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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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die es früher mal war. Nur eine weitere Kreidekontur für Trident, die Sondereinheit zur Aufklärung von Straftaten mit Einsatz von Schusswaffen unter Schwarzen. Wenn er stirbt, wird er seine Mum wiedersehen. Es ist ihm egal, wenn wieder einer versucht, ihn umzulegen. Er kann ihn und seine Freunde umbringen. Innerlich ist er längst tot.
    Zwei Tage später schmerzt seine Hand noch immer. Er steht bereits wegen versuchten Mordes unter Anklage und kann die Kanone kaum zum Zielen hochhalten. Er hat einen Ruf zu verlieren und braucht Geld. Er überfliegt die Nummern in seinem Telefon und ruft seinen Cousin an, einen Old-School Dealer, und während seine Hand heilt, geht er mit ihm auf Tour. Für seinen Geschmack gibt es zu viele Dealer in der Hood, also hat er ins West End expandiert, obwohl es von den Yardies kontrolliert wird. Die Yardies sind Jamaikaner aus Trenchtown in Kingston. Er kauft sich ein gebrauchtes schwarzes Taxi, einen Fairway TX1 Leichenwagen mit zwei Türen. Er schnappt sich einen Junkie, schmiert ihm Gel in die Haare und setzt ihm eine Brille mit Fensterglas auf die Nase seines pockennarbigen Gesichts, damit er wie ein echter Taxifahrer aussieht. Er bezahlt den Kerl in Klamotten. Die Yardies stehen hundert Meter entfernt und rauchen. Es sind knallharte, muskulöse Gangster frisch aus Trenchtown mit nagelneuen Nikes und einer Glock, die sie sich hinten in den Bund ihrer Sporthose geschoben haben. Pilgrim und sein Cousin parken kurz vor acht im West End, machen ihre Lieferung und ­zischen wieder ab. Wie ein Uhrwerk. Sie lassen die Yardies draußen stehen, wo sie versuchen, über Nacht ihre Million zu machen. Pilgrim macht weiter Kohle. Er hört, dass Steps verhaftet wurde. Er fährt mit dem Taxi, bis die Narben dunkelrot werden und auf seiner Hand verwachsen.
    Eines Nachts sind sie hinten in dem Taxi, als Pilgrims Telefon klingelt. Es ist ein alter Freund. Drek.
    »Ich hab da einen easy Überfall. Ein Kinderspiel«, sagt Drek. »Komm mit. Zieh das Ding mit uns durch.«
    Pilgrim runzelt die Stirn, hält das Telefon ans andere Ohr. Zuletzt hatte er gehört, dass Drek im zweiten Jahr an der Universität Aerodynamik studiert. Jetzt hat er sich in den Kopf gesetzt, ein großer Dealer zu sein, und weigert sich, an die Uni zurückzugehen. Tja, denkt Pilgrim, viel Glück damit.
    »Ich bin gerade beschäftigt«, hält er ihn hin.
    Ribz ist vom Radar verschwunden. Alle Anführer sitzen ein. Früher oder später werde ich auch im Knast landen, denkt er. Gegen seinen Willen spürt er, dass sein Leben endlich ist.
    »Komm morgen vorbei«, sagt er zu Drek.
    »Kentish Town, richtig?«
    Als Pilgrim am nächsten Tag die Tür öffnet, steht Drek da mit einem anderen Typ. Der Fremde trägt ein sackartiges graues Sweatshirt wie ein Student. Der würde nicht mal einer alten Dame Angst machen. Pilgrim sieht ihn finster an und nimmt Drek beiseite.
    »Bring keine Leute in mein Haus, Bro.«
    Drek sieht ihn ausdruckslos an, als wäre Pilgrim größenwahnsinnig, würde sich einbilden, er stünde auf der FBI -Liste der meistgesuchten Männer. »Wer bist du – Dr. Kimble?«, witzelt er.
    »Ich kenne deinen Freund nicht.« Er deutet auf den Fremden, der nervös Grimassen schneidet. »Wir beide könnten uns morgen anpissen, und dieser Idiot weiß jetzt, wo ich wohne.«
    »Ist doch nur Jimmy.« Drek zuckt mit den Schultern.
    Der Raubüberfall klingt wie ein Kinderspiel. Es geht um einen Lastwagen mit Designer-Klamotten. Sie überfallen die Karre mit Waffen, packen die Ladung in ein anderes Fahrzeug um. Das war’s auch schon. Für Pilgrim sieht das ziemlich simpel aus. Das einzige Problem ist die Tauglichkeit dieser Truppe – Drek und Jimmy. Sie sind alles andere als schwere Jungs. Er wird sie keine Sekunde aus den Augen lassen dürfen. Aber eines ist ganz sicher – dies wird sein letzter Raubüberfall sein. Er hat die Schnauze voll von diesem Schwachsinn.
    Ein paar Tage vorher holen Drek und sein Kumpel Pilgrim ab und fahren mit ihm nach Kingston. Dort treffen sie einen an­deren Typen, Obi. Der Kerl ist Pilgrim auf den ersten Blick unsympathisch. Obi lächelt zu viel. Er lacht, reißt Witze. Er ist noch schlimmer als Jimmy.
    »Was sollen diese ständigen Witze?« Pilgrim sieht ihn finster an.
    Obi wirft ihm einen gehetzten Blick zu. Seine Blicke zucken von einer Seite zur anderen. »Ist doch nichts dabei, wenn man mal lacht und einen Witz macht«, meint er achselzuckend. Er ist wie ein Schuljunge, der inständig hofft, die

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