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The Hood

The Hood

Titel: The Hood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Knight
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bereits ein anderes Gangmitglied und filmte den Jungen.
    Nachts liegt Jas wach und lauscht, wie der Spott und die Pfiffe der Gang durch das Labyrinth hallen. Er hat Angst. Er hat Schulden bei Troll, einem somalischen Dealer. Es heißt, Troll sei der bösartigste Junge in der Havelock. Ein anderer Typ hat Drogen auf Pump von ihm genommen: großer Fehler. Er sagte, er würde zwei Tage später bezahlen. Er schaffte es, Troll eine Woche lang aus dem Weg zu gehen. Doch dann schickte der Dealer seine Freunde los, um ihn zur Strecke zu bringen. Als sie ihn erwischten, schlugen sie ihm in einer Gasse die Knochen aus dem Leib. Er konnte nicht mehr aufstehen. Sie sagten ihm, er solle das Geld in zwei Stunden liefern. Jas ist gehetzt und verzweifelt. Er braucht unbedingt Geld.
    Einmal wöchentlich geht er mit Kam auf Diebestour. Lieber würde er sich das Taubengewimmel beim Füttern ansehen oder vor dem Tempel sitzen, aber sie sind an der Reihe, die Sucht der anderen zu befriedigen. Es ist ein täglicher Kampf, die Kohle zusammenzubekommen. Noch ein Tag mit leeren Händen, und sie werden ihn verprügeln oder er wird sogar von der Gruppe verstoßen. Kam kann Jas kaum noch ertragen. Er ist faul, und er vertraut ihm nicht. Es hat den Anschein, dass die obdachlosen Sikhs gemeinsam überleben, doch sie dienen nur einem Herrn – dem Brown. Sie würden alles riskieren, nur um sich in seine wohlig warme Umarmung sinken lassen zu können. Nach zwei Tagen liegt ein süchtiger Junkie-Hunger in seinen Augen. Er hat es darauf abgesehen, Kam zu plündern und seine Portion an sich zu reißen, wenn er sich wegen eines Streichholzes abwendet.
    Die beiden Männer zwängen sich durch zerbrochene Latten in die Tiefgarage und suchen dann schnell Deckung hinter einer Reihe parkender Autos. Kam setzt die Tasche ab. Das Montier­eisen und der Wagenheber wiegen eine Tonne, und er keucht schwer. Er hörte deutlich das Poch-Poch-Pochen seines Pulses in der Schläfe. Falls er von den Bullen angehalten werden sollte, wie will er das schnell ins Gebüsch werfen? Die Havelock-Somali-Gang wird ihm mit dem Montiereisen die Schienbeine zerschmettern. Er stößt Jas fest an. »Mir nach.«
    Sie flitzen auf eine Seite, halten sich tief gebückt. Alle drei Autos geht Kam in die Hocke, damit Jas zu ihm aufholen kann. Sie verschnaufen hinter dem Kofferraum eines alten Ford. Jas kontrolliert den Standort der Gang. Sie reden noch immer mit gedämpfter Stimme.
    »Die werden uns nicht sehen«, flüstert Kam. »Hier ist kaum Licht.«
    »Ach, ja?«, keucht Jas. Er ist bereit, Feierabend zu machen, wird aber immer noch von der Vorstellung verfolgt, was Troll ihm antun wird. »Was kriegt man für diese Reifen?«
    »60 Pfund. Die Läden verkaufen sie dann für dreihundertfünfzig weiter. Vierhundert.«
    »Nehmen wir den hier«, keucht Jas und zeigt mit dem Daumen auf den Ford, an den sie sich gerade lehnen. »Verkaufen wir denen zwei für 150 Pfund.«
    »Sieh dir das an«, blafft Kam und verzieht das Gesicht. Der Wagen ist mit einer Staubschicht bedeckt, Rostflecken auf den verchromten Stoßstangen. Steinzeit, die Karre. Wahrscheinlich weder Steuern bezahlt noch zugelassen. »Du kriegst keine fünf Rupien für diese alten Reifen, sind schon ganz abgefahren. Die wollen entweder fabrikneu oder höchstens zwei Jahre alt. BMW , Mercedes, hinter denen sind sie her.«
    Er reckt den Hals um das Bremslicht herum und blinzelt zwischen den Wagen durch. »Da hinten steht ein silberner Mercedes«, flüstert er.
    Jas richtet sich auf wie ein Erdmännchen und wirft einen Blick durch die Heckscheibe des Ford. Einen Scheiß kann er sehen. Der Auspuff des Ford lässt ihn würgen. Ungefähr drei Wagen von den Somalis entfernt entdeckt er den silbernen Benz. Drei Autos entfernt! Das ist Selbstmord. Es sind schlanke, durchtrainierte und muskulöse Typen, Schläger aus der Gegend. Wieder betastet er die Beule an seiner Schläfe. Es fühlt sich an, als könnte sie jeden Moment platzen. Es ist Zeit zu gehen und ein paar Schokoriegel oder Schnaps bei Tesco zu klauen. Das hier ist der reinste Wahnsinn.
    Kam arbeitet sich wie eine Krabbe vor, die Knie gebeugt, findet mit den Fingern immer wieder Halt an den Stoßstangen und Zierleisten der Autos. Wie kann der Kerl sich nur so verdrehen, fragt sich Jas. Seine Knie tun ihm weh, als wäre er ein alter Mann. Nur sein Verlangen treibt ihn weiter, das Versprechen, dass sich schon bald aller Schmerz auflösen wird wie in einem heißen Bad. »Also«, sagt

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