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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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Nina«, tröstete Wei mich. »Dad hat noch nie ein Versprechen gebrochen.«
    Mrs Jenkins kehrte mit drei kleineren Versionen der Behältnisse mit den Heilsalben zurück. Sie küsste mich auf die heile Wange und flüsterte: »Alles wird gut.«
    Doch ich war mir da keineswegs sicher.

XXXVII
    Am Donnerstag stand ich schon früh am Morgen mit Grandma in der Küche.
    »Dein Gesicht sieht ja viel besser aus«, meinte sie. »Vermutlich sind Mrs Jenkins’ Salben der Grund, weshalb das so schnell heilt.«
    Ich fühlte mich auch viel besser. Die Schwellung war erheblich zurückgegangen, und das dunkle Lila auf meiner linken Wange war bereits zu diesem schrecklich grünlichen Gelb geworden, in dem blaue Flecken leuchten, wenn sie dabei sind, zu heilen. Auch meine Angst ließ langsam ein wenig nach. Ich hatte nichts von Ed gesehen oder gehört seit dem Tag der Entführung; nicht einmal ein Anruf auf dem PAV . Obwohl ich zur Sicherheit selbstverständlich ständig nach ihm Ausschau hielt.
    »Dein sechzehnter Geburtstag ist in weniger als zwei Wochen«, meinte Grandma. »Ich hab schon einen Termin vereinbart. Erst die Fotos, dann das Tattoo.«
    »Ich befürchte, ich bin noch nicht so weit.«
    »Du kennst die Gesetze, Liebes. Ich kann da leider nichts tun.« Sie legte ihren Arm um mich.
    Dee erschien in der Tür. »Was ist los? Alles in Ordnung, Nina?«
    Schnell straffte ich die Schultern. »Klar, mir geht’s gut. Ich musste nur gerade an meinen sechzehnten Geburtstag denken.«
    »Das ist so cool.« Sie schnappte sich einen Rapido, der auf der Theke lag, und fing an, sich die XVI auf das Handgelenk zu malen.
    »Hör auf damit!« Ich riss ihr den Stift aus der Hand, woraufhin sie mir die Zunge rausstreckte.
    »Ihr geht jetzt besser«, meinte Grandma. »Ihr wollt doch nicht zu spät kommen.«
    Dee huschte vor mir zur Tür raus. Ihre Reaktion ging mir immer noch durch den Kopf, als wir den Liftport unten verließen. Ich hatte mich nie darauf gefreut, sechzehn zu werden, nicht einmal als ich in Dees Alter war. In erster Linie wegen der Art und Weise, wie Sechzehnjährige sich benehmen, wenn sie endlich Sex haben dürfen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was die Leute denken könnten. Und nachdem ich Eds Sexvideo gesehen hatte, war ich absolut überzeugt gewesen, dass ich das nie würde machen wollen. Jetzt aber, nach allem, was ich in letzter Zeit so herausgefunden hatte, fürchtete ich mich sogar noch mehr davor. Nicht nur meinetwegen, sondern auch wegen Mädchen wie Joan und Sandy und letzten Endes auch wegen Dee.
    Und dann war da noch Sal. Ich liebte es, ihm nahe zu sein, ihn zu küssen. Wenn ich nur an seine Lippen auf den meinen dachte, wurde mir schon ganz warm ums Herz.
    »Warum willst du eigentlich nicht sechzehn werden, Nina?«, fragte Dee plötzlich. »Die ganzen älteren Schwestern von meinen Freundinnen haben Sex, einige von ihnen haben es sogar schon getan, bevor sie sechzehn wurden.« Sie streckte ihr Kinn in einer besserwisserischen Pose vor.
    »Ist das so, Miss Enzyklopädie? Du weißt aber schon, dass du, wenn du schwanger wirst und keine sechzehn bist, das Baby nicht behalten darfst, ja?«
    Sie rümpfte die Nase. »Ich würde nicht abtreiben.«
    »Das hast nicht du zu entscheiden. Wenn du in der Schule aufgepasst hättest, wüsstest du nämlich, dass wir Mädchen überhaupt nichts selbst entscheiden dürfen, bevor wir nicht sechzehn sind. Und selbst danach können die Jungs darüber bestimmen, ob ein Baby zur Welt kommt oder nicht, ganz wie sie wollen.«
    Als ich in Dees Alter war, hatte ich keine Ahnung, worum es beim Sex eigentlich ging. Ich bin zwar auch jetzt keine Expertin, aber damals schien mir das alles noch abartig und irgendwie rätselhaft. Die meiste Zeit über hatten Sandy und ich gekichert und Witze darüber gemacht. Doch jetzt gab es Sal und ich war mir nicht mehr so sicher, wie ich zu dem Thema stand.
    Wir stiegen in den Transit der Linie 33 und begaben uns nach hinten.
    »Warum darf ich das nicht selbst entscheiden?«
    Dee würde also nicht so schnell locker lassen und das Thema beenden. Daher erklärte ich es ihr. »Wenn du sechzehn bist, hat der Vater das Recht, zu entscheiden, wenn er es so will. Und das ist nur ein Teil des Ganzen, wenn man sechzehn wird, Dee. Es geht nicht allein um Sex.«
    »Und warum spricht man dann von Sex-Teens? In den ganzen Spots erklären sie einem immer, wie unglaublich beliebt man erst ist, wenn man sich so anzieht und benimmt, dass die Jungs Sex mit

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