The Lucky One - Für immer der Deine/Film: Roman (German Edition)
Elizabeth Zeit miteinander verbrachten, als er Ben mit dem blauen Auge zu Hause ablieferte. Mit anderen Worten, er war der Erste, der gemerkt hatte, dass sich zwischen ihnen eine Beziehung anbahnte. Clayton war in sein Haus eingebrochen. Clayton – und nicht Elizabeth – war der Grund, warum er nach Hampton gekommen war.
In der Ferne hörte man Donnergrollen – leise, unheimlich. Bald würde es ein Gewitter geben, und nach der schwülen, stickigen Luft zu urteilen, sogar ein ziemlich heftiges.
Abgesehen von den Dingen, die Elizabeth ihm über Clayton erzählt hatte, wusste er nicht besonders viel über ihren ehemaligen Mann. Als die ersten Tropfen fielen, begab sich Thibault zurück ins Haus. Später wollte er in die Bibliothek gehen. Er musste verschiedene Dinge recherchieren, um über Hampton und die Rolle der Claytons besser Bescheid zu wissen.
KAPITEL 20
Beth
»Mich wundert das nicht«, brummte Beths Großmutter. »Deinem Verflossenen traue ich alles zu.«
»Du redest über ihn, als wäre er schon tot.«
Nana seufzte. »Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.«
Beth trank einen Schluck Kaffee. Es war Sonntag, und sie waren gerade aus der Kirche zurück. Zum ersten Mal seit ihrem Schlaganfall hatte Nana bei einer der musikalischen Einlagen ein kurzes Solo gesungen. Weil Beth sie nicht davon ablenken wollte – sie wusste ja, wie viel ihrer Großmutter der Chor bedeutete –, hatte sie ihr jetzt erst von dem Gespräch mit Thibault erzählt.
»So hilfst du mir nicht weiter«, sagte sie.
»Inwiefern soll ich dir helfen?«
»Ich habe nur gesagt …«
Nana beugte sich über den Tisch. »Was du gesagt hast, weiß ich. Und wenn du mich fragst, ob ich mir vorstellen kann, dass Keith bei Thibault eingebrochen ist, dann gibt es für mich nur eine Antwort, und die lautet: Es würde mich nicht wundern. Ich konnte den Kerl noch nie leiden.«
»Ach, tatsächlich?«
»Es gibt keinen Grund, deswegen so schnippisch zu werden.«
»Ich bin gar nicht schnippisch.«
Aber ihre Großmutter war schon beim nächsten Thema. »Du siehst müde aus, Beth. Möchtest du noch eine Tasse Kaffee? Oder wie wär’s mit einem Zimttoast?«
Beth schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen Hunger.«
»Etwas essen musst du trotzdem. Es ist nicht gesund, wenn man eine Mahlzeit auslässt, und du hast schon das Frühstück übersprungen, das weiß ich.« Sie stand vom Tisch auf. »Ich mache dir einen Toast.«
Beth wusste, dass Widerstand zwecklos war. Wenn sich Nana etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man es ihr nicht ausreden.
»Und was ist mit dem anderen Teil der Geschichte? Mit der Frage, ob Keith womöglich …« Sie verstummte.
Nana zuckte die Achseln und steckte zwei Scheiben Brot in den Toaster. »Du meinst, ob er deine Verehrer vertrieben hat? Wie gesagt, bei diesem Kerl würde mich gar nichts überraschen. Und es würde manches erklären, oder?«
»Aber mir leuchtet es trotzdem nicht ein. Ich kann mindestens ein halbes Dutzend Frauen aufzählen, mit denen er etwas hatte, und er macht nie die geringsten Andeutungen, dass wir wieder zusammenkommen könnten oder so etwas. Warum soll es ihn dann interessieren, ob ich einen Freund habe oder nicht?«
»Weil er ein verwöhntes kleines Kind ist«, erklärte Nana. Sie gab zwei Stück Butter in einen kleinen Topf und machte den Herd an. Eine kleine blaue Flamme flackerte auf. »Du warst sein Spielzeug, und mit diesem Spielzeug
will er immer noch spielen, obwohl er viele neue Sachen hat.«
Beth setzte sich anders hin. »Diese Analogie gefällt mir nicht.«
»Ob sie dir gefällt oder nicht, ist unwichtig. Es kommt nur darauf an, ob die Aussage stimmt.«
»Und du glaubst, sie stimmt?«
»Das habe ich nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, es würde mich nicht überraschen, wenn dein Ex hinter allem steckt. Und du kannst mir nicht weismachen, dass es dir anders geht. Ich habe oft genug beobachtet, wie er dich von oben bis unten mustert. Da läuft es mir immer kalt über den Rücken, und ich muss mich beherrschen, weil ich ihn nämlich am liebsten mit der Mistschaufel verprügeln würde.«
Beth grinste, wurde aber gleich wieder ernst. Als der Toast fertig war, legte Nana die Brotscheiben auf einen Teller, bestrich sie mit geschmolzener Butter und gab Zucker und Zimt darauf. Dann stellte sie den Teller vor Beth auf den Tisch.
»Hier, iss. Du bist klapperdürr.«
»Ich wiege genauso viel wie immer.«
»Aber das reicht nicht. Es hat noch nie gereicht. Wenn du nicht aufpasst,
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