The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
würdest.«
»Sal, ich …«
Er küsste mich und ich erwiderte den Kuss. Diesmal war es allerdings anders als die Male zuvor. Wir generierten beide eine innerliche Hitze, die ich noch nie zuvor verspürt hatte. Ich hätte um nichts in der Welt aufhören können, ihn zu küssen – und das wollte ich auch gar nicht. Meine Finger krallten sich in sein Haar, während ich ihm näher zu kommen versuchte als irgend möglich. Als wir kurz Pause machten, um Luft zu holen, vergrub er sein Gesicht in meinem Haar – sein Atem fühlte sich an wie heißer Dampf in meinem Nacken.
Er flüsterte meinen Namen und wanderte mit der Zunge über mein Ohr. Ich schlang mein Bein um seines und setzte mich rittlings auf seinen Schoß. Seine Hände packten meinen Hintern und zogen mich zu sich heran. Doch das war uns immer noch nicht nah genug. Wir küssten uns weiter und verloren uns vollkommen in uns selbst. Es gab nichts mehr auf der Welt außer uns beiden. Dann wanderten seine Hände unter meine Jacke, berührten meine nackte Haut. Mir entfuhr ein leises Stöhnen.
Sal zog sich zurück. »Wir hören jetzt besser auf. Bevor wir noch etwas tun, wofür wir beide noch nicht bereit sind.«
Ich verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. Ich schämte mich so sehr. Ich war nicht nur bereit gewesen, ich war sogar ganz scharf darauf gewesen, weiterzumachen. Der schmale Grat zwischen Liebe und Lust war so hauchzart wie ein leises Flüstern. Und ich war nur allzu bereit gewesen, die Grenze ohne Zögern zu überschreiten. Typisch Sex-Teen eben. Wenn er nicht aufgehört hätte – ich will mir gar nicht ausmalen, was dann passiert wäre. Was war nur mit mir los? Wo war nur Ginnie, wenn ich eine Mom zum Reden brauchte? Eine Millisekunde lang war ich sauer auf sie, dass sie tot war. Und wenn ich dieses Gefühl länger zugelassen hätte, wäre ich vermutlich noch wegen ganz anderer Dinge auf sie sauer gewesen.
XXXII
Als ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte, hob ich ganz sachte den Kopf von Sals Schulter und sagte: »Du musst ja denken, ich bin …«
»… absolut umwerfend, Nina Oberon – absolut umwerfend.«
Ich rutschte runter von seinem Schoß und setzte mich auf die Stufe neben ihn. Ich schämte mich so dermaßen, dass ich ihn gar nicht anzuschauen wagte.
Er griff nach mir, schob mein Haar zur Seite und küsste mich auf die Wange. »Wir sollten reingehen. Tante Rita wird jede Sekunde zurück sein.«
Und wie auf Kommando kam der Dual-Transporter in diesem Moment in die Einfahrt geschossen.
»Ich finde ihn toll!« Rita kam auf die Veranda zugestiefelt. »Du und John, ihr beide seid echte Genies. Was treibt ihr zwei denn immer noch hier draußen?«
Ich betrachtete verlegen den Boden der Veranda, überzeugt, dass sie genau wusste, was wir hier draußen getrieben hatten. Ich hielt den Kopf gesenkt, als wir ihr ins Haus folgten.
Sie geleitete uns in ein schickes Wohnzimmer. Es war modern und luftig eingerichtet, mit gewölbter Decke und großen Oberlichtern. Die Sonne ergoss sich in den Raum und badete alles in Wärme und Licht. Im Kamin, der in die Wand zwischen zwei Zimmern eingelassen war, brannte ein munteres Feuer.
»Sal, Liebling, hol euch doch was zu essen für die Rückfahrt im Express.«
Als Sal den Raum verließ, um dem Vorschlag seiner Tante nachzukommen, setzte Rita sich auf eine gigantische Couchgarnitur, die sich entlang des Panoramablicks auf das Tal erstreckte. Sie bedeutete mir, neben ihr Platz zu nehmen. »Wir müssen reden.«
Ich setzte mich neben sie, ohne die geringste Ahnung, was mich erwartete.
»Wir haben nicht viel Zeit für lange Erklärungen, Nina. Ich weiß, dass Ginnie dich immer vor der Wahrheit über ihr Leben abgeschirmt hat. Sie war eine NonKon. Aber das hast du mittlerweile sicher selbst rausgefunden.«
Ich nickte stumm.
»Weißt du denn viel über Ed?«
»Er ist einer der Auswähler, Dees Vater und ein schrecklicher Mensch.«
»Außerdem ist er ein Ex-Agent des B.O.S.S., der schon seit jener Nacht, in der dein Vater angeblich im Chicago River ertrunken ist, zu beweisen versucht, dass er noch lebt. Ginnie hat sich nur mit Ed eingelassen, um Alans Geheimnis zu behüten. Und um dich vor jeglicher Gefahr zu schützen.«
Ein Gefühl der Erleichterung wallte in mir auf. »Ich wusste, dass er noch lebt. Ich wusste, Ginnie hätte mich in diesem Punkt nie belogen.« Blinzelnd drängte ich die Tränen zurück, die in diesem Augenblick in mir aufstiegen. »Und ich wusste auch, dass Ed früher ein
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