The Others: Sie sind unter uns - Haines, J: Others: Sie sind unter uns - Hunted by the Others
draußen einen Platz zum Essen zu suchen. Nicht dass wir großen Hunger gehabt hätten, nachdem wir von dem neuen Mord erfahren hatten. Wir gingen in den Central Park und hielten nach einer Bank Ausschau, die groß genug für uns vier war — mit ausreichend Abstand dazwischen.
Chaz war erstaunlich friedfertig und mir gegenüber fast unterwürfig. Es war seltsam, ihn um mich zu haben. Er bot an, mein Essen zu zahlen und meine Tüte zu tragen, und hielt mir jede Tür auf. So wie früher. Wenn ich etwas vorschlug, stimmte er zu. Es war fast schon unheimlich, wie sehr er mir gefallen wollte.
Meine Freunde nahmen ihm das nicht ab. Als er für Sara die Tür der Bäckerei aufhielt, blieb sie einfach stehen und wartete, bis er vor ihr rausging. Als er anbot, unser Frühstück zu tragen, nahm Arnold mir die
Tüte aus der Hand und ging wortlos an Chaz vorbei. Es war mir fast peinlich, wie sie ihn behandelten, aber ich verstand ihre Vorsicht.
Schließlich fanden wir eine leere Parkbank, die groß genug war. Sara und Arnold setzten sich rechts neben mich, Chaz setzte sich nach links. Ich konnte die Angst, die von Sara und Arnold ausging, fast schmecken, so wie Werwölfe und Vamps es angeblich konnten. Aber ihre Nervosität wegen Chaz sprang aus irgendeinem Grund nicht auf mich über.
Ich hatte fast Mitleid mit ihm. Wie zivilisiert er auch wirkte, jedem Menschen stand die Angst ins Gesicht geschrieben, sobald Chaz sich zu erkennen gab. In Wahrheit waren die meisten Werwölfe nicht aggressiv, es sei denn, sie wurden provoziert. War das Biest in ihnen entfesselt, konnten sie allerdings wirklich furchterregend sein. Im Vergleich dazu verblasste selbst die Stärke eines Vampirs. Ein wütender Werwolf ist fähig, den kühnsten Blutsauger in Stücke zu reißen.
Während wir aßen, beobachtete Chaz die anderen nachdenklich. Sara und Arnold straften ihn mit Schweigen. Nachdem ich an meinem Kaffee genippt hatte, wandte ich den beiden den Rücken zu, um mit Chaz reden zu können, ohne mir den Hals zu verrenken.
»Weißt du, ich habe nichts dagegen, Zeit mit dir zu verbringen, aber heute ist vielleicht nicht der beste Tag dafür. Lass uns in ein paar Tagen mal ins Kino gehen, nachdem dieser Job erledigt ist.«
Er runzelte die Stirn. »Shia, du hast einen Vertrag mit einem Vampir unterzeichnet. Wenn dich niemand beschützt, bist du in ein paar Tagen vielleicht nicht mehr am Leben.«
Die Wahrheit in seinen Worten sorgte dafür, dass ich jedes Interesse an meinem Bagel verlor. Ich biss trotzdem nochmal ab, weil ich heute Abend alle Kraft brauchen würde. Dann wandte ich den Blick ab. Die Sorge in seinen blauen Augen war einfach zu viel für mich.
»Ich weiß. Aber ich habe noch ein paar Tricks auf Lager. Schreib mich nicht zu früh ab.«
»Ich will nicht, dass dir etwas zustößt. Warum hast du dich überhaupt auf Royce eingelassen?« Er schielte zu Arnold hinüber. »Und auf die Magier? Ich verstehe nicht, warum du das alles tust. Du könntest sterben, wenn du nicht aufpasst.«
Wow. Hieß das, dass er nichts von dem Fokus wusste? Ich drehte den Kopf, bis ich Arnold sehen konnte, und ignorierte den Schmerz, der durch meine Schulter schoss. Glücklicherweise schien Arnold zu einer Antwort bereit, auch wenn er wahrscheinlich jede Formulierung vorher abwägen würde. Aber er hatte allen Grund dazu. Wenn ein Werwolf erfuhr, dass ein Magier versuchte, ihn zu übertrumpfen oder mit Magie zu kontrollieren, beschützte diesen Magier kein Gesetz der Welt davor, als Blutfleck auf der Straße zu enden.
Schließlich sagte Arnold: »Mein Hexenzirkel hat Shiarra angeheuert, um etwas von Royce zurückzuholen.
Als er herausgefunden hat, für wen sie arbeitet, hat er sie dazu gezwungen, den Vertrag zu unterschreiben. Ich helfe ihr, weil sie — wie du gesagt hast — Unterstützung braucht. Sonst überlebt sie die Sache nicht. Und ich möchte nicht daran schuld sein. So einfach ist es.«
Wie süß. Wenn es nur wahr wäre.
»Shia ist nicht hilflos«, mischte Sara sich jetzt ein. »Wir haben den Vertrag so umformuliert, dass sie Royce töten oder verletzen darf, ohne rechtliche Folgen befürchten zu müssen. Die Vereinbarung funktioniert in beide Richtungen.«
Chaz nickte. Er wirkte überrascht und fast zufrieden. »Das war ein kluger Schachzug.« Behutsam legte er seine Hand auf meine. Man musste mir hoch anrechnen, dass ich weder zusammenzuckte noch die Hand wegzog. Er wirkte erleichtert. »Ich werde dir helfen, wenn du einverstanden bist.
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