The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
kontrollieren, auf die man darauf reagierte.
Einen Moment lang standen sie zwischen den leeren Kreuzgängen und starrten hinauf zu den hoch aufragenden silbernen Zylindern des Galaktischen Justizzentrums. Seine Lichter brannten hell und flackerten kein einziges Mal.
»Du hast etwas ins Rollen gebracht, Shigar«, begann sie.
»Seht Ihr das in der Zukunft, Meisterin?« Die Voraussicht von Großmeisterin Satele Shan war legendär, und sie irrte niemals.
Sie schüttelte den Kopf. »Dieses Mal nicht. Ich erfuhr davon gerade eben vom Obersten Commander Stantorrs.«
Sie reichte Shigar ein Datapad, und er las das Informationspaket darauf zweimal. Es deckte alle Enthüllungen der letzten Stunden über Dao Stryver auf, Lema Xandret und die Cinzia. Jemand war fleißig gewesen, dachte er.
»Auf jeden Fall erkennen die Hutts eine günstige Gelegenheit, wenn sie eine sehen«, stellte er fest, während er die neuen Einzelheiten im Geiste mit dem verband, was er bisher über den Mandalorianer, die Schwarze Sonne und den Angriff auf Larin Moxla zusammengetragen hatte.
»Mit der Cinzia bekommt Tassaa Bareesh zwei Spiele zum Preis von einem«, erklärte seine Meisterin. »Für die Administration der Republik und das Imperium ist die Herkunft des Schiffes die Hauptsorge. Woher es kam, ist viel wichtiger als sein Zweck oder seine Ladung. Wir alle wissen, dass die Republik dringend Ressourcen braucht, und jeder neue Planet wird ihrer Sache nützlich sein. Es versteht sich von selbst, dass der Oberste Commander Stantorrs die Angelegenheit allein schon aus diesem Grund weiterverfolgen wird.«
»Vom Standpunkt des Jedi-Rates aus gesehen, stellt sich die Situation jedoch genau umgekehrt dar. Die Hutts versteigern mehr als nur eine Information: Es gilt auch die Fracht des Schiffes zu berücksichtigen. Das Objekt, das sie verkaufen, hat wahrscheinlich einen beachtlichen Wert, aber bislang wissen wir nicht, was es ist. Es könnte alles Mögliche sein. Wir dürfen die Option nicht außer Acht lassen, dass sie über etwas gestolpert sind, das für den Jedi-Orden von entscheidender Bedeutung sein könnte - ein Artefakt vielleicht - oder eine Waffe. Viele dieser Artefakte werden in uralten Aufzeichnungen erwähnt, sind aber bislang nicht belegt. Eines allein könnte möglicherweise den Krieg gegen den Imperator entscheiden.«
»Es könnte ein Sith-Artefakt sein«, spekulierte er in vollem Wissen, dass auch die Feindkräfte ihre eigenen Arsenale besaßen, genauso alt wie die des Jedi-Ordens.
»Auch diese Möglichkeit besteht. Wir müssen daher alles in unserer Macht Stehende tun, damit der Gegenstand, den die Hutts besitzen - was es auch sei - nicht in die falschen Hände gerät.«
»Er ist bereits in den falschen Händen«, stellte er fest.
»Das stimmt, aber Tassaa Bareesh kennt nur eine Seite: ihre eigene. Ich hege keinerlei Befürchtungen, dass sie ihren Fund direkt gegen uns einsetzen wird. Trotzdem müssen wir mehr darüber wissen, und zwar bald. Und da kommst du ins Spiel, Shigar.«
Shigar forschte im Gesicht seiner Meisterin. Er hatte gespürt, dass diese Unterhaltung über eine Plauderei hinausging, aber er hatte nicht erwartet, eine aktive Rolle bei der Geschichte zu spielen.
»Ich werde alles tun, was Ihr wünscht, Meisterin.«
»Du wirst dich an den Hof von Tassaa Bareesh begeben und so viel du kannst über die Cinzia und ihre Ladung aufdecken. Du wirst inkognito reisen, um unser offensichtliches Interesse an dem Verkauf herunterzuspielen. Du wirst mir über alles, worauf du stößt, direkt Bericht erstatten, und ich werde entscheiden, wie diese Informationen verwendet werden. Du gehst noch heute Abend.«
Der forsche und sachliche Ton ihrer Stimme täuschte über die Bedeutsamkeit ihrer Worte hinweg. Dies war ein wichtiger Auftrag, der mitten in einen fest verwickelten, politischen Knoten schnitt. Sollte er versagen, würde das ein schlechtes Licht auf den Jedi-Orden werfen und vielleicht die gesamten Kriegsanstrengungen unterminieren. Die Verantwortung war erheblich.
Doch so kurz nach seiner Enttäuschung an diesem Morgen war es ihm unmöglich, die nagende Stimme des Zweifels zu ignorieren.
»Seid Ihr sicher, dass ich der Richtige bin?«, fragte er und presste die Worte mühevoll heraus, als wären sie aus Blei. »Der Rat hält mich schließlich für ungeeignet für die Prüfungen. Es muss doch jemanden geben, der besser qualifiziert ist, dies für Euch zu tun.«
»Willst du mir sagen, dass du nicht gehen willst,
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