Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
Vom Netzwerk:
Folge der Serie zu Ende war, blickte er sich im Raum um.
    Allen danke fürs Kommen, sagte er.
    Wir nickten und lächelten.
    Bitte schön, sagten wir und verließen nacheinander das Haus. Vielen Dank für die Einladung.
    Irgendetwas beschäftigte mich und ging mir nicht mehr aus dem Kopf, während ich die Treppe hinunterlief, um zu meinem Auto zu gehen. Was hatte er noch gleich gesagt?
    Bei der Sendung, die wir uns bei ihm angesehen hatten, handelte es sich um eine Serie, und so würden wir uns in der nächsten Woche wieder bei ihm einfinden. Jeder von uns musste mittwochabends irgendwohin gehen.
    Allen danke fürs Kommen, sagte er wieder, als er den Fernseher ausschaltete.
    Ich wartete eine Woche, um ganz sicherzugehen. In der nächsten Woche das Gleiche.
    Ich fuhr nach Hause. Die Ampeln standen auf Grün. Die Stadt bildete eine dunkle Silhouette. Goldene Lichter in den Fenstern zur Straße.
    Danke euch allen, dachte ich. Es hätte ‚Danke euch allen‘ heißen müssen.
    Danke euch allen für euer Kommen.
    Doch er hatte gesagt: Allen danke fürs Kommen.
    Warum?
    Die Maden im Innern. Die wimmelnden Maden. Das Taumeln, der schlurfende Gang, die Arme, das Stöhnen.
    Zwei Meilen von meiner Wohnung entfernt ging mir an einer roten Ampel ein Licht auf.
    Er war ein kluger Mann, und er benutzte seine Muttersprache. Er kannte sich mit korrekter Grammatik und Syntax aus. Bei allen anderen Gelegenheiten sprach er stets flüssig und korrekt. Die einzige Erklärung, die mir einfiel, bestand darin, dass man ihm gesagt hatte, wie er seinen Gästen danken sollte. Höchstwahrscheinlich hatten sie jahrelang immer wieder Gäste gehabt. Sie hatte die Leute eingeladen. Sie hatte das Essen gemacht. Sie hatte ihm die Sachen herausgelegt, die er anziehen sollte. Und dann hatte sie ihm noch gesagt: John, am Ende sagst du allen danke fürs Kommen.
    Und er war so weit davon entfernt gewesen, eine eigene Meinung zu haben, dass er ihre Worte buchstabengetreu wiederholt hatte. Er hatte sich so weit von sich selbst entfernt, dass er nicht mehr seinem eigenen Sprachgefühl folgte, das die Worte seinem Standpunkt angepasst hätte.
    Man sagt, das sei alles Fantasie … Zombies? Ein Produkt der Fantasie? Alles Hirngespinste? Alles Blödsinn, den wir ersinnen, um uns köstlicher Furcht hinzugeben?
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

GEISTERREUSE
    VON RICK HAUTALA
    Zwar war es häufig Bestandteil seiner Arbeit, doch heute hatte Jeff Stewart nicht damit gerechnet, eine Leiche zu finden. Es war Samstagmorgen, und er tauchte ein wenig für seinen Freund und Trinkkumpan Mel „Biz“ Potter. In der Nacht zuvor war ein Sturm durchgezogen, und nun suchten sie nach einigen von Biz‘ Hummerreusen, die sich in der rauen See von ihren Bojen losgerissen hatten. Die Einheimischen nannten solche herrenlosen Fallen „Geisterreusen“, die auf dem Grund des Meeres lagen, wo noch immer Hummer in sie hineinkrabbeln konnten. Wenn sich mehrere Hummer in einem solchen Käfig verfingen, tötete und fraß der größte und stärkste die anderen, aber das verlängerte nur seine Gefangenschaft, bis er schließlich doch verhungerte.
    Nicht einmal an ganz sonnigen Tagen reichte das Licht bis in die Tiefe, in der Jeff sich jetzt befand. Nach dem Sturm war der Himmel beinahe rußschwarz und das Meer aufgewühlt. Sogar in sechs bis sieben Faden Tiefe konnte Jeff den kräftigen Sog der Gezeitenströmung spüren. Er hatte Biz zugesagt, ihm – wie er es für gewöhnlich ein- oder zweimal während des Sommers tat – zu helfen; zum einen wegen der Kameradschaft, die sie verband, zum anderen weil das Tauchen ihm Spaß machte. Da Marcie, seine Freundin, rummeckerte, dass er sich an dem einzigen Tag der Woche, den sie zusammen verbringen konnten, herumtrieb, war Jeff jede Entschuldigung recht, um tauchen zu können. Ergenoss die Freiheit, das Gefühl der Schwerelosigkeit, die völlige Abgeschiedenheit.
    Seine alltägliche Arbeit bestand in der Suche, Rettung und Bergung von Vermissten für die US-Küstenwache, und Jeff hatte bereits mehr als seinen gerechten Anteil an Wasserleichen gesehen – „Absacker“, wie er und seine Arbeitskollegen sie nannten. Als er dieser Wasserleiche jedoch im diffusen Strahl seiner Unterwasserleuchte unvermittelt ansichtig wurde, zuckte er vor Schreck zusammen.
    Die meisten Ertrunkenen fand man, wenn man früh genug eintraf – das heißt innerhalb der ersten vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden und bevor

Weitere Kostenlose Bücher