THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)
wunderbar funktionierte.
Und noch schlimmer: In diesem Moment betrat Max den Raum, Peter auf den Fersen. Carlyle kniff die Augen zusammen, als er das Telefon in meiner Hand entdeckte.
Ich versuchte, auf die Beine zu kommen, aber meine Gliedmaßen verweigerten mir immer noch den Dienst. Max riss mir das Handy ohne große Mühe aus der Hand und sah kurz auf das Display, bevor er es sich ans Ohr hielt. Langsam verzogen seine Lippen sich zu einem Lächeln. Es hätte charmant gewirkt, wäre es nicht so böse gewesen.
»Alec Royce – was für eine Überraschung!«
Nachdem ich nicht das übernatürliche Gehör von Others besaß, bekam ich nicht mit, was Royce antwortete. Er musste eine Weile gesprochen haben, weil Max einfach nur dastand, ab und zu »Mmmhm« oder »Mm-mm« machte und auf mich hinabstarrte.
Nach ein paar erfolglosen Versuchen, auf die Füße zu kommen, gab ich auf. Meine Beine waren zu schwach, um mich zu halten.
Plötzlich fing Max an zu reden. Seine Stimme klang abgehackt und hart. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Was hatte Royce zu ihm gesagt? »Nein. Ich weiß, dass du Anteil an Anastasias Tod hattest. Dafür zahlst du nun. Dein kleines Spielzeug wird für deinen Fehler leiden. Erinnerst du dich daran, was mit Helena von Volos passiert ist? Denk gründlich darüber nach, Alec! Das hier ist mindestens so sehr für sie wie für Anastasia.«
Damit gab er Peter das Telefon, bevor er seine Hand ausstreckte und mich am Kragen vom Boden hob. Fast wäre ich bewusstlos geworden, und ein Teil von mir wünschte sich, es wäre passiert.
»Schrei laut genug, dass er dich hören kann, Süße!«, raunte er. »Wir wollen doch meinen alten Freund nicht enttäuschen.«
Ich konnte nicht anders, als seinem Wunsch nachzukommen, als er mich an seine Brust riss und ich zum zweiten Mal an diesem Tag gebissen wurde.
Kapitel 11
I ch musste wieder in Ohnmacht gefallen sein. Ob wegen des Schocks, gebissen zu werden, oder aufgrund des Blutverlusts, spielte eigentlich keine Rolle. Als ich aufwachte, verfiel ich für einen Moment in Panik, weil ich nicht wusste, wo ich war. Ich lag in einem warmen gemütlichen Bett mit dunkelrotem Bezug und dazu passendem Kissen. Die schönen Eichenmöbel harmonierten mit dem Bettgestell. Ein paar Kerzen flackerten im Raum und spendeten gerade genug Licht, um in den Ecken dunkle Schatten entstehen zu lassen, während der Rest in einem weichen Glanz lag.
Als ich die Blutflecken auf der Decke entdeckte, erinnerte ich mich wieder. Ich dachte darüber nach, noch ein wenig tiefer in Panik zu versinken, aber ich war zu müde, mir war zu schlecht, und ich fühlte mich zu hoffnungslos, um diese Anstrengung auf mich zu nehmen.
Jemand hatte mir netterweise die Turnschuhe ausgezogen und die Decke über mir ausgebreitet. Konnte es Peter gewesen sein, als sein Gewissen ihn gepiesackt hatte?
Mir war kalt, ich bekam nicht genug Luft und war ziemlich zittrig, als ich mich aufsetzte. Obwohl Peters Biss am Anfang wehgetan hatte, und das ziemlich, war es bei Max anders gewesen. Ich erinnerte mich dunkel an den Angriff, bevor ich bewusstlos geworden war, und hatte das Gefühl, dass ich mich an ihn geklammert hatte, weil ich mehr wollte. Ein kalter Schauer glitt über meinen Rücken, und die Vorstellung jagte mir mehr Angst ein als meine Entführung und Gefangenschaft zusammen.
Die Atemprobleme und die Übelkeit, die in meinem Magen schwelte, wurden schlimmer, als ich die Blutflecken am Fußende entdeckte. Sie stammten von Peters Biss. Jetzt war mir wirklich schlecht. Kein angenehmes Gefühl.
Max’ Stimme brach die Stille, und ich riss meinen Kopf zu einer der dunklen Ecken herum, in der er gelauert hatte. »Schön zu sehen, dass du wach bist!«
Meine Übelkeit zwang mich dazu, langsam und tief durchzuatmen. Obwohl ich noch saß, war mir unglaublich schwindlig. Memo an mich selbst: keine schnellen Kopfbewegungen nach dem Biss eines Vampirs! Wow!
»Die Übelkeit wird nachlassen. Beweg dich nicht so viel.«
Ich schaffte es, zumindest mutig zu tun, indem ich ihm einen möglichst bösen Blick zuwarf. Meine Kehle war trocken und meine Stimme rau wie Sandpapier. »Warum lebe ich noch?«
»Es ist noch nicht Zeit für dich zu sterben. Ich brauche dich noch für ein paar Dinge.« Er lächelte wohlwollend, ohne dabei Reißzähne zu zeigen. Irgendwann während meiner Bewusstlosigkeit hatte er sein Jackett ausgezogen. Er rückte eine seiner Hemdmanschetten zurecht und sah mir direkt ins Gesicht. Mir stockte
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