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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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später The Tattered Remnants gründete, und das war eine ziemlich gute Band gewesen. 
    Larry und Yvonne zogen zusammen, und für Larry änderte sich alles. Teilweise lag es daran, daß er endlich eine Wohnung hatte, eine eigene Wohnung, für die er die halbe Miete bezahlte. Yvonne hängte Vorhänge auf; die beiden kauften ein paar billige gebrauchte Möbelstücke und richteten sie gemeinsam her, andere Mitglieder der Band und Yvonnes Freunde kamen zu Besuch. Die Wohnung war tagsüber hell, und nachts wehte eine duftende kalifornische Brise zum Fenster herein, die nach Orangen zu riechen schien, selbst wenn sie nur Smog mit sich brachte. Manchmal kam niemand, und dann saßen er und Yvonne zu Hause und sahen fern, und manchmal brachte sie ihm eine Dose Bier, setzte sich auf die Lehne seines Sessels und kraulte ihm den Hals. Es war seine eigene Wohnung, ein Zuhause, verdammt noch mal, und manchmal lag er nachts wach im Bett, während Yvonne neben ihm schlief, und staunte, wie gut es ihm ging. Danach schlief er ungestört ein, es war der Schlaf der Gerechten, und er dachte gar nicht mehr an Rudy Marks. Jedenfalls nicht oft.
    Sie lebten vierzehn Monate zusammen, und es war eine schöne Zeit, abgesehen von den letzten sechs Wochen, als Yvonne echt unerträglich wurde, und die Baseball-Meisterschaft hatte Larry dann den Rest gegeben. Er arbeitete tagsüber in der Buchhandlung, und abends ging er zu Johnny McCall, wo die beiden - die ganze Gruppe probte nur am Wochenende, weil die beiden anderen Nachtschicht arbeiteten - an neuen Stücken herummachten oder einfach nur die großen Oldies durchzogen, die Johnny immer »Aufheizer« nannte, Songs wie »Nobody but Me« und »Double Shot of My Baby's Love«. 
    Dann ging er nach Hause, sein Zuhause, wo Yvonne das Essen fertig hatte. Keine Fertiggerichte und so eine Scheiße. Richtiges, selbstgekochtes Essen. Das Mädchen war gut erzogen. Hinterher gingen sie ins Wohnzimmer, schalteten die Glotze ein und schauten sich die Baseball-Spiele an. Und später, Liebe. Alles schien gut zu sein, alles schien ihm zu gehören. Überhaupt nichts hatte ihn bedrückt. Seither war nichts mehr so gut gewesen. Nichts. 
    Er merkte, daß er ein bißchen weinte, und verspürte momentane Verdrossenheit darüber, daß er auf einer Bank im Central Park sass und in der Sonne weinte wie ein seniler alter Rentner. Aber dann überlegte er sich, daß er ein Recht hatte, über etwas zu weinen, das er verloren hatte, daß er ein Recht hatte, traufig zu sein, wenn es Grund zur Trauer gab.
    Seine Mutter war vor drei Tagen gestorben. Als sie starb, lag sie auf einem Rollbett auf dem Flur des Mercy Hospital, eingepfercht mit Tausenden weiterer Patienten, die auch nichts anderes zu tun hatten, als zu sterben. Als es zu Ende ging, kniete Larry neben ihr und glaubte, er würde durchdrehen, weil er seine Mutter sterben sah, und ringsum waren der Gestank von Urin und Kot, das höllische Brabbeln der Kranken, der Erstickenden, der Wahnsinnigen; die Schreie der Trauernden. Zuletzt hatte sie ihn gar nicht mehr erkannt; es gab keinen letzten Augenblick des Wiedererkennens. Ihre Brust hatte sich ein letztes Mal gehoben und langsam gesenkt, wie das Gewicht eines Automobils sich auf einen Platten senkt. Er kauerte zehn Minuten oder länger neben ihr, wußte nicht, was er machen sollte und dachte auf verwirrte Weise, daß er warten sollte, bis der Totenschein ausgestellt war oder jemand ihn fragte, was passiert war. Aber es war eindeutig, was passiert war; es passierte ja überall. Und ebenso eindeutig war die Klinik ein Irrenhaus. Kein ernster junger Arzt würde vorbeikommen, sein Beileid aussprechen und dann die Maschinerie bei Sterbefällen in Gang setzen. Früher oder später würde seine Mutter einfach wie ein Sack Sägemehl weggeschleppt werden, und das wollte er nicht mit ansehen. Ihre Handtasche war unter dem Bett. Er fand einen Kugfelschreiber, eine Büroklammer und ihr Scheckbuch darin. Er riß einen Scheckbeleg aus dem Buch, schrieb Namen, Adresse und, nach kurzem Zögern, ihr Alter auf die Rückseite. Er heftete den Zettel mit der Büroklammer an ihre Bluse und fing an zu weinen. Er küßte sie auf die Wange und entfernte sich weinend. Er kam sich wie ein Deserteur vor. Auf der Straße war es ein wenig besser gewesen, obwohl die Straßen da noch voll von Verrückten, Kranken und marschierenden ArmeeEinheiten gewesen waren. Jetzt konnte er hier auf der Bank sitzen und um allgemeinere Dinge trauern: daß seine

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