The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
nach oben. Mit aller Kraft, die ich noch aufbieten konnte, schlug ich den Killer in den Unterleib. Ächzend vor Schmerz kippte er nach vorn. Sein Körper wurde schlaff und er sank zu Boden.
Bevor er bewusstlos aufschlug, zog ich ihm rasch den Gurt seines Gewehrs über die Schulter.
Jetzt hatte ich die Waffe!
Genau in diesem Augenblick ging das Licht an.
Im Wohnzimmer stand nur ein Homelander. Es war der Dicke mit dem dümmlichen Gesicht, den ich schon auf dem alten Klinikgelände im Wald gesehen hatte. Sein Maschinengewehr war direkt auf meinen Kopf gerichtet – und er war bereit, abzudrücken.
Aber er hatte ein Problem: Ich richtete ebenfalls ein Maschinengewehr auf ihn. Und auch ich hatte den Finger am Abzug.
»Lass die Waffe fallen«, knurrte der Dicke.
»Du zuerst«, knurrte ich zurück.
Ich trat ins Wohnzimmer, ging um ihn herum und versuchte, eine Position zu finden, von der aus ich sowohl ihn als auch den bewusstlosen Homelander auf dem Boden des Esszimmers im Auge behalten konnte. Der Dicke wich zurück und bewegte sich ebenfalls um mich herum.
Im oberen Stock bellte Sport wie verrückt. Seit die Homelanders in das Haus eingedrungen waren, hatte er nicht mehr aufgehört.
»Du glaubst, du bist schneller als ich?«, höhnte der Dicke.»Ich kann dich erschießen, noch bevor du abgedrückt hast.«
»Vielleicht«, entgegnete ich. »Aber vielleicht schießt du auch daneben und stirbst. Willst du es drauf ankommen lassen?«
» Du bist erledigt, West!«
Ich zuckte zusammen, als ich die tiefe, kehlige Stimme erkannte. Waylon.
Was ich dann sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Waylon kam mit Margaret die Treppe hinunter. Er hielt sie vor sich, den Arm um ihren Hals gelegt, und drückte eine 9-mm-Pistole an ihre Schläfe.
»Wir haben das Haus beobachtet«, sagte Waylon. »Wir haben gesehen, wie sie mit dem Jungen nach oben gegangen ist. Dieser dämliche Köter hat uns mit seinem Gebell direkt zu ihr geführt.«
Sport bellte noch immer wie verrückt. Wahrscheinlich war er oben in einem der Zimmer eingesperrt. Der Junge. Larry. Was ist mit Larry? Wo ist er?
Mein Blick wanderte zu Margaret. Ich sah die Angst in ihren Augen. Aber ich sah auch noch etwas anderes. Sie machte eine kaum wahrnehmbare Geste, schüttelte ganz kurz den Kopf: Der Junge war nicht mehr da. Sie hatte ihn das Regenrohr hinunter und in den Wald geschickt. Genau so, wie ich ihr gesagt hatte.
Ich richtete das Gewehr weiterhin auf den Dicken, während ich mit zusammengebissenen Zähnen zu Waylon sprach.
»Lass sie los«, forderte ich. »Sie hat nichts damit zu tun.«
»Ich lasse sie los, sobald du die Waffe hinlegst«, antwortete er. »Wenn du es nicht tust, puste ich ihr den Kopf weg.«
Ich zögerte. Was sollte ich machen?
»Zweifelst du daran, dass ich es tue?«
Das tat ich nicht. Ich legte das Maschinengewehr auf den Boden.
»Nimm die Hände hoch.«
Ich seufzte kapitulierend und hob die Hände.
Es war vorbei.
30
A US DER D UNKELHEIT
Einen Augenblick standen alle reglos da. Waylon mit Margaret als Geisel, die Pistole an ihre Schläfe gedrückt. Der Dicke, der sein Maschinengewehr auf mich gerichtet hatte. Der andere Homelander, ein großer, schlanker Typ mit olivfarbener Haut, der noch immer bewusstlos am Boden lag.
Und ich, die Hände über den Kopf gehoben.
Keiner von uns regte sich oder sagte ein Wort. Oben bellte noch immer der Hund.
Dann stieß Waylon Margaret von sich weg. Sie stolperte nach vorn und stellte sich neben mich. Waylon richtete seine Pistole auf uns.
»Soll ich sie erschießen?«, fragte der Dicke.
Er stand links von mir und konnte es offenbar gar nicht abwarten.
Waylon schien nachzudenken. Hinter seinem ungepflegten schwarzen Bart arbeitete es in seinem groben Gesicht.
»Nein«, sagte er schließlich. »Noch nicht. Ich will erst herausfinden, was er weiß.« Nach einer Pause fügte er beiläufig hinzu: »Aber die Frau nutzt mir nichts mehr. Töte sie.«
Der Dicke schwenkte sein Maschinengewehr von mir zu Margaret, den Finger am Abzug.
Ich packte Margaret am Arm und riss sie hinter mich, sodass ich zwischen ihr und dem Killer stand.
»Geh aus dem Weg, Mistkerl!«, fluchte der Dicke.
Aber ich blieb reglos stehen und starrte ihn an. Für ein paar Sekunden war er wie gelähmt. Im Grunde hatten Margaret und ich jedoch keine Wahl. Unsere Lage war hoffnungslos. Ich konnte das Unvermeidliche noch eine kleine Weile hinauszögern, aber die Jagd war hier zu Ende. Nur noch wenige Sekunden
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