The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)
Sterben nennen …«
»Das Große Sterben, huh. Das hört sich nicht gut an.«
»Ganz meine Meinung. Es hat irgendetwas mit einem Zeug zu tun, das C.O. heißt und das sie von den Russen bekommen. Was könnte das sein?«
»Keine Ahnung. Aber es muss wohl irgendeine Waffe sein.«
»Wahrscheinlich. Was immer es auch ist, sie wollen es an des Teufels Silvester einsetzen.«
»Und der Teufel …«
»Sind wir, Amerika.«
Mike seufzte. »Natürlich, wer sonst. Okay. Wo soll es passieren?« Mike hatte sich jetzt auch näher zur Plexiglasscheibe vorgebeugt. Der Ausdruck seiner Augen war ernst. Wir hatten keine Zeit mehr zu verlieren.
»Ich weiß es nicht«, gestand ich. »Ich weiß auch nicht, ob ich es je gewusst habe. Wenn ja, dann erinnere ich mich nicht. Das ist im Moment alles, was ich sagen kann.«
»Okay.«
»Sie müssen es Rose sagen. Sie müssen.Wenn nicht Rose, dann einem Ihrer anderen Freunde.«
»Mach dir keine Sorgen. Ist schon so gut wie erledigt.«
Ich rückte noch näher an die Scheibe heran. Unsere Gesichter waren jetzt nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. »Und Sie müssen es Samuel sagen, Mike.«
Er runzelte fragend die Stirn. »Samuel?«
»Er kommt nach Weihnachten in die Stadt. Er wird der Erste bei Nummer 1912 am 30 . Dezember sein. Samuel, meine ich.«
Der nächste Moment schien ewig zu dauern. Es war unwahrscheinlich, dass Mike verstand, was ich damit sagen wollte. Er las zwar in dieser Bibel mit Tarneinband, aber ich bezweifelte, dass er wirklich bibelfest war. Ich selbst war auch nicht gut im Auswendiglernen, aber ich hatte eine Bibel in der Zelle und die Stelle nachgeschlagen, bevor erkam. Ich hoffte einfach, Mike würde meine Botschaft kapieren und ebenfalls nachschlagen, sobald er zu Hause war.
»Samuel, der Erste bei Nummer 1912 «, wiederholte er leise. Er wandte seine Augen von mir ab und schaute gedankenverloren nach oben, als suche er etwas in seinem Kopf. Und dann sah ich ihm an, dass er es gefunden hatte:
Erstes Buch Samuel, Kapitel 19 , Vers 12 : Da ließ ihn Michal durchs Fenster hinab, dass er floh und entrinnen konnte.
Er begriff. Völlig perplex starrte er mich mit geöffnetem Mund an.
» 30 . Dezember«, wiederholte ich. »Er wird mit all seinen Freunden kommen.«
Mikes Gesicht veränderte sich. Einen Augenblick glaubte ich wirklich, er würde die Scheibe einschlagen und mich am Kragen packen. Seine Stimme wurde zu einem scharfen Flüstern. »Hast du den Verstand verloren? Ich sagte, ich werde die Nachricht verbreiten, und das werde ich auch.«
»Wir haben keine Zeit, Mike.Wir werden jede Information brauchen, die in meinem Kopf ist. Das ist vielleicht unsere einzige Chance.«
»Vergiss es«, zischte er und schaute mich durchdringend an. »Wir regeln das von hier aus.«
»Sie werden Freunde brauchen. Rose wird Sie brauchen. Er hat sich mit seinen Vorgesetzten überworfen. Er ist ein Ärgernis für sie geworden und sie glauben ihm nicht. Selbst wenn er die Antworten findet, die er braucht, ist er möglicherweise auf sich allein gestellt.«
»Nein«, widersprach Mike mit Nachdruck. »Das ist Wahnsinn. Tu es nicht! Hast du mich verstanden?«
»Mike …«
»Ob du mich verstanden hast, Armleuchter?«
Ich lehnte mich zurück. Was konnte ich sagen? Mike war nicht nur klug, er war weise. Er war ein Soldat, ein Held, und wenn er sagte, er würde sich mit Rose in Verbindung setzen, dann tat er es auch.
Aber die Wahrheit war, dass ich auch so hier ausbrechen würde. Ich wusste nicht, was das Große Sterben zu bedeuten hatte – nicht genau –, aber ich wusste, dass Prince sich nur mit gewaltiger Zerstörung und Massensterben zufriedengeben würde. Ich konnte nicht einfach in meiner Zelle sitzen und hoffen, dass er aufgehalten wurde. Wenn ich etwas tun konnte, musste ich es versuchen.
»Hast du mich verstanden?«, fragte Mike noch einmal.
»Die Zeit ist um!«
Ich zuckte zusammen, als die Stimme des Aufsehers aus dem Lautsprecher ertönte. Mike wartete dicht an die Scheibe gedrückt auf meine Antwort. Aber da traten die beiden Wärter, die hinter den Besuchern Aufsicht führten, von der Wand nach vorn.
»Kommen Sie zum Ende«, befahl einer von ihnen.
Noch immer schaute Mike mich eindringlich an. »Ich werde es weitergeben«, versicherte er mir. »Es ist nicht nötig, etwas Dummes zu tun.«
»Mike.Wenn irgendwas passiert, wenn Prince an Silvester nicht aufgehalten wird, und ich hätte etwas tun können …«
»Nein«, wiederholte er streng.
»Hören Sie
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