The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
das bereitete ihr Sorgen. Doch sie wusste, dass sie genug gesagt hatte. Es war nicht ihre Aufgabe, ihm den Kopf zurechtzurücken. »Weiß doch jeder, dass der Clan Konshi beim guten Aussehen zu kurz gekommen ist.«
Das verwies die Wut wieder an ihren Platz, wo sie köcheln konnte, bis sie ein anderes Ventil fand. Sie hatte schon Mitleid mit der Person, die ihm als Nächstes auf der falschen Seite seines Lichtschwertes begegnen würde.
»Ich sollte jetzt gehen«, sagte er. »Der Rat wird sich inzwischen sicherlich besprochen haben.«
»So ist das Leben im Krieg«, sagte sie. »Jede Menge Warterei zwischen den Runden, in denen man eine Zielscheibe abgibt.«
»Immer schön den Kopf einziehen, Larin.«
Sie standen auf und sahen sich an.
»Immer schön nach dem Weiß Ausschau halten«, sagte sie und umarmte ihn, um ihn kurz an sich zu drücken. »Es ist irgendwo da draußen. Du musst es nur finden.«
Er nickte.
Sie verließen das Ehrenmal der Unschuldigen auf getrennten Wegen. Sie schaute nicht zurück.
KAPITEL 47
»HALLO, MUTTER. Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Die Arbeit hat mich ziemlich auf Trab gehalten, aber das erzähle Ich dir alles ein andermal. Ruf mich auf Coruscant an, wenn du Gelegenheit dazu hast.«
Ula brach die Verbindung ab und lehnte sich zurück, um zu warten. Er ging nicht davon aus, dass es lange dauern würde. Nach dem Verlust von Darth Chratis, der Untauglichkeit der Cinzia zu irgendeinem Erfolg zu führen und der Löschung der Flottendatenbank, war er sich sicher, irgendjemand würde seine Version der Geschichte hören wollen.
Darüber, wie diese ausfallen würde, hatte er sich lange Gedanken gemacht.
Sein Comlink piepte, um ihm den eintreffenden Rückruf anzuzeigen. Das war beeindruckend schnell - tatsächlich sogar so schnell, dass es ihn stutzig machte. Normalerweise würde jemand auf Panatha die Nachricht notieren, die verschlüsselte Anfrage über die Weisungslinie an Wächter Drei weiterleiten, der dann Anweisungen erteilen würde, die wiederum die Weisungslinie zurückliefen, um jenes einfache Piepen auszulösen. Für gewöhnlich konnte dieser Vorgang Stunden dauern. Gelegentlich weniger als eine Stunde. Niemals nur Sekunden.
Ula sah sich in seinem Apartment um. Es wirkte kleiner als in seiner Erinnerung, und nun hatte es auch noch etwas Feindseliges an sich. Er würde später an diesem Abend noch einmal alles genau durchsuchen, in der Hoffnung, die Wanze zu finden, von der er sicher war, dass man sie hier versteckt hatte. Die Frage, ob er die Wanze vernichten würde, wenn er sie gefunden hatte, blieb offen.
Der Holoprojektor flackerte. Er stand davor und leerte sein Gesicht. Zu den ersten Dingen, die er über Spionage gelernt hatte, gehörte es, dass anscheinende Gefühllosigkeit sowohl die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung steigerte, als auch die Illusion von Autorität. Deshalb, so nahm er an, hatte er von Wächter Dreis Gesicht auch niemals mehr als einen schattenhaften Umriss gesehen.
Dieser Umriss erschien nun vor ihm, flackernd und verzerrt, so als käme er von der anderen Seite des Universums. Soweit Ula bekannt war, befand sich Wächter Drei jedoch ebenfalls auf Coruscant, vielleicht nur ein Stück die Straße hinauf. Alles war möglich. Er wusste von mindestens zwei anderen Geheimdienstagenten, die im selben Block wohnten wie er, ebenfalls um leichten Zugang zum Senat zu haben und gleichzeitig einen Fluchtweg.
»Berichte«, forderte ihn Wächter Drei auf.
Ula musste bei seiner Ankunft auf Hutta beginnen, um die Geschichte ordentlich zu erzählen. Er log kein einziges Mal. Allerdings erzählte er sehr viel weniger als die volle Wahrheit. Bei sämtlicher Geheimdienstarbeit ergab sich vieles aus Folgerungen. Er überließ es Wächter Drei, den Schluss zu ziehen, dass sein rasanter Aufstieg vom Gesandten zum Oberbefehlshaber weniger mit seinen Fähigkeiten zu tun gehabt hatte, als mit der Erfordernis, beide Stellen mit einer Marionette zu besetzen. Ebenfalls überließ er Wächter Drei die Auslegung, dass Darth Chratis die Person gewesen sei, die für die zweite Besetzung gesorgt hatte. Wem hätte er auch besser die Schuld zuschieben können als jemandem, der sich nicht verteidigen konnte?
»Der letzte Bericht an Stantorrs, den ich zu Gesicht bekam, bevor ich versetzt wurde«, schloss Ula, »legte nahe, dass Sebaddons Orbit gestört wurde, was zu seiner unmittelbaren Zerstörung durch das Schwarze Loch führte. Geringe Mengen seltener
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