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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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frieren muss.« Schnell zog ich mir meine Handschuhe über. »Ist denn dein Dad schon aus Amsterdam zurück?«
    »Nein – erst heut Abend. Möchtest du laufen oder einen Transit nehmen?«
    »Lass uns laufen. Ich muss mich gegen dieses Wetter abhärten.« Fast war ich neidisch, dass Wei das Wetter gar nichts auszumachen schien.
    Wir waren schon zwei Blocks weit gelaufen, als der Wind stärker wurde und der Schneeregen sich in Schnee verwandelte, der erst sanft und gleichmäßig fiel, dann immer schneller und dichter. »Vielleicht sollten wir doch den Transit nehmen«, schlug ich vor. »Ich kann mich ja später immer noch abhärten.«
    Wir stemmten uns gegen die Windböen und warteten auf die Nummer 33. An der Ecke bemerkte ich einen grünen Trannie, der dort zu warten schien; schnell stupste ich Wei mit dem Ellbogen an und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung.
    »Versteck dich in dem Hauseingang«, sagte sie. »Ich bin sofort zurück.«
    Ich war so vertieft darin, sie zu beobachten, dass ich gar nicht mitbekam, wie ein weiterer grüner Trannie in die Gasse hinter mir einbog und anhielt. Schon klebte Eds Hand vor meinem Mund, und ehe ich michs versah, hatte er mir auch noch den Arm auf den Rücken gedreht. Wei sah sich gerade rechtzeitig um, um noch mitzukriegen, wie er mich in seinen Transporter zwang.
    Sie war zwar schnell, aber nicht schnell genug für Ed. Als sie uns erreichte, hatte er sich bereits in den fließenden Verkehr eingefädelt. Ich hämmerte gegen die Tür, doch sie ließ sich während der Fahrt nicht öffnen – diese verdammten Sicherheitsschlösser. Ich war gefangen. Ich schluckte den Drang, laut zu schreien, hinunter und zwang mich dazu, mich umzudrehen und ihn anzusehen.
    »Lass mich raus«, fuhr ich ihn an. Auf gar keinen Fall würde ich ihm zeigen, wie viel Angst ich hatte. Ich hatte ja gesehen, was er Ginnie angetan hatte. Deshalb war ich überzeugt, dass er mich ohne Zögern ebenfalls verletzen würde, wenn es nötig wäre. Und wenigstens wusste ich, was er vorhatte: Er wollte Dees Babyalbum. Er wollte, dass ich ihm das besorgte. Mir rutschte das Herz in die Hose, aber ich war voller Entschlossenheit.
    »Willst du nicht mal Hallo sagen?« Er grinste dreckig. »Wenigstens das könntest du doch tun – zeig doch dem Mann, der dich die letzten zehn Jahre durchgefüttert und unterstützt hat, ein wenig Respekt.«
    »Mich unterstützt?« Ich konnte den Sarkasmus in meiner Stimme nicht verbergen. »Du hast mir nie etwas gegeben.«
    »Nun, dann geb ich dir jetzt eben was.« Mit dem Handrücken verpasste er mir einen Hieb auf den Mund. Der stechende Schmerz kam überraschend. Ich schmeckte Blut. Doch den Gefallen, mich heulen zu sehen, würde ich ihm nicht tun. Ich spürte, wie eine grenzenlose Wut in mir hochkochte – ich stand kurz davor, zu explodieren.
    Er beobachtete mich mit seinem harten, seelenlosen Blick. »Und hier kommt die Revanche dafür, dass du mir kürzlich dein Knie in den Unterleib gerammt hast.« Und damit schlug er mir die geschlossene Faust ins Gesicht.
    Ich glaubte fast, mein Gehirn in meinem Schädel klappern zu hören, und sofort breitete sich ein pulsierender Schmerz vom Haaransatz bis zum Kinn aus. Kleine silberne Pünktchen flirrten in meinem Blickfeld. Meine Wut verwandelte sich in Übelkeit. Es kostete mich die letzte Kraft, bei Bewusstsein zu bleiben, aber mir blieb schließlich nichts anderes übrig, wenn ich entkommen wollte.
    »Ich schätze, jetzt sind wir quitt«, meinte er. »Also wenden wir uns dem Geschäftlichen zu. Du hast da etwas, das ich will. Ein Buch. Ich war mir ja gar nicht mal sicher, was es war, bis deine blonde Freundin mir neulich Abend direkt damit vor der Nase rumgewedelt hat.«
    Mir platzte fast der Schädel. Keine Ahnung, wie Ginnie das die ganze Zeit überlebt hatte. Ich murmelte etwas, doch es waren lediglich Geräusche, keine Worte.
    »Ich mach normalerweise keine Geschäfte, aber heute hab ich ausnahmsweise einen guten Tag. Endlich werde ich es ihnen zeigen. Ihnen allen.« Er warf einen Blick in den Rückspiegel und setzte ein selbstzufriedenes Lächeln auf. »Also, Nina, wie wäre es mit folgendem Vorschlag: Du gibst mir das Buch, sonst sorge ich dafür, dass man dich für das We LS -Programm auserwählt. Mir ist zu Ohren gekommen, dass dein Vertrag verschwunden ist. Echt schade. Und um den Deal noch reizvoller zu gestalten, wird Dee bei mir wohnen müssen, während du dein Training absolvierst. Zweifelsohne wird sie danach für immer

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