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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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mich?«
    Sal war ins Zimmer zurückgekehrt und sah uns jetzt zu. »Ich geh und hole Max.« Als er an mir vorbeiging, zog er die Augenbrauen hoch. Ich verlor noch nicht mal einen Gedanken darauf, wer Max sein mochte.
    »Wann kann ich ihn treffen? Will er mich denn gar nicht sehen?« Ich konnte es nicht fassen, dass ich meinem Ziel so nahe war; mein Herz pochte wie verrückt.
    »Natürlich will er das«, meinte Rita. »Nur deinetwegen hat er die Hoffnung nie aufgegeben.«
    »Weiß er denn von Ginnies Tod?«
    »Ja.«
    »Wann kann ich ihn sehen?« Ich platzte schier vor Ungeduld.
    »Im Moment wäre es zu gefährlich. Nicht nur für dich, auch für Grandma, Grandpa und Dee. Wenn Ed oder der Regierungsrat Wind davon kriegen, dass Alan tatsächlich noch lebt, dann schwebt ihr alle in großer Gefahr. Du musst dich noch gedulden … und vorsichtig sein. Das Leben unzähliger Menschen steht auf dem Spiel. Ich bin überzeugt, dass du es schaffen wirst. Du darfst nur mit niemandem über all das sprechen.«
    »Ich bin sicher, dass Grandma einen Verdacht hat. Ich hab ihr erzählt, dass Ginnie behauptet hat, mein Vater sei am Leben. Sie hat das erst abgetan, aber ich glaube, sie ahnt insgeheim, dass Ginnie recht hatte.«
    »Weiß sie von dem Buch?« Rita legte ihren Arm um mich und gemeinsam traten wir raus auf die Veranda.
    »Irgendwie schon …«
    »Nun, je weniger sie weiß, desto besser für sie. Die arme Frau hat bereits so viel durchgemacht.« Sie drückte meine Schulter. »Ich hab Mitleid mit den Angehörigen. Du hast keine Vorstellung, wie schwer es für diejenigen unter uns ist, die verschwunden sind und trauernde Angehörige zurückgelassen haben. Ich weiß, dass es auch für dich schwer ist. Aber Ginnie hat dich gut erzogen. Du wirst sie nicht enttäuschen.«
    Ich biss mir auf die Zunge. Nein, ich würde sie nicht enttäuschen. Ich hatte kein Problem damit, Grandma nichts von dem Buch zu erzählen, aber ich war entschlossen, es meinem Vater zu bringen, und zwar so schnell wie möglich. Nun, da ich mit absoluter Gewissheit wusste, dass er am Leben war, würde ich ihn auch finden. Ob mit oder ohne Ritas Hilfe.
    In dem Moment tauchte Sal wieder vor dem Haus auf, in einem Multi-Transporter, einem älteren Modell. »Max ist auf dem Weg.«
    Ein Mann trat aus einem Gebäude, das mir bisher nicht aufgefallen war. »Was ist das denn?«, erkundigte ich mich.
    »Die Lodge. NonKons, die für eine Weile untertauchen müssen, finden hier Unterschlupf. In dem anderen Gebäude da« – Sal deutete hinter das Haus auf eine kleinere Version von der Blockhütte – »leben Grindy und Mobley. Sie kümmern sich um die Pferde. Verdammt … fast hätte ich’s vergessen.« Er wandte sich an Rita. »Ich wollte ihr ja noch die Pferde zeigen.«
    »Das muss leider bis zum nächsten Mal warten«, meinte Rita. »Ich muss mich noch um ein paar Sachen kümmern. Und ihr beide habt auch einiges vor euch.« Sie kniff Sal in die Wange und umarmte mich, dann verschwand sie im Haus.
    Sal und ich sprangen auf den Rücksitz des Multi, während Max auf dem Fahrersitz Platz nahm. Ich starrte so lange aus dem Fenster, bis das Haus und das Tal sich meinem Blick entzogen. Und in dem Moment fühlte ich mich meinem Dad und Ginnie ferner denn je.
    ***
    An der Express-Station zurück in der Stadt angekommen, sprangen wir in einen Transit. An meiner Haltestelle hakte Sal sich bei mir unter. »Lass uns runter an den Fluss gehen. Ich will dich noch nicht gehen lassen.« Wieder einmal landeten wir in der toten Zone des Grünstreifens.
    »Hier ist es nicht so schön wie dort, wo wir gerade herkommen«, meinte ich.
    »Gut genug für mich. Hauptsache, du bist bei mir.«
    Er zog mich an sich und küsste mich. Seine Lippen waren warm und weich. Ich wollte mich in seinen Küssen verlieren, doch konnte ich nicht aufhören, an meinen Dad zu denken.
    Sal musste gemerkt haben, dass ich abgelenkt war. Wir saßen einfach nur nebeneinander, mein Kopf ruhte an seiner Schulter, und wir beobachteten das schmutzig-grüne Wasser des Chicago River, bis die Sonne schließlich verschwand und die Nacht herankroch.
    »Darf ich Grandma und Grandpa kennenlernen?«, fragte er mich.
    ***
    Als wir das Apartment betraten, konnte ich Grandma hören, die in der Küche damit beschäftigt war, das Abendbrot vorzubereiten.
    »Ist denn genug für eine Person mehr da?«, rief ich ihr aus dem Flur zu.
    »Ja.«
    »Wer ist es denn?« Grandpa sah von seinem elektronischen Magazin hoch. Seine Beinprothese lag

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