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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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neben seinem Sessel auf dem Boden.
    Na großartig, dachte ich. Das Bein, ausgerechnet jetzt. Ich holte tief Luft. »Grandpa, das ist Sal.«
    »Entschuldige bitte, dass ich nicht aufstehe.« Grandpa kicherte. »Ich hab kein Bein, auf dem ich stehen könnte. Stimmt’s, meine Kleine?«
    Ich spürte, wie mein Gesicht rot anlief, doch ich ließ mich nicht beirren. Er war schließlich mein Großvater und ich hatten ihn sehr lieb.
    »Sieht nicht so aus, Grandpa. Du bleibst also besser sitzen.«
    »Kluges Mädchen – ganz der Vater.« Er und Sal gaben sich die Hand. »Setzt euch, setzt euch.« Grandpa bedeutete uns, auf der Couch Platz zu nehmen. »Wir haben Besuch, Edith«, rief er.
    Grandma kam aus der Küche mit einem Geschirrtuch in der Hand. Sie schlug Grandpa damit direkt auf den Kopf. »Schrei du nicht so nach mir, alter Mann. Denkst du, diese windige Hütte aus künstlichem Sand und Schlamm ist schalldicht? Ich hab sie schon reinkommen gehört, ich bin ja nicht taub. Aber das werde ich bald sein, wenn du jedes Mal so schreist, wenn irgendwas passiert.«
    Sie steckte sich das Geschirrtuch in den Bund. Doch als sie Sal erblickte, wurde sie ganz blass und griff nach der Lehne von Grandpas Sessel.
    Ich sprang auf und hielt sie fest. »Grandma, alles in Ordnung mit dir?«
    »Bestens, mir geht’s bestens.« Sie schüttelte mich ab und bedeutete mir mit einer unwirschen Geste, mich wieder hinzusetzen. Als sie sich einigermaßen gefasst hatte, sagte sie: »Du musst Brocks Sohn sein. Mein Gott … wie aus dem Gesicht geschnitten. Er und mein Sohn Alan, sie waren Schulfreunde. Ich dachte schon, man hätte die Zeit zurückgedreht.«
    »Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Ist doch nicht deine Schuld – du konntest ja nicht wissen, wie sehr diese Ähnlichkeit … na ja, sie ist echt verblüffend, das ist alles.« Sie wischte ihre Brille am Geschirrtuch ab und setzte sie sich wieder auf die Nase. Dann musterte sie Sal.
    »Mir war ja klar, dass ich ihm ähnlich sehe«, meinte er. »Aber es ist schon eine Ewigkeit her, seit ich Fotos aus der Highschool-Zeit von ihm gesehen habe.«
    »Ich habe das von deinen Eltern gehört«, meinte Grandma. »Es war vor vier Jahren – stimmt’s?«
    »Ja. Sie hatten den Auftrag, Recherchen über Ninas Vater anzustellen.«
    »Sie sind verschollen, oder? Das Leviton ist ins Meer gestürzt – keine Überlebenden.«
    »So wurde es berichtet, ja.« Die Verbitterung in seiner Stimme überraschte mich.
    »Eine verdammte Lüge«, murmelte Grandpa.
    »Wie bitte? Red bitte lauter«, wies ihn Grandma an.
    »Alles Lüge, hab ich gesagt. Jeder weiß, dass die Medien für diesen Flug einen Selbstmordroboter eingesetzt haben. Den sollte gar keiner überleben. Jeder, der der Wahrheit über Alan zu nahe kommt …« Er fuhr sich bedeutungsvoll mit der Handkante über die Kehle.
    Sal deutete ein Lächeln an, aber ich erkannte, dass seine Kiefermuskulatur unter der Oberfläche vor Anspannung zuckte. Grandpa konnte manchmal fast genauso taktlos sein wie Sandy und platzte einfach ohne nachzudenken mit Dingen raus, die andere Menschen verletzten.
    Grandma sah uns an und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Mir wurde klar, dass wir womöglich überwacht und abgehört wurden.
    Ich sprang vom Sofa auf und packte Sal am Arm. »Wollen wir in mein Zimmer gehen? Es stört dich doch nicht, oder, Grandpa?«
    »Geht nur, ihr beiden.« Er scheuchte uns davon. »Die Jugend heutzutage schert sich doch sowieso um gar nichts mehr.« Er griff nach seinem elektronischen Magazin und vergrub die Nase darin.
    Grandma begleitete uns ein Stück den Flur runter. »Kümmert euch nicht um das wirre Gerede dieses alten Mannes. Sein Bein tut ihm in letzter Zeit ziemlich weh. Vor einer halben Stunde hab ich ihm ein Schmerzmittel gegeben; offensichtlich ist das seinem Kopf nicht gut bekommen. Tut mir aufrichtig leid, das mit deinen Eltern, Sal. Geht jetzt ruhig.« Sie deutete in Richtung meines Zimmers. »Ich ruf euch dann, wenn das Essen fertig ist.«
    »Wo steckt eigentlich Dee?«
    »Sie macht mit einer Freundin ihre Hausaufgaben.«
    Panik erfasste mich. »Grandma! Du hast sie gehen lassen?«
    »Sie sitzt in ihrem Zimmer und kommuniziert über den PAV .« Grandma kniff mich in die Wange. »Ich bin doch nicht von gestern, mein Liebes.«
    Selbst wenn Ed hinter mir her war und nicht hinter Dee, wollte ich kein Risiko eingehen, was sie betraf. Ich warf einen Blick in Dees Zimmer und winkte ihr kurz zu, nur um sicherzugehen, dass

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