The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
dass ich fürchtete, meinen Mageninhalt
jeden Moment über seinen sauberen Tennisschuhen zu verteilen.
»Dazu muss es nicht kommen, bitte. Sie müssen das nicht tun. Geben Sie mir eine Chance, und ich werde es Ihnen beweisen.«
»Montagabend. Ich werde hier sein und Sie erwarten. «
Unter dem Druck versagte mir die Stimme. »Bitte … «, war alles, was ich herausbekam.
Ungerührt schüttelte er den Kopf. Dann stieß er sich vom Schreibtisch ab, ging wieder zu seinem Platz und öffnete eine der Schubladen. Er blätterte einige Hefter durch, zog schließlich ein paar Papiere heraus und kehrte zu mir zurück, um sie mir in die zitternden Hände zu drücken.
»Das ist nicht nur zu Ihrem, sondern auch zu meinem Schutz. Kommen Sie, ich lasse Sie von jemandem nach Hause bringen.«
Als er die Hand nach mir ausstreckte, wich ich ihm aus. Royce zog sich zurück und wartete geduldig, dass ich aufstand. Er wirkte plötzlich gelangweilt. Als wäre er niemals wütend gewesen und hätte alles von Anfang an so geplant. Offenbar war er sicher gewesen, dass ich zusammenbrechen würde.
Als ich auf die Papiere blickte, drehte sich mir der Magen um. Der Vertrag war bereits mit unserer beider Namen ausgefüllt. Ich blätterte nach hinten und sah, dass an der für Royce vorgesehenen Stelle bereits seine Unterschrift mit notarieller Beglaubigung prangte. Ich musste nur noch auf der Linie unterschreiben
und meine Seite der Abmachung beglaubigen lassen.
Verdammt und zur Hölle, er hatte gewusst, dass ich Angst bekam, wenn er mich bedrängte oder seine Reißzähne aufblitzen ließ. Das hatte er ausgenutzt. Er hatte mich von Anfang an unter seine Fuchtel bringen wollen. Kein Wunder, dass er nicht mal darüber nachgedacht hatte, mir die Chance zu geben, ihm zu beweisen, dass man mir trauen konnte. Aber am schlimmsten war, dass ich immer noch keine Ahnung hatte, was er von mir wollte. Mal abgesehen von meinem Blut musste es noch einen Grund geben. Er hatte genügend willige Blutspender. Also tat er das nicht nur, um seine Reißzähne in mir versenken zu dürfen. Da war noch etwas, aber er hatte seine Karten nicht auf den Tisch gelegt. Das würde er wahrscheinlich auch nicht tun, bis ich an ihn gebunden war und mich ihm nicht mehr widersetzen konnte.
Ich glitt so elegant wie unter diesen Umständen eben möglich vom Stuhl und schnappte mir meine Tasche vom Boden. Dann wandte ich mich schnell von Royce ab, um mir die heißen Tränen aus den Augen zu wischen, bevor sie fallen konnten. Er würde mich nicht heulen sehen. Ich hatte mich heute Nacht bereits genug blamiert.
» Warten Sie unten am Empfang. Ich werde Sie von meinem Fahrer abholen lassen.«
Ich ging weiter. In Wahrheit rannte ich fast aus der Tür. Er folgte mir glücklicherweise nicht. Ich wollte verdammt sein, wenn ich auf Royce’ Fahrer wartete.
Das konnte er vergessen. Ich würde ein Taxi zurück zu meinem Wagen nehmen und direkt zu Sara fahren. Sie würde wissen, was zu tun war.
Es musste einen Weg geben, aus dieser Sache rauszukommen. Es musste einfach …
KAPITEL 13
A ls ich aus dem Aufzug trat, saß der Security-Kerl nicht an seinem Platz. Ich rannte durch die Drehtür und war froh, dass es keine Zeugen gab, weil ich mir immer noch verzweifelt die Tränen aus dem Gesicht wischte. Der kalte Frühlingswind ließ mich schaudern. Hilflos schaute ich mich nach einem Taxi um. Ich musste furchtbar aussehen, aber Gott sei Dank waren zu dieser späten Stunde nur wenige Fußgänger unterwegs.
Es dauerte nicht lange, bis mehrere gelbe Taxis um die Ecke bogen. Ich winkte eines heran. Es hielt mit quietschenden Reifen neben mir, wobei es einen anderen Fahrer schnitt, der mich zuerst gesehen hatte, es aber nicht schaffte, so schnell drei befahrene Spuren zu kreuzen.
Der Taxifahrer war ein Werwolf. Das erkannte ich sofort an dem leichten Moschusgeruch und den dichten Haaren, die aus den Ärmeln seiner Jacke herausschauten und ihm bis auf die Handrücken wuchsen. Die Haare und der Bartschatten auf seinem Kinn
waren wahrscheinlich im Moment stärker als sonst, weil in ungefähr einer Woche Vollmond war. Auf der Plexiglas-Scheibe zwischen Vorder- und Hintersitzen prangte ein Aufkleber mit dem Symbol eines örtlichen Werwolfrudels: ein Mond mit einem Pfotenabdruck in der Mitte. Es stand für die Sippe der Moonwalker. Der hintere Teil des Taxis war sauber, aber der Geruch von Fastfood und Zigaretten hing in der Luft. Er vermischte sich auf eine Art und Weise mit dem Moschusgeruch, die
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