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The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition)

Titel: The Homelanders - Im Visier des Todes (Bd. 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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verschwommene Figur, die ich vor lauter Schmerz wie durch einen Nebel sah. Aber nach und nach lichtete sich dieser Nebel und ich sah ihn deutlicher. Es war kein angenehmer Anblick.
    Der untersetzte, gedrungene Mann stand mit gespreizten Beinen da, sein wulstiges Gesicht schaute auf mich herab. Die Bosheit schien in Wellen von ihm auszustrahlen. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen glühten fast. Wenn er sprach, hörte sich seine Stimme an, als komme sie aus einem heiß blubbernden Vulkan tief in seinem Inneren. Er konnte es kaum abwarten, mich halb tot zu prügeln.
    »Was hast du dir dabei gedacht, Dreckskerl?« Der Klang dieser Stimme brannte sich mir ein. »Als du mir auf der Krankenstation gedroht hast, he? Was hast du dir dabei gedacht?« Er stieß mich mit der Spitze seines Schuhs. »Ich hab dich was gefragt!«
    Ich brachte nur ein Stöhnen zustande.
    »Als du mich gepackt hast, als wäre ich einer deiner dreckigen Knastkollegen«, fuhr Dunbar fort. »Ich würde wirklich gerne wissen, was du dir dabei gedacht hast.« Wieder stieß er mich. »Hast du etwa geglaubt, du würdest nie mehr hier landen? Hast du geglaubt, ich würde dich nie wieder in die Finger bekommen?« Er lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. »Ihr Knackis seid so dumm. Kapierst du es nicht? Hier drin, hinter diesen Mauern, arbeitet die Zeit für mich. Immer. Irgendwann bekomme ich immer meine Chance.«
    Ich zuckte zusammen, als er neben mir in die Hocke ging. Er grinste und lachte dann zufrieden in sich hinein.
    Vorsichtig ließ ich das Messer aus dem Ärmel in meine Handfläche gleiten und schloss die Finger um den Kordelgriff.
    »Du mieser, dreckiger Verbrecher«, beschimpfte mich Dunbar kopfschüttelnd. »Ich will dir was sagen: Das hier wird dir viel, viel mehr wehtun als mir.« Er streckte die Hand aus und wollte mich packen – in dem Moment schlug ich los.
    Bevor Dunbar reagieren konnte, ja noch bevor das sadistische Grinsen ganz aus seinem Gesicht verschwunden war, sprang ich auf, packte ihn an den Haaren und rammte ihn mit meiner Schulter. Da er in der Hocke saß, fand er keinerlei Halt und fiel sofort um. Rasch drückte ich seine Arme mit meinen Knien auf den Boden und hielt die Klinge an sein Kinn.
    Dann beugte ich mich ganz nah zu ihm hin und sagte leise, aber eindringlich: »Hören Sie mir gut zu, Dunbar. Jede Sekunde kommen ein paar von Blades Kumpanen durch diese Mauer. Verstanden, Armleuchter?«
    Dunbar schaute mich ungläubig an und verstand gar nichts. »Was?«
    Ich schlug seinen Kopf auf den Boden. »Hören Sie! Ich soll Sie töten, verstehen Sie?«
    »Ich …«
    Wieder schlug ich seinen Kopf auf den Boden.
    »Ja! Ja!«, beeilte er sich zu sagen. »Bring mich nicht um! Bitte nicht!«
    »Es macht keinen Unterschied, ob ich es tue oder nicht.Wenn ich Sie nicht töte, wird Blade es tun, oder einer seiner Irren, darauf können Sie wetten.«
    »Bitte«, flehte er wieder.
    »Sie haben eine Chance, wenn Sie tun, was ich sage. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, ja, ich tue alles. Was?«
    »Stellen Sie sich tot. Kapiert? Stellen Sie sich tot oder Sie sind tot. Das kann ich Ihnen garantieren.«
    Ehe er antworten konnte, ließ ich ihn los, und sein Kopf knallte auf den Boden. Und ehe er sich’s versah, führte ich das Messer von seiner Kehle zu meinem Arm, hielt die Luft an und verpasste mir einen schönen langen Schnitt.
    Es tat unglaublich weh, und für eine endlose Sekunde war der stechende Schmerz kaum auszuhalten. Dann floss Blut aus der Wunde. Dunbar versuchte, den Kopf zu heben, aber ich rammte ihm meinen Arm gegen den Hals und schlug ihn zurück, sodass er würgte. Dann rieb ich den Arm über sein Gesicht, damit er überall mit Blut beschmiert war. Es würde nicht besonders überzeugend aussehen, aber ich hoffte, dass der Trick in all dem Durcheinander, das sicherlich entstehen würde, trotzdem funktionierte.
    Ich ließ den Hofkönig los und stand auf. Es war nicht gerade leicht, mich zu bewegen. Nur mühsam überwand ich die Schmerzen von all den Schlägen, die ich eingesteckt hatte. Aber irgendwie schaffte ich es und tat, was getan werden musste.
    Ich packte Dunbar am Kragen und zog ihn auf die Knie. Dann schleifte ich ihn in eine dunkle Ecke des Anbaus. Während er sich vergeblich bemühte, auf die Füße zu kommen, redete ich leise auf ihn ein.
    »Ungefähr zwei Meilen von hier gibt es eine Mall, die nie fertig gebaut wurde. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ja, ja«, bestätigte Dunbar mit schwacher Stimme.
    »Da wollen

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