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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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und dem Vertrag. Ich wollte leben. Ich würde einen anderen Weg finden, meine Miete zu bezahlen und meine Gläubiger davon abzuhalten, auf meiner Türschwelle zu kampieren — für ein paar tausend Dollar würde ich nicht mein Leben aufs Spiel setzen.

    »Ich habe nie eingewilligt, Sie zu jagen. Mein Auftrag besteht lediglich darin, eine kleine Statue zu finden. « Als ich das Artefakt erwähnte, schien seine Wut noch größer zu werden. Mir war klar, dass ich ziemlich herumstammelte. Aber ich hatte Todesangst. »Ich brauche das Geld, oder mein Geschäft geht pleite. Ich schwöre, dass ich nur meinen Job tun und Sie dann wieder in Ruhe lassen wollte.«
    Langsam erhob er sich aus seinem Stuhl, wie ein großer Raubvogel, der sich bereitmacht, auf seine Beute herunterzustoßen. Als er um den Schreibtisch herumkam, sank ich noch tiefer in meinen Sessel. Bedächtig stützte er die Hände auf die Armlehnen und beugte sich vor, bis sein Gesicht dicht vor meinem war. Schützend hielt ich beide Hände an den Hals und zog die Knie an die Brust. Er starrte mich schweigend an, während ich die Augen vor Angst weit aufgerissen hatte. Als er schließlich sprach, roch sein Atem nach einer Mischung aus Minze und Kupfer, so schwer und süßlich, dass es mir fast den Atem verschlug.
    »Ich löse diesen Vertrag ab. Was immer man Ihnen geboten hat, ich verdreifache die Summe. Und wir erweitern ihn um ein paar Punkte — für den Fall, dass Sie auf die Idee kommen sollten, wieder zum Circle zurückzulaufen.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ohne ihn noch wütender zu machen. Es klang so, als hätte ich keine Wahl. Er lächelte, und ich erhaschte einen Blick auf seine ausgefahrenen Reißzähne. Das überzeugte
mich, den Mund zu halten, bis er mit seinem Vortrag fertig war und sich hoffentlich wieder beruhigte.
    »Erstens — Sie geben mir den Jägergürtel. Das Amber-Kiss-Parfüm und was Sie sonst noch bekommen haben, können Sie meinetwegen behalten. Zweitens — Sie werden dem Circle mitteilen, dass der Vertrag hinfällig ist, und dann jeglichen Kontakt zu den Magiern abbrechen. Drittens — Sie dürfen mit niemandem außer mit mir über den Fokus reden. Das schließt auch Ihre Partnerin mit ein.«
    Das hörte sich doch gar nicht schlecht an. Royce starrte erwartungsvoll auf mich herab. Langsam dämmerte mir, dass er auf eine Reaktion wartete, also stammelte ich: »O… okay. Das kann ich tun.«
    Er ließ den Stuhl los, lehnte sich an den Schreibtisch und verschränkte die Arme. Es sah aus, als hätte seine Wut ein wenig nachgelassen, wäre aber noch nicht verschwunden. Zumindest nicht genug, dass ich mich traute, die Hände von der Kehle zu nehmen und die Füße wieder auf den Boden zu stellen. Er verengte die Augen, die sich wie schwarze Nadeln in meine bohrten und mich förmlich auf dem Sessel festnagelten.
    »Noch etwas. Als Garantie für Ihre Loyalität werden Sie gewisse Papiere unterzeichnen. Spätestens Montagabend will ich eine notariell beglaubigte Kopie in den Händen halten.«
    Mir wurde übel, und ich spürte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich.

    »Pap-p-piere?«
    Er nickte. Sein Blick blieb hart und erbarmungslos. »Ich werde nicht riskieren, dass Sie einen Rückzieher machen und beim Circle oder den Weißhüten um Hilfe bitten. Sie gehören jetzt mir. Der Circle kann Sie nicht belangen, wenn ich einen Anspruch anmelde, und die Weißhüte werden sich Ihnen nicht mehr nähern, wenn Sie mein Zeichen tragen. Ihre Partnerin sollte darüber nachdenken, dasselbe zu tun.«
    Sein Zeichen tragen. Damit meinte er seinen Biss. O Scheiße.
    »Bis Montagabend, Shiarra. Wenn Sie mir die Papiere nicht liefern, komme ich Sie suchen. Vertrauen Sie mir, das wollen Sie nicht.«
    »Nein, bitte!« Das musste ich verhindern. Selbst der Tod wäre besser. »Bitte, das müssen Sie nicht tun, ich werde nicht vertragsbrüchig! Ich schwöre es!«
    Darüber lachte er tatsächlich, es klang weich und gleichzeitig grausam. »Betteln ist geschmacklos, Süße. Darüber hättest du nachdenken sollen, bevor du die Grenzen deiner Vertraulichkeitsklauseln übertreten hast. Du bist unter Druck zusammengebrochen. Deine Versprechungen sind nichts als leere Worte. Mein Anrecht wird sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.«
    Der Bursche redete nicht etwa von einem Knutschfleck. Er meinte eine Bindung, die mich bis zu meinem Tod an ihn ketten würde. Verdammte Scheiße. Es musste einen Ausweg geben. Musste es einfach. Mir war so übel,

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