The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
werde schauen, ob ich mein Auto diese Woche in die Garage meiner Eltern stellen kann. Aber dann brauche ich eine glaubhafte Lügengeschichte, warum ich das tun will.«
»Das ist ziemlich einfach«, schaltete sich Sara ein. »Erzähl ihnen doch, wir würden für eine Woche in mein Haus in den Hamptons fahren, und du willst dein Auto nicht in der Tiefgarage deines Mietshauses stehen lassen. Hat dir nicht jemand vor einem Monat das Radio gestohlen?«
»Eher vor drei, aber ja. Gute Idee.«
Nachdem das geklärt war, steuerte ich auf das Haus meiner Eltern zu. Es war ein nicht unbedingt kleines, zweistöckiges Haus im Kolonialstil mit grünem Vorgarten, weißen Wänden und dunkelgrünen Fensterläden. Meine Mom mag es traditionell und mein Dad liebt den rustikalen Look, also war das Haus mit plüschigen Teppichen und antiken Möbeln eingerichtet. An den Wänden hingen Jagdtrophäen und -waffen.
Jemand hatte die Eingangstür offengelassen und ich konnte hören, dass auf dem Großbildfernseher im Wohnzimmer ein Footballspiel lief. Wir drei stiegen die breite Treppe hinauf und gingen durch die Fliegentür. Meine Mom, die ältere, kleinere Version von mir, steckte den Kopf aus der Küche, um zu sehen, wer im Flur war. Sie strich sich eine verblasste rote Locke aus dem Gesicht und lächelte. Braune Augen, die genauso aussahen wie meine, strahlten mich an.
»Hey, Schatz, du kommst gerade rechtzeitig. Die Country-Potatoes und die Chicken Wings sind in fünf Minuten fertig. Wen hast du denn da mitgebracht? «
Arnold spähte über meinen Kopf, winkte freundlich und lächelte breit. »Hi, Mrs Waynest. Ich bin
Arnold, hoffentlich macht es Ihnen nichts aus, dass Shiarra mich mitgebracht hat.«
»Überhaupt nicht.«
Sie trat in den Flur, um Arnold die Hand zu schütteln, ihn von oben bis unten zu mustern und uns dann in Richtung Wohnzimmer zu schieben. Natürlich warf sie mir einen fragenden Blick zu. In ihren Augen stand etwas, was sehr nach Schuldgefühlen aussah. Ich wurde misstrauisch, konnte jedoch vor Arnold schlecht etwas sagen.
»Kommt Janine auch?«, fragte Mom.
»Nein, ich fürchte nicht«, antwortete Sara amüsiert.
Meine Mom liebte Sara und hatte sie sofort unter ihre Fittiche genommen. Dasselbe wollte sie mit Janine tun. Sie lud sie zu jeder Feier ein, aber Janine lehnte stets ab, bis auf einmal, als sie unerwartet bei einer Superbowl-Party auftauchte. Mom ergriff die Gelegenheit und versuchte, sie mit Damien zu verkuppeln. Aber das wurde eine Katastrophe, und Janine tauchte nie wieder bei uns auf. Obwohl wir nicht herausfanden, ob es an einer generellen Angst vor Männern lag oder speziell an meinem Bruder (vielleicht wegen seines schrecklichen Filmgeschmacks), war ich nicht gerade unglücklich darüber, sie heute nicht dabei zu haben. Meine Mom bestand jedoch weiterhin darauf, sie zu jeder Familienparty einzuladen. Wenn sie eines war, dann hartnäckig.
»Ich glaube, sie ist immer noch in London. Aber wenn ich sie das nächste Mal sehe, werde ich ihr sagen, dass du nach ihr gefragt hast.«
»Oh, das ist aber schade. Also, die Jungs sind alle im Wohnzimmer und schauen sich das Spiel an. Warum geht ihr nicht rein und macht es euch gemütlich? Ich bringe in ein paar Minuten was zum Knabbern. Und Rob wird bald den Grill anschmeißen.«
»Klingt toll«, sagte Arnold und schenkte mir von der Seite ein schräges Lächeln, das verschlagen wirkte. Ich verstand nicht warum, aber es machte mich nervös.
»Danke, Carol. Brauchst du vielleicht Hilfe in der Küche?«, fragte Sara.
»Nein, es ist alles schon fast fertig. Geht nur rein, ich komme in ein paar Minuten.« Sie eilte zurück in die Küche, beinahe, als wollte sie das Gespräch abbrechen. Normalerweise bat sie mich und Sara um Hilfe oder wollte zumindest ein paar Minuten mit uns reden, um zu erfahren, wie es so lief. Seltsam. Besonders, nachdem ich Arnold dabeihatte. Wann immer ich sonst einen Mann mit nach Hause gebracht hatte, begann der Abend mit einem Verhör, nach dessen Beendigung in jedem Fall ich, wenn nicht sogar mein Begleiter, peinlich berührt waren. Also war das heute eine nette Abwechslung.
Ich war froh, dass wir die erste Hürde so einfach überwunden hatten, und führte alle ins Wohnzimmer. Blieb nur zu hoffen, dass mein Dad und meine Brüder sich genauso gut benehmen würden. Damien und Mikey starrten gebannt auf den Fernseher. Mikeys Freundin Angela hatte sich neben ihm auf dem Sofa zusammengerollt und war offenbar an seiner
Schulter
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