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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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sie auch wirklich da war.
    ***
    Das Abendessen lief ohne Grandpa ab. Die Schmerzhemmer hatten ihn außer Gefecht gesetzt. Nach dem Essen half Sal mir, ihn ins Bett zu bringen. Dann begleitete ich Sal zum Liftport.
    »Mir schwirren so viele Gedanken durch den Kopf«, sagte ich. »Ich weiß gar nicht, was ich tun, was ich denken soll …«
    Die Tür ging auf, Sal küsste mich und kam dann herein. »Ich muss nur an eins denken«, meinte er. »Und das bist du.«
    Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Zurück in der Wohnung wartete Grandma bereits auf mich. »Nina. Ich befürchte, bei dem Einbruch wurde doch etwas entwendet.« Ihre Stimme klang angespannt.
    Meine Gedanken rasten – Grandma hatte nichts davon gesagt, dass sie und Grandpa noch einen zweiten Störsender besaßen oder etwas ähnlich Verbotenes. Etwas, das Grandpa mächtigen Ärger einbringen konnte, wenn die Obrigkeit davon erfuhr. Und Grandma hatte auch noch Anzeige erstattet bei der Polizei. Mein »Was denn?« klang daher eher wie ein leises Fiepen als wie eine Frage.
    »Dein We LS -Vertrag ist verschwunden. Ich bezweifle, dass es mir überhaupt aufgefallen wäre, aber irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich ihn noch besser verstecken sollte. Und als ich ihn holen wollte, war er verschwunden.«
    Ein leises, angstvolles Zittern breitete sich langsam in meinem Körper aus. »Vielleicht hast du ihn nur verlegt, Grandma.« Ich wollte nicht auf ihrem Alter herumreiten und darauf, dass ältere Leute bisweilen vergesslich wurden. »Außerdem wird die We LS -Agentur doch auch eine Kopie davon haben, oder?«
    Mir entging nicht, wie Erleichterung sich in ihrem Gesicht breitmachte. »Natürlich haben die eine. Daran hab ich gar nicht gedacht. Ich ruf gleich Montag in der Früh dort an.« Sie klopfte sich auf die Wangen. »Wie dumm von mir, die ganze Aufregung. Wird schon alles in Ordnung sein.«
    Sie atmete wieder ruhiger, doch ich war keineswegs erleichtert. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, was alles geschehen könnte, was womöglich passierte … Es war mir alles zu viel, zu viel, um damit klarzukommen.
    Als ich auf mein Zimmer ging, holte ich, statt sofort ins Bett zu gehen, meinen Malblock raus und einen speziellen Rapido, den Ginnie mir geschenkt hatte, als ich mit dem Kunstunterricht begann. Ich setzte mich ans Fenster und zeichnete die Umrisse der Gebäude draußen. Rechtecke und Quadrate, die aneinandergereiht und bis hoch in den Himmel aufeinandergestapelt waren. Sauber, ordentlich, kontrolliert. Das absolute Gegenteil von meinem eigenen Leben.
    Sollte die We LS -Agentur keine Kopie der Vereinbarung besitzen, dass meine Mutter mich aus meinem Vertrag freigekauft hatte, dann blieb mir nichts anderes übrig, als mich für das Programm zu bewerben. Es sei denn, ich bekam meine Ernennung als Kreative noch vor dem Tag der Auswahl. Mein Geburtstag rückte näher, und ich hatte keine Ahnung, wann die Auswahl stattfinden würde oder ob ich vorher meinen Abschluss würde machen können. Ich zeichnete das letzte Quadrat zu Ende und ging ins Bett.

XXXIV
    Das Piepen meines PAV weckte mich. Es war Wei.
    »Willst du mit in den Zoo?«
    »Bis du hier bist, bin ich fertig.«
    Und bis ich mein Frühstück runtergeschlungen und mich angezogen hatte, war sie tatsächlich schon da.
    »Bis später, Grandma.«
    »Hausaufgaben erledigt?«, erkundigte sie sich. »Morgen ist ein ganz normaler Schultag.«
    »Ich hab nicht viel auf. Das erledige ich, wenn ich heimkomme. Versprochen.«
    »Ich verlass mich drauf. Und jetzt verschwindet, ihr zwei, dass ihr früher wieder zurück seid.« Sie scheuchte uns zur Tür raus. »Und gebt auf euch acht.«
    »Ich geb immer acht«, erklärte ich.
    »Keine Sorge, Mrs Oberon, sie hat ja mich.«
    Während wir auf den Liftport warteten, alberten wir ein wenig rum. Wei führte mir vor, wie man jemanden in den Schwitzkasten nahm, und dann zeigte sie mir noch, wie man sich befreite, wenn einen jemand am Arm festhielt. Wir waren schon unten angekommen, als ich mich ihrem Griff endlich entwinden konnte, indem ich mich seitlich aus ihrer Umklammerung befreite. »Du musst das weiter üben«, meinte sie. »Irgendwann hast du’s dann raus.« Davon war ich nicht ganz so überzeugt.
    Draußen war es düster und grau. Der Himmel spuckte kleine harte weiße Kügelchen aus, die vom Asphalt hochsprangen. Ganz automatisch suchte ich die Straße nach Eds grünem Trannie ab. Nichts.
    »Ich bin noch nicht bereit für Schnee. Ich hasse es, wenn man

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