The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)
Robertson war in seiner Wohnung ermordet aufgefunden worden. Kurz zuvor hatte er Jack von der heiligen Frau erzählt, bei der es sich vielleicht um Katharina von Siena handelte.
Die Polizei der Red Bloods war davon überzeugt, dass es sich um einen missglückten Einbruch handelte, doch in Anbetracht der Vorfälle mit den Nephilim und der angeschlagenen Vampirgemeinschaft glaubte Jack nicht daran.
Er schloss sich mit den Lennox-Zwillingen zusammen, um einem Hinweis auf Gezira nachzugehen, der größten Nil-Insel der Stadt, denn am Tatort war roter Lehm vom nördlichen Flussufer gefunden worden.
Während Jack unterwegs war, saß Skyler allein im Hotelzimmer. Plötzlich platzte Dehua Chen durch die Tür. Der Engel der Unsterblichkeit wirkte verstört, was sehr ungewöhnlich war. Ein Ärmel an Dehuas Uniformjacke war zerrissen und ihr Gesicht war von Kratzern übersät.
»Was ist passiert?«, fragte Skyler. Sie sprang sofort auf und griff nach ihrer Waffe.
»Das Haus der Zyklen in Kairo wird gerade angegriffen – der geflohene Nephilim ist mit Verstärkung zurückgekehrt«, erklärte sie atemlos. »Die Jungs werden es nicht schaffen, rechtzeitig wieder da zu sein. Demin kämpft gegen die Bastarde, doch sie werden sie bald überwältigt haben. Ich bin so schnell wie möglich hergekommen. Du musst uns helfen!«
Skyler folgte Dehua und sie hetzten durch die verwinkelten Straßen Kairos, sodass nur ein Schatten aus schwarzer Seide und silbernem Stahl von ihnen zu sehen war.
Das Haus der Zyklen befand sich in der Zitadelle, einer antiken Befestigungsanlage, die über dem Ostteil der Stadt emporragte. Saladin hatte sie errichten lassen, um die Kreuzritter abzuhalten.
Das Haus der Zyklen wurde angegriffen! Die Nephilim mussten wirklich auf Rache aus sein, wenn sie es auf die ungeborenen Seelen der Blue Bloods abgesehen hatten, die dort aufbewahrt wurden. Sollten sie es schaffen, die Blutseelen zu vernichteten, würde es in dieser Gemeinschaft keine Geburten mehr geben.
Dehua führte Skyler zu den versteckten Geheimkammern und erzählte ihr, dass sie ein Notsignal von den Wächtern der Zitadelle empfangen hatten.
Als sie dort ankamen, waren die Vampire, die für das Haus der Geschichte arbeiteten, bereits tot. Ein paar ägyptische Venatoren kämpften gerade erbittert gegen ein Heer aus Nephilim . Die Abkömmlinge der Dämonen trugen Fackeln, an denen das Schwarze Feuer brannte, doch bis jetzt war es ihnen nicht gelungen, bis in die Sakristei vorzudringen, wo die Blutseelen aufbewahrt wurden.
Die Hitze war erdrückend und es hing schwarzer Rauch in der Luft. Mit ihren Waffen bahnten sich Dehua und Skyler einen Weg durch die Vorhalle. Sie stiegen über die gefallenen Venatoren, deren Leichen in Stücke gehackt oder enthauptet und deren Augen ausgestochen oder ausgebrannt worden waren.
Die Tür zur Sakristei war gesprengt worden und Skyler befürchtete, dass es zu spät war, um noch irgendjemanden zu retten, am wenigsten sich selbst.
»Oh nein!«, wisperte Dehua, als sie ihre Schwester erblickte.
Demin war von einem Schwarm aus menschlichen Dämonen umringt. Sie kämpfte erbittert, doch ihre Angreifer rückten immer näher. Demin hielt eine goldene Urne unter dem Arm, während sie mit dem Schwert in der anderen Hand ihre Feinde aufschlitzte.
» Nexi infideles! «, schrie sie. » Tod den Treulosen! Tod den Verrätern! «
Die Nephilim kreischten und ihr Zorn erfüllte den Raum. Zehn, zwanzig, dreißig von ihnen fielen über Demin her. Bald konnte Skyler die tapfere Venatorin und ihr goldenes Schwert nicht mehr erkennen.
»Großer Gott, es sind zu viele!« Dehua fiel heulend auf die Knie. »Das schaffen wir nie! Demin …«
Doch Skyler ließ sich nicht unterkriegen. »Reiß dich zusammen!«, fuhr sie die verzweifelten Venatorin an.
Sie wünschte, Jack wäre hier. Abbadon würde die ungeborenen Seelen retten. Er würde das Haus der Zyklen nicht aufgeben, sondern eher bei dessen Verteidigung sterben – und das würde sie auch. Jetzt galt es, all ihren Mut zusammenzunehmen.
Es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit, denn der Rauch des Schwarzen Feuers wurde immer dichter. Skyler musste blinzeln, um überhaupt etwas erkennen zu können, und gleichzeitig versuchte sie, so wenig wie möglich davon einzuatmen.
Skyler war keine geübte Kämpferin, aber sie war leicht und schnell. Wenn sie und Dehua zusammenarbeiteten, könnten sie ihre Feinde überraschen.
»Du gehst da lang!«, befahl sie Dehua. »Ich übernehme die
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