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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
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alles andere als überzeugt. Ich war es ja genauso wenig.
    »Kann ich es noch mal sehen?«, fragte ich.
    Wei drehte ihren Arm um, damit ich die Distel-Tätowierung bewundern konnte. Blumen in dunklem Pink und grau-grüne Blätter rankten sich um die obligatorische XVI -Tätowierung und breiteten sich dann weiter aus bis zu ihrem Handrücken auf der anderen Seite. Dort trafen sich die Ranken und schlängelten sich gemeinsam hoch in Richtung ihrer Finger. Eine Distel in voller Blüte bedeckte den Großteil ihrer Haut. Die Blätter setzten sich fort bis über ihre Fingerknöchel, wo sie das Wort » FREI « bildeten, ein Buchstabe pro Finger.
    »War das sehr teuer?« Als hätte ich die Antwort nicht schon längst gewusst.
    »Nicht mal so wild. Es gibt da einen Typen, der macht dir das für …« Sie zögerte. »Weißt du, das hier ist ein ganz besonderes Symbol.«
    »Was meinst du damit?«
    »In uralter Zeit, da gab es in Schottland geheime Ritter, die den wahren König beschützten. Man nannte sie den Orden der Distel. Die Distel ist ein Symbol für Gefahr und Schutz.«
    »Der Orden der Distel. Klingt ja ganz schön ernst. Bist du …« In dem Moment unterbrach mich das Signal meines PAV . »Ich muss gehen. Grandma und Grandpa haben einen Termin beim Arzt wegen Grandpas Bein. Ich muss auf Dee aufpassen.«
    »Ich begleite dich noch zur Transit-Haltestelle.«
    »Nein, das brauchst du nicht. Ich hab in letzter Zeit keine verdächtigen Trannies mehr gesehen. Und ich fühle mich wie ein richtiges Baby, wenn mich dauernd jemand begleitet, vor allem tagsüber.«
    »Bist du dir sicher? Dad denkt, ich soll immer in deiner Nähe bleiben.«
    »Ich bin mir sicher. Es sind ja nur zwei Straßen.«
    ***
    Wei ließ mich also gehen, allerdings erst nachdem wir einen schnellen Notfallplan ausgetüftelt hatten – ich sollte in die kleine Boutique bei der Haltestelle verschwinden und so tun, als sei mir schlecht, falls Ed irgendwo auf der Strecke auftauchen sollte; doch das war zum Glück nicht nötig. Als ich zu Hause eintraf, ließ ich mich neben Dee auf den Boden plumpsen, wo wir uns gemeinsam einen Anime ansahen. Kurz bevor Grandma und Grandpa heimkommen sollten, tauchte Sal auf.
    »Ich wünschte, hier gäbe es eine Veranda, auf der wir sitzen könnten«, flüsterte er mir zu. »Ich fände es schön, wenn wir eine Zeit lang ganz alleine wären, nur wir zwei.« Sein Atem kitzelte mich im Nacken und ich spürte das bis runter zu den Zehen.
    »Ja, ich auch.«
    Wir hätten in mein Zimmer gehen können, doch dort hätte Dee jedes Wort gehört, das wir sprachen, und auch unser Lachen. Und dann würde sie sicher kommen und nachsehen, was wir so trieben. Nicht dass ich irgendwas geplant hätte, aber ich wollte nicht, dass sie zusah, wie Sal und ich uns küssten. Und dass wir uns küssen würden, davon war ich überzeugt, ganz gleich, wo wir uns letztendlich aufhielten.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Sal und ich könnten eine Weile nebeneinandersitzen und einfach nur zusammen sein. Dee war ganz vertieft in ihren Film und hatte nicht vor, zu verschwinden.
    »Deedee, Sal und ich gehen kurz rüber an den Fluss zu dem Grünstreifen. Grandma und Grandpa werden jeden Moment nach Hause kommen. Mach bloß nicht die Tür auf oder geh an deinen PAV , es sei denn, du weißt genau, wer anruft. Und wenn es Ed ist, dann sprich nicht mit ihm. Versprochen?«
    »Ja, klar.« Sie hielt den Blick auf die AV -Einheit gerichtet und blickte noch nicht einmal auf.
    »Ich mein das ernst, Dee. Versprichst du es?«
    »Ich verspreche es! Und jetzt sei still, ich versteh ja keinen Ton.« Sie bedeutete uns mit einer Geste, endlich zu verschwinden. »Jetzt geht doch.«
    Eine Minute später standen wir auch schon im Liftport. Sal verschränkte seine Finger mit den meinen. »Bist du dir sicher, dass sie allein klarkommt?«
    »Schon vergessen, Ed ist nicht hinter ihr her«, entgegnete ich. »Mich will er.«
    »Schätze, da ist was dran.« Er kitzelte mit dem Finger meine Handinnenfläche. Ein Schauer überlief mich, aber einer von der guten Sorte.
    »Außerdem hat Ed seit dem Unfall nicht mehr bei ihr angerufen«, fügte ich hinzu. »Und sie weiß, dass sie niemandem aufmachen soll. Sie ist immerhin schon fast zwölf. Ginnie hat mich sogar manchmal allein gelassen, als ich erst elf war.«
    »Aber du warst auch ein ganz besonderes Kind, nicht wahr?« Seine Augen funkelten mich an.
    »Klar.« Ich lächelte zurück. Doch ich fühlte mich leider ganz und gar nicht so

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