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The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz

Titel: The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams
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erreicht hatte, verfolgte dieser einen ganz anderen Zweck und barg Risiken in sich.
    Als sich der Holoprojektor nun rührte, zeigte er das gestochen scharfe Bild einer Frau, die in Ulas Augen immer noch viel zu jung für die Rolle aussah, die sie in der Imperialen Regierung spielte.
    »Hallo, Ula! Wie schön, wieder von dir zu hören! Womit habe ich das Vergnügen verdient?«
    Ula schluckte. Shullis Khamarrs Lächeln wirkte absolut aufrichtig, und Ula hatte keinen Grund, etwas anderes anzunehmen. Die derzeitige Ministerin für Logistik war genauso alt wie er und teilte seinen leidenschaftlichen Glauben, das Imperium wäre eine ernst zu nehmende zivilisatorische Kraft. Jenes eine Mal, als er den Imperialen Hauptplaneten besucht hatte, sprachen sie während eines Fährenflugs von Dromund Kaas ausgiebig über dieses Thema. Er hatte an einer Einweisung für Mitglieder teilgenommen, die sich nicht als Cipher-Agenten hatten qualifizieren können, von der Geheimdienstabteilung aber dennoch als nützlich erachtet wurden. Sie hatte sich kurz vor ihrer Beförderung zum Lieutenant befunden. Seitdem hatte sie einen kometenhaften Aufstieg hinter sich, während er im Grunde genommen im Nichts verharrte.
    »Ich habe etwas für dich«, sagte er. »Einen Planeten, der auf seine Annexion wartet, entdeckt von den Hutts.«
    »Darüber habe ich schon etwas gehört«, erwiderte sie. »Niemand weiß, wo er liegt, und wir werden es auch nicht erfahren, solange wir nicht bezahlen. Hast du noch mehr?«
    Der Dämpfer nahm ihm etwas Fahrt. Er war also nicht der Erste, der Bericht erstattete. »Noch nicht, Ministerin. Aber ich bin gut aufgestellt, um der Sache nachzugehen, und hoffe, bald mehr zu erfahren.«
    »Das wäre für uns alle von großem Nutzen, Ula«, sagte sie mit einem weiteren Lächeln. »Warum hast du mich deswegen angerufen?«
    »Weil es die Gelegenheit ist, auf die wir gewartet haben«, erklärte er und fühlte das Blut in seinem Hals pochen. Er wagte sich mal wieder auf dünnes Eis vor. »Wir brauchen keine Fanatiker, um die Galaxis zu beherrschen. Wir brauchen nur eine ordentliche Regierung und Verwaltung. Regeln, Gesetze, Disziplin. Wenn man sich ansieht, wie diese Wahnsinnigen -Sith genauso wie Jedi - auf den Planeten hier draußen Chaos und Verwüstung anrichten, dann muss ich doch fragen, welchen Nutzen sie bringen?« Er verwendete absichtlich ihre Worte. »Es gäbe überhaupt keinen Krieg, wenn die nicht immer für Aufruhr sorgen würden.«
    »Ich erinnere mich daran, Ula«, erwiderte sie mit einer Geduld, die ihn wie ein Hieb mit einem Lichtschwert traf. »Ich verstehe deinen Standpunkt, aber es gibt nichts, das ich tun kann.«
    »Alles, was wir brauchen, ist ein Planet, ein starker Planet, der fähig ist, sich zu verteidigen, auf dem sich die Imperialen Bürger ohne Furcht vor Unterdrückung entfalten können.«
    »Der Planet, von dem du gehört hast, gehört rechtmäßig dem Imperator. Ich kann keinen Anspruch darauf erheben.«
    »Aber du bist jetzt die Ministerin für Logistik! Dir gehört die gesamte Imperiale Bürokratie.«
    Sie erteilte ihm wie immer eine sanfte Abfuhr. »Sie gehört dem Imperator, so wie es sein sollte. Ich bin sein Werkzeug, und ich werde sein Vertrauen nicht missbrauchen.«
    »Das würde ich niemals von dir verlangen.«
    »Ich weiß, Ula. Du bist ebenso loyal wie ich, und du meinst es gut, aber ich fürchte, du verlangst Unmögliches.«
    Er war stets bemüht, ihre Freundschaft nicht zu sehr auf die Probe zu stellen, aber er war nicht imstande, seine Enttäuschung zu verbergen. »Was ist nötig, um deine Meinung zu ändern, Ministerin?«
    »Wenn du die Position des Planeten kennst, melde dich wieder.«
    Er wusste sehr wohl, dass er seine gesamte Welt zum Einsturz bringen konnte, wenn er einerseits die Republik verriet und andererseits eine hochrangige Ministerin davon zu überzeugen versuchte, den Machteinfluss des gewöhnlichen Volkes auf die herrschende Klasse der Sith zu verstärken.
    »Danke, Ministerin!«, sagte er. »Sehr freundlich von dir, Nachsicht mit mir zu haben.«
    »Das ist weder Freundlichkeit, Ula, noch Nachsicht. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    Sie beendete die Übertragung, und dieses Mal sackte Ula nicht zusammen. Er fühlte sich bereits völlig leer, unbedeutend - auch wenn Wächter Drei seine Mission vor dem Imperator selbst als bedeutsam bezeichnete. Er fühlte sich wie ein Sandkorn im Strom wilder Meeresströmungen. Ganz gleich, an welchen Strand es ihn verschlagen

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