The Old Republic 01 - Eine unheilvolle Allianz
Planeten, bevor es zum Schlimmsten kam. Die Fähre brachte mich nach Abregadorae, wo mich eine Gastfamilie adoptierte. Nach dem Vertrag von Coruscant hatten sie sich einer Menge Kinder angenommen, und immer fanden sie noch Platz für ein weiteres. Es war ein Tollhaus.«
»Was ist aus deinen Eltern geworden?«
»Sie starben in einem Gefängnis auf Kiffex.«
»Das tut mir leid«, sagte er.
»Muss es nicht. Das ist alles Schnee von gestern. Und deine Eltern?«
»Auch tot - allerdings wegen eines Unfalls mit einer Vakuumdichtung auf einer fresianischen Fähre. Hatte nichts mit der Annexion zu tun.«
Sie gingen wieder eine Weile schwelgend weiter. Er seinen Blick starr geradeaus gerichtet, sie ihren auf ihre Stiefel. Wann immer die Sprache auf das Opfer ihrer Eltern kam, verspürte sie eine ungewöhnliche Mischung aus Erleichterung und Kummer. Damals war es ihr nicht bewusst gewesen, aber im Lauf der Zeit hatte sie herausgefunden, wie viel sie ihr knappes Entkommen gekostet hatte. Wegen der vielen Imperialen Kriegsschiffe, die ihren Heimatplaneten umringten, mussten sie einen Imperialen Geschützführer bestochen haben, damit dieser eine flüchtende Fähre übersah und dazu den Fährenpiloten und wer weiß wie viele Raumhafen-Wachen noch. Sie hatten alles aufgegeben, nur um sie zu retten.
Und wie hatte sie es ihnen vergolten?
»Ich muss nach Hutta«, sagte er schließlich.
»Warum?«
»Eines der Kartelle ist auf etwas gestoßen. Ich muss herausfinden, was es ist.«
»Hat das mit diesem Mandalorianer zu tun?«
»Scheint so. Aber er hat Coruscant inzwischen verlassen und wird dir keinen Ärger mehr machen.«
»Bist du sicher, dass er nicht zurückkommen wird?«
»So sicher, wie ich nur sein kann.«
»Na, das ist doch was«, sagte sie deutlich zufriedener, als sie sich eigentlich fühlte. Nun, da sie alles zu Ende gebracht hatte, was sie an diesem Tag begonnen hatte, konnte sie sich berechtigterweise in ihren Unterschlupf im alten Bezirk zurückziehen. Da gab es nur ein Problem: Sie war nicht recht bereit, sich von Shigar Konshi zu lösen. Er erinnerte sie daran, wie es sich anfühlte, eine neue Mission zu erhalten, Ziele, Hilfsmittel, Einschränkungen, Fristen. Sie vermisste die Tage, an denen alles klar umrissen und eindeutig war.
»Warst du schon mal auf Hutta?«, fragte sie ihn.
»Nein. Nicht auf der Oberfläche.«
»Wüst und gefährlich, sag ich dir. Ich war vor zwei Jahren auf einem verdeckten Einsatz dort. Wir haben's fast nicht mehr rausgeschafft.«
»Du hast bei verdeckten Einsätzen mitgemacht?«
»Mehr, als mir lieb ist.« Sie hatte ihm nicht von den Spezialkräften und Blackstar erzählt. Soweit Shigar wusste, war sie nur ein gewöhnlicher Trooper und nahm eine kurze Auszeit vom Dienst.
»Wie steht's mit Slicen?«, fragte er, offensichtlich angespornt. »Bringen sie euch solche Sachen auch bei?«
»Die Grundlagen. Ich habe eine ganze Menge mehr von einem Mädchen namens Kixi gelernt, als ich hierherkam. Jetzt könnte ich's im Schlaf.«
»Du kennst ein paar von den härteren Banden, die sich in der Unterwelt rumtreiben. Könntest glatt als eine von denen durchgehen, wenn du dich ein bisschen wäschst.«
»Hey, pass auf!« Sie versetzte ihm einen Knuff gegen seine Schulter, dem er mit erstaunlicher Leichtigkeit auswich.
Er blieb stehen, jetzt nicht mehr scherzend, und sie sahen einander an.
»Du könntest mit mir kommen«, schlug er ihr vor, als wäre ihm der Gedanke gerade eben erst in den Sinn gekommen. »Nach Hutta, meine ich.«
»Ich dachte schon, du fragst nie«, witzelte sie.
Er lachte nicht. »Ich meine es ernst. Du hast gerade angedeutet, dass ich dort einen Führer benötige, und ich kann bestimmt Hilfe brauchen. Ist ein großer Auftrag.«
»Wirst du mir sagen, wonach wir suchen werden? Ich mag's nicht, im Dunkeln gelassen zu werden, nie.«
»Ich weiß selber nicht, was es ist. Noch nicht. Ich weiß genauso wenig darüber wie du.«
»Tja...« Sie tat so, als würde sie darüber nachdenken, obwohl sie sich ihre Antwort schon zurechtgelegt hatte, als er sie noch nach ihrer Qualifizierung für verdeckte Operationen gefragt hatte. Ebenso wie er sie schon hatte fragen wollen, gleich nachdem er mit seiner Meisterin gesprochen hatte. Das war es, was er die ganze Zeit nicht ausspucken wollte. Nun sah sie es ganz deutlich. Er wollte sie nicht geradeheraus fragen, weil er fürchtete, sie damit in die Defensive zu drängen. Vielleicht glaubte er auch, sie würde ihn aus Furcht,
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