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The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition)

Titel: The Immortals 6: Rivalin des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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und fühlten uns von ihr eingeschüchtert. Und du hattest zuletzt sogar Mitleid mit ihr. Aber gehasst haben wir sie nie.« Er drehte sich zu Mimi um. »Wir hassen dich nicht, Mimi. Skyler hasst dich nicht.«
    Mimi nickte, während sie ihm vom Sessel hochhalf. »Ich weiß. Deshalb habe ich das Ganze provoziert. Ich dachte, es wäre hilfreich, wenn dieses Ding etwas von sich gibt, was Skyler nie sagen würde. Komm jetzt.«
    Die Doppelgängerin funkelte Oliver böse an. »Du wagst es, dich dem Verlangen einer Sirene zu widersetzen?«
    »Ja!«, antwortete Oliver, der wieder klar denken konnte.
    Die falsche Skyler schrie aufgebracht auf und grub ihre Klauen in seinen Arm.
    »Lass ihn los!«, brüllte Mimi, während Oliver versuchte, sich zu befreien. Er wurde ganz bleich, als er mit ansehen musste, wie sich das geliebte Gesicht in eine hässliche Fratze verwandelte.
    Die Sirene kreischte vor Zorn.
    Mimi holte die Nadel aus ihrem BH, die sich sogleich in ihr Schwert verwandelte, und richtete es auf die Kreatur. Die Klinge ließ silberne Funken sprühen.
    Die Sirene fauchte und spie Gift und Galle, doch als Mimi mit dem Schwert nach ihr stieß, schreckte sie zurück. Mimi hielt die Klinge an die Kehle des Wesens und endlich ließ es von Oliver ab, um sich gleich darauf in einer silbernen Flamme aufzulösen.
    Von einem Augenblick auf den anderen verdunkelte sich der Himmel über ihnen und in der Ferne grollte Donner. Blitze zuckten und ein heftiger Regenschauer prasselte auf sie nieder.
    Oliver und Mimi liefen schnell durch die auseinanderjagende Menge zurück zum Eingang des Hotels, wo sie den roten Mustang geparkt hatten. Mimi schloss hastig das Verdeck, bevor sie ganz durchnässt werden konnten.
    »Alles okay? Ich weiß, wie hart das für dich ist«, sagte Mimi, als sie vom Parkplatz fuhren.
    Das war erst der Anfang gewesen, der erste Test, die erste Versuchung, der sie hatten widerstehen müssen. Sie wusste, dass ihnen ein schwerer Weg bevorstand und dass Helda Kingsleys Seele nicht so ohne Weiteres freigeben würde.
    Oliver rieb sich den Arm an der Stelle, wo die Kreatur ihre Klauen hineingeschlagen hatte. Er begann zu begreifen, dass er sich mit diesem Abenteuer in der Unterwelt auf weit mehr eingelassen hatte, als er erwartet hatte. Erleichtert stellte er fest, dass sie wenigstens wieder ihre alten Klamotten trugen. Die gespenstige Hochzeitsillusion war definitiv vorbei.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte er.
    »Sie haben versucht, mich mit einer gefälschten Ausgabe von Kingsley zu ködern.«
    »Warum konntest du ihn so einfach stehen lassen und ich konnte es bei Skylers Doppelgängerin nicht?«
    Mimi dachte darüber nach. »Ich bin … hier geboren worden. Die Engel der Finsternis wurden aus der Unterwelt erschaffen. Deshalb wusste ich, dass es nur ein Schwindel war. Ich kenne die Tricks und das verschafft mir einen Vorteil.«
    Es hatte aber auch andere Anzeichen gegeben, doch das sagte sie ihm nicht. Der echte Kingsley war immer unrasiert, der Typ von der Hochzeit hatte dagegen eine weiche, glatte Haut gehabt. Zu glatt. Kingsleys Haut hingegen war rau wie Sandpapier.
    Trotzdem war es nicht so einfach gewesen, der Sirene zu widerstehen, wie sie es vor Oliver darstellte. Schließlich war sie zunächst davon überzeugt gewesen, dass ihr Liebster endlich zu ihr zurückgekehrt war, als sie Kingsleys Doppelgänger zum ersten Mal erblickt hatte.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Oliver. »Einen Moment lang hatte ich vergessen, wo wir sind. Das passiert mir nicht noch einmal.«
    »Gut, denn du möchtest ganz sicher nicht hier unten festsitzen. Abgesehen davon ist sie es nicht wert – und das weißt du auch. Sie hat dich verlassen.«
    Mimi meinte es nicht böse, es war nur eine Feststellung. Skyler und Jack hatten einander wirklich verdient. Sie waren beide untreu und wertlos.
    Oliver beschloss, Mimis Bemerkung zu ignorieren und wechselte das Thema. »Was wäre denn passiert, wenn ich bei diesem … Ding geblieben wäre?«
    »Keine Ahnung, aber es wäre sicher nicht angenehm gewesen.«
    Das konnte sich Oliver gut vorstellen. Er hätte die Sirene in dem Glauben geheiratet, ein Leben an Skylers Seite zu führen. Doch nach und nach wäre die Illusion verblasst – nicht so plötzlich wie vorhin, sondern langsamer, denn mit der Zeit hätte die Kreatur das Spiel sattgehabt und die Maske fallen lassen. Er hätte entdeckt, dass er mit einem Geist verheiratet war, mit einem Monster, das ihn an eine seelenlose Hülle fesselte,

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