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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Pension hinunter und zog den Geldbeutel aus der Tasche. Im Geheimfach hinter den Fotos steckten drei säuberlich zusammengefaltete Zehner, und er warf sie Rudy hinterher. Komm, du dreckiger kleiner Lügner! Nimm es! Nimm das gottverdammte Geld!
    Rudy hatte die Tür laut polternd aufgerissen und war in die Nacht hinausgegangen, dem Schicksal entgegen, das die Rudys dieser Welt erwarten können. Er sah nicht zurück. Larry hatte schweratmend oben auf der Treppe gestanden, und nach ungefähr einer Minute hatte er nach seinen drei Zehnern gesucht, sie wieder aufgehoben und weggesteckt.
    Er hatte im Lauf der Jahre hin und wieder über den Vorfall nachgedacht
    Er hatte die Tür aufgemacht, und ein grinsender Toter, dem die Maden kreuz und quer übers Gesicht krochen, hatte dort gesessen, die Hände auf den nackten Schenkeln, und Larry mit eingefallenen Augen angestarrt. Ein widerlicher süßer Geruch schlug Larry entgegen.

    Und war mehr und mehr zu der Überzeugung gekommen, daß Rudy im Recht gewesen war. Inzwischen war er sogar sicher. Selbst wenn er Rudy das Geld zurückgezahlt hatte, sie waren seit Beginn der Grundschule Freunde, und (rückblickend) kam es Larry so vor, als habe ihm für die Samstagnachmittagsvorstellung regelmäßig ein Zehncentstück gefehlt, weil er sich auf dem Weg zu Rudy Lakritzkringel oder ein paar Schokoladenriegel gekauft hatte, oder er hatte sich von Rudy ein Fünfcentstück für sein Schulfrühstück geliehen, oder sieben Cent für Fahrgeld. Über die Jahre mußte er sich von Rudy fünfzig Dollar in Kleingeld gepumpt haben, vielleicht sogar hundert. Larry wußte noch, wie er innerlich zusammengezuckt war, als Rudy ihn um das Geld gebeten hatte. Sein Gehirn hatte die fünfundzwanzig Dollar von den drei Zehndollarscheinen abgezogen und ihm gesagt: Dann sind nur noch fünf Dollar übrig. Deshalb mußt du sie ihm schon zurückgezahlt haben. Ich weiß zwar nicht genau, wann, aber zurückgezahlt habe ich sie. Also keine weitere Diskussion in dieser Angelegenheit. Und es hatte auch keine weitere Diskussion mehr gegeben.
    Aber danach war er allein in der Stadt gewesen. Er hatte keine Freunde und hatte nicht einmal versucht, im Cafe in der Encino, wo er arbeitete, welche zu finden. Tatsache war, er glaubte, daß alle, die dort arbeiteten, vom cholerischen Chefkoch bis zur arschwippenden, kaugummikauenden Kellnerin, Dummköpfe waren. Ja, er war wirklich überzeugt gewesen, alle in Tonys 'Teed Bag wären Dummköpfe, außer ihm, dem heiligen, bald erfolgreichen (könnt ihr getrost glauben) Larry Underwood. Da er allein in einer Welt voller Dummköpfe war, hatte er Schmerzen wie ein geprügelter Hund und Heimweh wie ein auf einer einsamen Insel gestrandeter Mann. Er dachte immer öfter daran, sich einen Ameri-Pass der GreyhoundBuslinie zu kaufen und sich nach New York zurückzuschleppen. Noch einen Monat, vielleicht nur noch zwei Wochen, und er hätte es getan ... wäre da nicht Yvonne gewesen.
    Er lernte Yvonne Wetterlen im Kino zwei Blocks von der Bar entfernt kennen, wo sie als Strip-Tänzerin arbeitete. Als der zweite Film zu Ende war, hatte sie geweint und im Gang um ihren Sitz herum nach der Brieftasche gesucht. Sie hatte den Führerschein darin, ihr Scheckbuch, den Gewerkschaftsausweis, ihre einzige Kreditkarte, eine Fotokopie ihrer Geburtsurkunde und ihre Sozialversicherungskarte. Larry war zwar überzeugt, daß die Brieftasche gestohlen worden war, sagte es aber nicht, sondern half ihr suchen. Und es schien, als würden wirklich manchmal noch Zeichen und Wunder geschehen, denn er hatte sie drei Reihen weiter gefunden, als das Mädchen gerade aufgeben wollte. Er vermutete, daß die Brieftasche dorthin gewandert war, weil die Zuschauer während der Vorführung des wirklich ziemlich langweiligen Films mit den Füßen gescharrt hatten. Yvonne hatte ihn umarmt und ihm weinend gedankt. Larry, der sich wie Captain America gefühlt hatte, sagte ihr, er würde sie wirklich gerne auf einen Burger einladen, war aber momentan knapp bei Kasse. Yvonne sagte, sie würde einen ausgeben. Larry, der Märchenprinz, war ziemlich sicher gewesen, daß sie das würde.
    Sie trafen sich regelmäßig; nach nicht einmal zwei Wochen gingen sie fest miteinander. Larry fand einen besseren Job als Angestellter in einer Buchhandlung und trat nebenher mit einer Gruppe namens The Hotshot Rhythm Rangers & All-Time Boogie Band auf. Der Name war eigentlich das beste an der Gruppe, aber Rhythmusgitarrist war Johnny McCall, der

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