Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie)

Titel: THE OTHERS - Sie wollen dein Blut - Haines, J: OTHERS - Sie wollen dein Blut - Taken by the Others (2. Band der Others-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jess Haines
Vom Netzwerk:
Wenn er sprach, tat er mir nicht weh. Das war gut. Sollte er doch die ganze Nacht reden! Er wollte schließlich, dass ich einen Einblick bekam, warum er das alles tat. Anscheinend hatte er nicht genug James-Bond-Filme gesehen, um zu wissen, dass er mir seinen bösen Masterplan besser nicht darlegen sollte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich begriff, wo das hinführte, aber er sprach trotzdem weiter.
    »Wir stammen aus einer vollkommen anderen Zeit. Es wurde erwartet, dass wir uns gegenseitig übertreffen, unsere Stärken zeigen und neue Wege finden, um unseren Schöpfer zu erfreuen. Sie liebte …«
    »Warten Sie einen Moment! ›Sie?‹ Ich dachte, Sie reden von Ihrem Schöpfer.«
    Seine Lippen zuckten bei meiner Frage amüsiert. »Unter Vampiren wird dieser Begriff verwendet, um denjenigen zu bezeichnen, der uns zu dem gemacht hat, was wir sind. Ob das eine Frau oder ein Mann ist, spielt keine Rolle.«
    Ah. Ich nickte.
    »Wie ich schon sagte: Sie liebte uns beide sehr, aber wir standen in ständigem Wettbewerb, um in ihren Augen der Bessere zu sein. Bis ich Helena von Volos traf.«
    Er schwieg für einen Moment und senkte seinen Kopf, anscheinend verloren in Erinnerungen. Ich hatte zu viel Angst, um ihn zu stören.
    Schließlich nahm er seinen Gedankengang wieder auf. Seine Stimme war leise und ausdruckslos, aber ich hatte das Gefühl, einen Hauch von Frustration darin zu hören. »Rha … Alec hatte als Farmer begonnen, seine Familie und Fähigkeiten waren absolut mittelmäßig. Ich war ein basileus  –  einer der Oberen meiner Stadt –, bevor ich verwandelt wurde. Unser Schöpfer kam in die Stadt, in der ich herrschte, und entschied, dass sie mich für sich selbst wollte. Wider besseres Wissen stimmte ich zu, mein sterbliches Leben hinter mir zu lassen, im Tausch gegen etwas, das ich zu dieser Zeit für ein fast göttliches Leben an ihrer Seite hielt.
    Wir sind danach viel gereist, und so traf sie Alec. Er war in die Armee eingezogen worden, um für Alexander zu kämpfen, und wir stießen zufällig auf das Lager seines Regiments. Unser Schöpfer war sehr von ihm und seinen Kampffähigkeiten eingenommen. Sie fand seine Geschichten von Mord und Plünderung spannender als meine Erzählungen von Politik und Intrige, also verwandelte sie ihn in einen der Unseren, und er verdrängte mich von meinem Platz als ihr Liebling.«
    Ich wusste, dass ich ihn anstarrte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Dieser Kerl hatte geglaubt, dass der Vampirismus ihn in eine quasi gottgleiche Stellung erheben würde? Ich hatte schon von Größenwahn gehört, hatte schon Witze darüber vernommen, aber jetzt begegnete ich ihm zum ersten Mal persönlich.
    Anscheinend bemerkte er meine Reaktion gar nicht, weil er so tief in seinen Erinnerungen versunken war, von denen er mir erzählte, als läse er sie vom Blatt. Als wäre das alles jemand anders geschehen.
    »Es fiel mir schwer, sie weiterhin zu lieben, nachdem ihre Zuneigung so wankelmütig war, verstehst du? Als unsere Reisen uns nach Volos führten, war es nur natürlich, dass ich eine andere Liebe fand. Helena wusste nicht, was ich war, und ich wollte es ihr auch nicht sagen. Ich hielt unsere Beziehung geheim und spielte weiter lächerliche Spielchen mit Alec, um kein Misstrauen darüber aufkommen zu lassen, was ich in den Stunden vor Sonnenaufgang trieb.«
    Royce war Teil von Alexanders Armee gewesen? Alexander der Große? Ich erinnerte mich nicht gut genug an das, was ich über die Antike gelesen hatte, um zu wissen, von welcher Zeit wir genau sprachen, aber ungefähr konnte ich es einordnen. Ich hatte noch nie von Volos gehört, aber dass Max Alexander erwähnte, bedeutete, dass es um die alten Griechen ging. Oder waren es die alten Mazedonier? Etwas in der Art. Ich wusste, dass Royce ein älterer Vampir war, aber er lebte schon so lange? Nachdem ich ihn in Gothic-Outfit in seinem Nachtclub The Underground gesehen hatte, konnte ich ihn mir nur schwer in einer Toga mit einem Lorbeerkranz auf dem Kopf vorstellen.
    Fast gegen meinen Willen fand ich die Geschichte faszinierend. Keine Klatschzeitung hatte je so offen über Royce’ Vergangenheit berichtet. »Ich nehme an, dass Ihr Schöpfer von Ihnen und Helena erfahren hat?«
    »Alec hat es herausgefunden. Zuerst war es nur ein weiterer Wettbewerb zwischen uns. Er sah sie als nichts anderes als Nahrung. Aber sobald er Zeit mit ihr verbracht hatte, versucht hatte, sie zu verführen und von mir zu entfremden, verliebte auch er selbst

Weitere Kostenlose Bücher