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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Piel
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stützte sie auf die Tischplatte, erhob sich wackelig, schlug mit zornigem Blick Leonys Hilfeversuche aus, und verließ das Wohnzimmer.
    In ihrem Zimmer legte sie sich direkt auf ihr Bett. Den Kopf vergrub sie im Kissen. Die Tränen schossen ihr jetzt aus den Augen. Die Nase zog sich zu. Schniefend setzte Medina sich auf, lehnte sich an die Wand und starrte auf die Tür. Wieso bin ich so ein Arschloch? Tue ich das tatsächlich nur, um andere zu schützen, oder vorwiegend, um mich selbst zu schützen?
    ***
    Leony sah Alex mit einer hochgezogenen Braue an, doch er schob lediglich den Stuhl nach hinten und stand auf. Er hatte keine Lust, ihr irgendetwas zu erklären, fühlte sich zu nichts verpflichtet. Sein Herz schlug bis zum Hals, ein dicker Kloß schnürte ihm die Kehle zu. War sein Gesicht heiß? Es fühlte sich so an, nach der Ansprache wäre es auch kein Wunder. Fast konnte er die fragenden Blicke Leonys in seinem Rücken spüren, darum beeilte er sich, in sein Zimmer zu kommen. Dort setzte er sich auf das Bett, vergrub seine Finger im Haar und stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Oberschenkeln ab. Das war hart. Jetzt war sie richtig sauer. Das war nicht wieder gut zu machen, auch wenn Alex seine Unschuld beteuerte, er war von ihr als sexsüchtiger Typ abgestempelt worden. Kein Zurück mehr. Und wie er Medina kannte, würde sie sich auch nicht mehr umstimmen lassen. Das ließe ihr Stolz gar nicht zu. Er hatte es vermasselt. Wütend boxte er mit seiner Faust auf das Bett und biss die Zähne zusammen.

2.
    David lenkte seinen Dodge auf den Parkplatz des Jug & Jigger Liquor Shops , der ganz in der Nähe von Alice Zuhause war. Die Abendsonne glühte tieforange und die vielen Reklametäfelchen im Schaufenster blinkten nervös. David stieg aus, schnappte kurz nach Luft, die, wie seit Wochen, heiß und schwül in seiner Kehle brannte, und öffnete die Ladentür. Sofort umhüllte ihn die eiskalte, klimatisierte Luft und er atmete erleichtert auf. Da er keine Ahnung hatte, welchen Wein man so trank – er liebte Budweiser – ging er zur Kühltheke und griff nach einem Sixpack Blackberry Wine Cooler. Die kleinen Flaschen klirrten aneinander, als er mit ihnen zur Kasse stiefelte. Auf halbem Weg wurde er von einer kleinen Frau zurückgerufen. „Mister, Moment. Was wollen Sie damit machen?“
    Verwundert blieb er stehen und sah die Frau an. „Wenn Sie mir Nachhilfe in Sachen „Alkohol in der Öffentlichkeit“ geben wollen: Ich bin nicht interessiert, denn ich arbeite bei der Polizei.“ Freundlich lächelte er sie an, erntete einen verblüfften Blick und ebenfalls ein Lächeln. „Nein, nein. Ich hätte Sie gerne beraten und Wine Cooler trinkt man als Mann normalerweise nicht, deshalb schloss ich daraus, dass sie ihn jemandem mitbringen wollen. Allerdings bringt ein Mann einer Lady keinen Wine Cooler mit, da man es üblicherweise nur unter Frauen trinkt, daher…“ plapperte sie drauf los und David stoppte sie lachend.
    „Okay, Miss, danke für die Hilfe. Sie haben natürlich recht. Und eine wunderbare Beobachtungsgabe. Also. Dann wünsche ich eine Beratung, bitte.“
    Ihre Augen blitzten, sie nahm ihm die Wine Cooler aus der Hand und führte ihn einen schmalen Gang in Richtung Keller. David konnte nicht anders, er musste die ganze Zeit auf ihren kleinen Po starren. Glücklicherweise bemerkte sie es nicht. Es wäre ihm unangenehm, wenn sie ihn für ein Arschloch halten würde. Ihr blonder Pferdeschwanz wippte mit ihren Bewegungen, als sie die Stufen in ein feuchtes Gewölbe hinabstieg. „Vorsicht mit Ihrem Kopf, Sir.“
    Im Weinkeller deutete sie auf einen schmalen Kühlschrank. „Hier sind die edlen Tropfen gelagert.“ Sie plauderte über die verschiedenen Sorten und die zuständigen Winzer.
    David staunte über ihr Wissen, hatte aber eigentlich nicht vorgehabt, einen Fünfhundert-Dollar-Wein einzukaufen, obwohl er sicherlich nach außen hin – zumindest heute – etwas mehr darzustellen schien, als ein normaler Gerichtsmediziner, denn er trug einen schwarzen Anzug und Krawatte. „Darf ich Sie kurz unterbrechen. Sie machen das ganz wunderbar, ehrlich. Haben Sie auch Wein in der Preisklasse bis fünfzehn Dollar im Angebot?“ Unschuldig zuckte er mit den Schultern und grinste breit.
    Sie gluckste kurz, hielt sich die Hand vor dem Mund und fächelte sich übertrieben theatralisch Luft zu. „Oh, das tut mir sehr leid, natürlich haben wir auch gute Weine in der gewünschten Preiskategorie. Folgen Sie mir bitte

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