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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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unbeschwert, wie ich das gern gehabt hätte. Etwas ging mir durch den Kopf und ich musste diesen Gedanken endlich loswerden, bevor er mich noch vollständig aufzehrte. Sobald wir die tote Zone des Grünstreifens erreicht hatten, legte ich los: »Es ist jetzt nicht mehr lange hin bis zu meinem Sechzehnten.«
    »Für ein Mädchen ist das echt ein viel größeres Ereignis als für einen Jungen.«
    »Ich weiß. Ich wollte dir nur sagen … dich wissen lassen … etwas …« Plötzlich hatte ich das Gefühl, als würde mir ein riesiger Batzen Nussbutter am Gaumen kleben. Ich hatte schreckliche Angst, dass er das, was ich sagen wollte, falsch verstehen würde.
    »Was denn?« Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss, und wieder durchströmte mich diese Wärme bis in die Spitzen meiner Zehen. »Was ist, wenn du sechzehn wirst?«
    »Ich möchte nicht, dass du denkst, dass, bloß weil ich sechzehn bin … und wegen dem, was zwischen uns war … du weißt schon … bei deiner Tante Rita …« Das hätte ich wohl besser nicht erwähnen sollen, denn nun wusste ich nicht mehr, ob ich überhaupt von dem überzeugt war, was ich als Nächstes sagen wollte. Das lief hier alles gar nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sal war mir so nahe und seine Küsse jagten mir ein Gefühl von Sommer durch die Adern. Und ehe ich mich gar nicht mehr auskannte, posaunte ich es auch schon raus: »Ich will keinen Sex haben.«
    In der Sekunde, in der die Worte über meine Lippen gekommen waren, wurde mir klar, dass das so was von gelogen war. Ich hatte nicht aufhören können, an jenen Nachmittag auf Ritas Veranda zu denken. Wenn ich nachts im Bett lag, glaubte ich, Sals Hand auf meiner Haut zu spüren, und ich sehnte mich danach, dass es Wirklichkeit wurde. Und ich wollte sie nicht nur an meiner Hüfte spüren. Allein bei dem Gedanken stockte mir der Atem.
    »Wer hat denn was von Sex gesagt?« Seine Stimme klang belegt, er küsste meinen Nacken. »Ich will dir doch nur nahe sein. Dich küssen. Dich berühren.«
    »Das will ich auch.« Ich schloss die Augen und lehnte mich an ihn. Dann blitzten Bilder aus Eds Sexvideos in meiner Erinnerung auf. Ich richtete mich auf. Nie wieder wollte ich an Sal und diese Videos gleichzeitig denken.
    »Hab ich irgendwas falsch gemacht?« Er schob eine Haarsträhne weg, die mir ins Gesicht gefallen war.
    »Nein.« Ich konnte ihm unmöglich von den Videos erzählen. Allein der Gedanke daran, das, was ich gesehen hatte, in Worte fassen zu müssen, bereitete mir Übelkeit. Daher zwang ich mich, mich auf die Gegenwart zu konzentrieren. »Diese ganze Sex-Teen-Sache …« Ich rang verzweifelt nach Worten. »Ich will das nicht.«
    »Das weiß ich doch. Ich würde dich auch nie zwingen. Wenn es geschieht, dann nur, weil wir beide es wollen.« Er zog mich ganz nah an sich. »Sex ist nicht der Grund, weshalb ich hier bin.«
    »Ich muss einfach wissen, dass es dir nicht so wichtig ist.« Ich sah ihm tief in die Augen.
    »Du allein bist mir wichtig, Nina.« Er schlang seine Arme um mich, und so blieben wir sitzen, bis die Straßenbeleuchtung ansprang – und das ging mir persönlich viel zu schnell.
    »Wir gehen besser zurück«, meinte ich.
    Und sobald wir die Abgeschiedenheit der Grünfläche verlassen hatten, piepte auch schon mein PAV – es war Grandma.
    »Nina. Wo seid ihr zwei denn? Ich versuch schon seit einer halben Stunde, dich zu erreichen. Zeit zum Abendessen.«
    »Bin gleich daheim. Wir waren unten am Fluss. Hat Dee dir das nicht gesagt?«
    »Dee? Nein. Ist sie denn nicht bei dir?«

XXXIX
    Schnell packte ich Sal an der Jacke. »Dee ist verschwunden!«
    »Verschwunden? Wie ist das möglich …« Sein Gesicht wurde kreidebleich.
    Mir war, als würde mir das ganze Blut aus dem Körper weichen, und ich sank kraftlos zu Boden. »Nein, nein, nein …« Ich schüttelte den Kopf und stöhnte. Es war doch nicht möglich, dass Ed … »Das ist alles meine Schuld. Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen. Ich wusste es doch. Er wird …«
    Sal kniete sich neben mich. »Nina, schon gut. Wir werden sie finden. Er wird ihr nichts antun. Vergiss nicht, du bist es, die er will. Außerdem ist er ihr Vater. Er würde ihr niemals wehtun.«
    Ich konnte Sal nicht einmal ansehen. Ich stieß ihn weg und fuhr hoch. »Das kannst du doch nicht wissen! Er könnte sie dazu missbrauchen, um mich zu kriegen … er … Das alles wäre doch gar nicht erst passiert, wenn ich nicht … wenn ich mich nicht aufgeführt hätte wie ein

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