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The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others

Titel: The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
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»Dazu fällt mir auch nicht viel ein. Hast du irgendeine Idee oder bist du noch im Panik-Modus?«
    »Mittlerweile eher apathisch als panisch. Zumindest könnte ich meine Beerdigung selbst arrangieren, um allen anderen die Mühe zu ersparen. Aber ein Happy End sehe ich bei keinem der Pläne, die mir in den letzten Stunden eingefallen sind.«
    Sara verzog das Gesicht. Ihr Blick ruhte immer noch auf den Papieren. »Und nun?«
    »Wenn es zum Kampf kommt, habe ich keine Chance, den Circle oder Royce zu besiegen. Wenn es mir allerdings gelingt, es mit einem von beiden aufzunehmen, wird sich der andere vermutlich zurückziehen. Der Circle hat mir die Mittel gegeben«, ich zeigte auf den Gürtel, »um mich gegen Royce zu stellen. Falls ich den Mut dazu aufbringe. Allerdings können beide mit harten Bandagen kämpfen und haben mehr Einfluss als du oder ich. Ich darf nicht einmal mit Waffen gegen die beiden vorgehen, ohne mich strafbar zu machen. Und selbst mit der Drohung, die gegen meine Familie ausgesprochen wurde, habe ich nicht genug in der Hand, um die Polizei um Hilfe zu bitten.«
    Sara wirkte so bleich und abgespannt, wie ich mich fühlte. »Royce hat dich in die Enge getrieben.«
    Ich räusperte mich und wandte den Blick ab, bevor ich ihr antwortete. Mir war klar, dass ihr meine Idee
nicht gefallen würde. Ich versuchte die Angst abzuschütteln, die mich beim Gedanken an meinen Plan überkam, senkte den Kopf über meiner Kaffeetasse und holte tief Luft.
    »Ich glaube, ich weiß einen Ausweg aus der Sache, aber dafür brauche ich deine Hilfe.«
    Sara sah mich überrascht an. In ihren Augen stand die Sorge um mich und der Wunsch, mir zu helfen. Aber dadurch fühlte ich mich nicht besser.
    »Wenn es dich aus dieser Sache rausholt, tue ich es. Um was geht’s?«
    »Du bist in Vertragsrecht versierter als ich. Ich kann die Papiere unterschreiben, aber du müsstest sie vorher ein wenig umformulieren.« Ich sah den Unglauben in ihrem Gesicht und ging sofort in die Defensive. »Es ist nur eine Idee. Du musst es nicht tun. Hör es dir erst mal an.«
    Sie atmete ein paarmal durch und nickte mir dann zu, dass ich weitersprechen sollte. Währenddessen verschanzte sie sich hinter der Kaffeetasse und trank einen Schluck. Mir war jedoch das Missfallen in ihrem Gesicht nicht entgangen. Meine Idee widersprach ihrem Moralkodex. Aber es schien mir der einzige Weg aus diesem Loch heraus zu sein, das ich mir selbst gegraben hatte.
    Ich zeigte auf die Papiere in ihrer Hand und nahm allen Mut zusammen.
    »Formulier den Vertrag so, dass er in beide Richtungen funktioniert – sodass ich Royce straffrei verletzen oder töten kann.«

    Sie verschluckte sich an ihrem Kaffee. »Was?!«
    »Du kannst das. Du weißt, wie man das macht. Ich werde dir bei den Formulierungen helfen. Und dann drucken wir ein neues Dokument aus, das genauso aussieht wie das hier — nur dass es nicht mehr klingt wie ein Testament, das mich unter seine Knute stellt, sondern in beide Richtungen funktioniert. Das dürfte nicht allzu schwer sein, und ich bezweifle, dass Royce die Papiere nochmal durchliest, wenn ich sie ihm gebe. Er wird nur nachsehen, ob auf der letzten Seite meine Unterschrift steht.«
    Verträge wie dieser waren für gewöhnlich so abgefasst, dass ein Mensch Körper, Geist und Seele abtrat. Manche Others ernährten sich davon und brauchten es zum Überleben. Es war alles genauestens geregelt. Others konnten wie normale Bürger für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden, ob es sich um seelische Grausamkeit oder Stalking handelte oder tödliche Angriffe auf Menschen aus Leidenschaft, Wut, Hunger oder was auch immer sie antrieb. Mir war allerdings schleierhaft, warum es Leute gab, die solche Verträge unterschrieben. Mir ist klar, dass die Others nicht gejagt und vernichtet werden wollen, aber warum sollte ein vernünftiger Mensch zustimmen, sich von jemandem das Blut aussaugen zu lassen oder in die Welt der unrettbar Haarigen eingeführt zu werden?
    Auf jeden Fall stand in solchen Verträgen normalerweise, dass der Other den Willen des Menschen zerstören, den letzten Tropfen Blut aus dem Körper
saugen und ihn in winzige Stücke zerreißen durfte und trotzdem nicht wegen widerrechtlicher Tötung vor Gericht belangt würde. Neuerdings fügten sie gerne noch eine Klausel hinzu, die sie vor Schadenersatzklagen bewahrte, falls die Person bleibende Schäden davontrug. Letztes Jahr hatte ein Junge geklagt. Ein Werwolfrudel hatte ihn für tot

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