The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
würde, die Wellen schlugen härter auf ihn ein denn je.
Beobachten Sie weiterhin genau, und berichten Sie sämtliche Entwicklungen!
Das konnte er tun. Erschöpft von den vielen Gesprächen des Tages setzte er einen Bericht für den Obersten Commander Stantorrs auf. Dann zog er sich aus, legte sich auf sein hartes Bett und wartete auf die Dämmerung.
KAPITEL 4
LARIN MOXLA STAND auf einem belebten, mit Bänken gesäumten Weg im Garten des Senats. Es war früh am Abend, und der Himmel hing voller Lichter. Sie fühlte sich unangenehm entblößt und war erstaunt, wie sehr sie sich an die alten Bezirke gewöhnt hatte. Nur ein paar Monate waren vergangen, seit man sie aus der Blackstar Squad ausgestoßen hatte, und bereits jetzt wirkte der diesige Himmel der oberen Ebenen zu groß, wirkten die Leute zu edel, die Droiden zu sauber und die Gebäude zu neu. Noch ein weiteres Jahr, dachte sie, und sie wäre endgültig eins mit dem Bodensatz der Gesellschaft.
Ihre Befremdung bestätigte sich noch, als ein Quartett Senats-Sicherheitsoffiziere vorbeispazierte, drei Männer - ein Twi'lek, ein Zabrak und ein Mensch - und eine untersetzte Nikto. Die SSOs erblickten sie und kamen näher.
»Hast du dich verirrt?«, brummte der Twi'lek. »Du siehst aus, als hätte man dich rücklings durch ein Sarlacc gezogen.«
»Zweimal«, kicherte die Nikto, jedoch nicht unfreundlich.
Larin wollte davongehen. Sie sprachen mit ihr wie von Soldat zu Soldat und benutzten einen vertrauten, scherzhaften Ton, aber ihr war nicht danach zumute.
»Danke, Leute!«, sagte sie. »Mir geht's gut, und ich werde auch nicht lange hier sein.« Sie wartete darauf, dass Shigar von seiner Unterredung mit Satele Shan zurückkehrte. Dies war ihr vereinbarter Treffpunkt.
»Kein Problem«, meinte der Mensch mit einem Zwinkern. »Versuch nur, niemanden zu erschrecken.«
»Moment«, mischte sich der Zabrak mit prüfendem Blick ein. »Kenne ich dich?«
»Das glaube ich nicht«, erwiderte sie.
»Doch, tu ich«, sagte er. »Du bist Toxic Moxla, die Kiffar, die Sergeant Donbar verpfiffen hat.«
Larin spürte, dass ihr das Blut in den Kopf stieg. »Das geht dich nichts an.«
»Ach ja? Ich hab einen Cousin bei den Spezialkräften, der da anderer Meinung wäre«, sagte ihr der Zabrak direkt ins Gesicht.
Sie hielt seinem Blick stand und kämpfte den Drang nieder, nachzugeben oder ihm einen Kopfstoß zu versetzen - ein kurzer, kräftiger Ausfall, bei dem sie sich vielleicht die Stirn an seinen Hörnern aufritzte, der ihn jedoch mit Sicherheit umhauen würde.
Aber dann hätte sie wahrscheinlich eine Anklage wegen tätlichen Angriffs am Hals. Der Garten wimmelte von Zeugen, adretten, aufrechten Zeugen, die nicht in verlassenen Lagerhäusern schliefen und ihre Klamotten aus weggeworfenem Schrott zusammenschweißten.
»Ganz ruhig, Ses«, sagte der Twi'lek zu dem Zabrak. »Du hast mal wieder ein Fizzbräu zu viel zu Mittag gehabt.«
»Wann hast du überhaupt von deinem Cousin gehört?«, fügte die Nikto hinzu, indem sie ihn am Arm fasste, um ihn mit Nachdruck fortzulotsen. »Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass er dir Geld schuldet.«
Der Mensch warf Larin einen entschuldigenden Blick zu, während die drei ihren betrunkenen Freund wegführten, der noch über seine Schulter rief: »Verkriech dich zurück in dein Loch, Toxic Moxla! Deine Sorte wollen wir nicht hier oben!«
Larins Gesicht glühte, als sie dem Zabrak hinterherschaute. Wie konnte es so ein Knilch überhaupt zum SSO bringen, geschweige denn jemanden bei den Spezialkräften kennen? Das schien unmöglich.
Allerdings mischte sich unter ihre Empörung auch tiefe Scham. Ja, sie hatte ihren kommandierenden Offizier verpfiffen. Ja, sie spielte in einem erbärmlich zusammengeschusterten Kostüm Soldat. Aber beides fiel ihr nicht leicht. Sie hatte ihre Gründe.
Larin wandte sich dem Jedi-Tempel in der Ferne zu. Als verlassene Ruine, abgeschottet seit der Schlacht um Coruscant, hob er sich als unheilvoller, schemenhafter Schatten vor den Lichtern der Luftstraßen und Wolkenkratzer ab. Allgegenwärtig wie das Schicksal.
SHIGAR HATTE FÜNF Minuten gewartet, als seine Meisterin wie aus dem Nichts an seiner Seite auftauchte. Er hörte sie nie kommen, wenigstens hatte er inzwischen gelernt, nicht mehr zusammenzuschrecken wie in den frühen Tagen seiner Lehrzeit. Das, so nahm er an, war der Kern dieser speziellen Lektion: Manche Dinge ließen sich nicht vorhersehen, aber man konnte die Art und Weise
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