Schuhe? Du bist noch immer krank. Du bist zu schwach, um irgendwohin zu gehen.«
Ich schaute einen Moment in
Weitere Kostenlose Bücher