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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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das in einen schmutzigen Nebel gehüllt ist. Er dreht sich zu dem Mädchen neben ihm, fährt mit den Fingern durch ihr dunkles Haar und versinkt in ihren hellblauen Augen.
    »Vielleicht wirst du diejenige sein, die mich rettet«, flüstert er.
    Er ist zusammen mit ihr in Parkhead aufgewachsen. Mit ihr zusammen zu sein stabilisiert ihn. Er nimmt nur noch etwas Speed. Sie ist schwanger, und sie sind total aufgeregt. Mit fünfundzwanzig Vater zu werden kommt Kenny wie ein neuer Anfang vor. Sie nimmt kaum ein Viertel alle zwei Tage. Fast nichts. Sie hat nur eine ganz kleine Kugel. Er fühlt sich ganz ruhig, wenn er sein Ohr auf ihren Bauch legt und sich das kleine Leben darin vorstellt.
    Als er in den frühen Morgenstunden aufwacht, lehnt sie zitternd in der Tür. Die Wehen kommen schnell. Auf der Entbindungsstation beißt sie bei jeder Schmerzwelle die Zähne zusammen. Sie packt Kennys Hand, zerquetscht seine Finger. Sie hat hohen Blutdruck, als die Presswehen einsetzen. Die Zahlen auf dem Monitor purzeln, als ihr Herzschlag absackt. Dann hört er ganz auf. Die Pendeltüren werden aufgestoßen, Apparate werden scheppernd hereingerollt. Ihr Griff erschlafft. Schultern in Kitteln drängen sich um sie, brüllen sich gegenseitig an. Kenny ruft ihren Namen. Dann setzt ihr Herz wieder ein. Es ist zu riskant, die Geburt hinauszuzögern, also benutzen sie eine Zange. Der Geburtshelfer nimmt einen Gegenstand mit zwei geschwungenen Schalen, die sich um den Kopf des Kindes legen. Dann bleibt ihr Herz wieder stehen. Kenny sieht, wie sie ins Koma abgleitet. Ihr Körper zittert so stark, dass das Bett klappert. Schaum bildet sich in ihren Mundwinkeln, und ihre hellblauen Augen sinken in ihre Höhlen. Er schreit so laut auf, dass sie ihm sagen, er solle sich zusammenreißen. Dann taucht sein Sohn auf, nass und schlüpfrig vor Blut. Seine Schluchzer begrüßen sein Kind. Mit kräftigen Händen nehmen die Schwestern seiner Freundin ihm das Baby ab. Sie bleibt vier Tage lang im Koma. Kenny sitzt im Krankenhausflur, während ihre Familie gegen ihn wütet.
    »Du mieser Junkie«, schäumen sie. »Das ist alles deine Schuld.«
    Ihre Schwester nimmt das Kind mit zu sich nach Hause. Sie sorgen dafür, dass Kennys Name nicht auf der Geburtsurkunde auftaucht. Sie unterbinden, dass er seine Freundin oder seinen Sohn jemals wiedersieht. Er fühlt sich, als zerspringe ihm das Herz.
    Wenn er einen einzigen guten, liebenswürdigen Freund finden könnte, dann hätte er vielleicht eine Chance. Aber an jeder Straßenecke lungert ein ausgemergelter Junkie, winkt ihm mit einem knochigen Finger. Lass uns zusammenschmeißen und einen Beutel teilen, krächzt er mit zahnlosem Grinsen, wir können ein einmaliges Ding drehen und tausend Kröten machen. Wann immer er an der Theke des Barras oder Gallowgate steht, von seinem Pint zum Fußballspiel aufschaut, sind da zwei schwarze Augen, die sich aus einer Ecke in ihn bohren. Sie blinzeln nie. Plötzlich sind sie nur noch Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Wir waren in Barlinnie im selben Trakt, sagen sie. Oder Kilmarnock oder Glenochil. Schon bald wird ihm eine Botschaft überbracht. Du erinnerst dich an den Kerl, mit dem du aneinandergeraten bist, der dich mit dem Billardstock erwischt hat? Er ist jetzt in einem Pub die Straße runter, in Shettleston. Nimm mein Auto. Unter dem Sitz findest du ein Rasiermesser. Wir sind in einer halben Stunde unten und wieder zurück. Und Kenny kann nicht ablehnen. Vor so etwas läuft kein Mann weg im East End von Glasgow.
    Dann, eines Tages, kommt seine Exfreundin ihn suchen. Sie erlaubt, dass er den Jungen in die Schule bringt. Dann zum Schwimmen. Zum Rummel und den Geschäften. Diese Chance, Vater zu sein, baut ihn auf.
    Jetzt sitzt er Cathy gegenüber im Übergangswohnheim in Dennistown. Er wartet darauf, dass man einen Platz für ihn in Parkhead oder Springboig findet. Mit Cathy kann man gut ­reden, sie stärkt ihm den Rücken. Er hat Alex Fergusons Biographie zu einem Drittel durch. Fergie arbeitete als Schlosserlehrling auf den Werften am Clyde. Er fragte sich, ob er, wenn dieser Arsch nicht sein Dad gewesen wäre, vielleicht als Amateur bei Parkhead gespielt hätte. Er begleitet Cathy zur Haustür.
    »Mein Kumpel Michael. Vor vierzehn Jahren hat er immer in Müllcontainern gepennt. Aber heute ist er glücklich, er hat jetzt ne Freundin. Sie ist brandneu.«
    Cathy lächelt ihn an und vergräbt die Hände tief in ihren Jackentaschen. Sie fragt sich, was aus Kennys

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