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The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Teil 2 & 3 Rosen ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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wirklich unschuldig unter Verdacht geraten war? Er hielt seine Tasse nun in beiden Händen, sah tief hinein ... beinahe so, als könne er die Antworten auf die wichtigsten Fragen des Universums darin finden und gab sich einen Ruck. „Meine Mutter war eine begnadete Rosenzüchterin. Leider habe ich ihr Talent nicht im Entferntesten geerbt. Diese Rose heißt morning dream und ist die letzte Züchtung, die sie in das Sortenbuch eintragen lassen konnte. Ich war der Meinung, dass man eine solche Schöpfung nicht genug ehren kann. Die Fotografie ist da nicht ausreichend."
    Er nahm nur einen Schluck Tee, aber diese kleine Pause zog sich unendlich hin. Als er fortfuhr hatte sich seine Stimme verändert. Sie klang belegt und es schwang ein Hauch Wehmut darin mit. „Es gab nur drei Frauen, die diese Blüte in den Händen hielten: Meine Mutter als Züchterin, die Gärtnerin, die diese Zucht übernommen hat ... und du."
    Erst jetzt sah er mich an und in seinen dunklen Augen lag Wehmut. Ich schämte mich in Grund und Boden. Schlagartig wurden mir mehrere Dinge klar:
    Erstens: Der Mann, der mir da gegenübersaß, war alles andere als ein Mörder. Ein Spinner, vielleicht sogar einer mit Mutterkomplex … aber sicherlich kein Mörder.
    Zweitens: Ich musste die nächsten Minuten dazu nutzen, um so elegant wie irgend möglich Peel zu erreichen.
    Und schlussendlich: Alles, was Russel und mich in den letzten Tagen verbunden hatte, war nicht auf rein körperlicher Basis geschehen, hatte seine Wurzeln in unseren Seelen.
    Ach ja … und mit einer Sache hatte dieser Mann vollkommen recht: Meine Sinne waren vollkommen überspannt und bedurften einer frischen Brise, die mich wieder klar denken ließ. Ich erhob mich, holte mein Handy und ging hinüber zum Fenster, das ich öffnete und noch während ich Peels Nummer wählte, einen tiefen Atemzug der klaren Nachtluft nahm. Es funktionierte. Mein Kopf wurde klarer und so konnte ich zurück ins Zimmer gehen. Ich blieb neben Russel stehen, legte ihm meine Hand auf die Schulter und meine Finger gruben sich in seine Muskeln. Ein erregendes Gefühl, das gerade jetzt vollkommen fehl am Platz war. Fragend sah er mich an.
    „Einen Moment bitte“, bat ich, „ich werde es gleich erklären.“ Dass ich mit den Tränen kämpfte, nahm er mit besorgtem Blick zur Kenntnis. Peel meldete sich knapp.
    „Wir müssen uns heute Nacht noch in der Galerie treffen.“ Der Klang meiner Stimme, die tränenerstickt durch den Äther ging, ließ keine Gegenrede zu.
    „Ich bin in 15 Minuten da.“ Peel hatte schon aufgelegt, als Russel endlich aufstand, mich an den Schultern fasste und mich sacht schüttelte.
    „Da draußen“, begann ich zaghaft, „läuft ein Mörder rum, der deine Rose als sein Markenzeichen missbraucht. Wir müssen in die Galerie … dann kann ich dir alles erklären. Zumindest kann ich es versuchen.“
    Russel schob mich von sich, sah mir in die Augen, ließ mich aber nicht los. Er brauchte nur einen Augenblick, dann nickte er. „Lass uns gehen.“
     
    ***
     
    Blaulicht durchschnitt die Dunkelheit, unheimlich verbreitet durch die Glasfassade der Galerie, als wir dort ankamen und durch dieses schreckliche Licht wurde mir erst bewusst, womit ich es zu tun hatte. Ich hatte mich außerstande gesehen, Russel Einzelheiten mittzuteilen und so verlief unsere Fahrt schweigend. Ich hatte die Straße auf meiner Seite des Wagens fixiert und Russel, die auf seiner. Wir hatten uns nicht gerührt, geschweige denn angesehen, oder gar miteinander gesprochen. Wenn du jetzt vor einem Spiegel stehen würdest, dachte ich, dann könntest du das schlechte Gewissen in Person sehen. Nämlich dich.
    Mir war immer noch übel und langsam aber sicher war ich auch zu müde, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können. Wie schnell doch eine total verrückte Idee mit Charme in puren Wahnsinn umschlagen konnte. Unser Wagen hielt vor dem Eingang und ein Policeofficer von der Streife schickte uns in die zweite Etage. Dieses Mal mussten wir die Rolltreppe hinauflaufen, denn irgendjemand hatte sie zur Nacht hin abgestellt. Es war mühsam, die hohen Stufen hinaufzuklettern und als wir oben ankamen, war ich vollkommen außer Atem. Peel wanderte vor uns auf und ab. Immer wieder fuhr er sich über seine Streichholzfrisur. Sein Gesicht war das Spiegelbild seiner Seele. Es arbeitete in ihm und die einzige Lösung des Problems wollte ihm nicht einfallen. Jemand hatte einen Laptop und einen Beamer aufgestellt. Die Bilder aus den

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