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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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aber auch nicht ganz weg. Er unterdrückte ein Niesen. »Sie sind nicht sehr gesprächig, was?«
    Stu zuckte die Achseln.
    »Das schätze ich an einem Mann«, sagte Eider. »Schwätzer sind allesamt Jammerlappen, Schwächlinge und Heulsusen. Was Sie betrifft, Mr. Redman, habe ich vor zwanzig Minuten meine Befehle bekommen. Keine wahnsinnig tollen Befehle, aber ich glaube, Sie werden es durchstehen.«
    »Was für Befehle?«
    »Nun, man hat mir befohlen...«
    Stus Blick zuckte über Eiders Schulter hinweg zum genieteten Rahmen der Luftschleuse. »Allmächtiger!« rief er. »Eine Ratte, was ist denn das für ein Laden, wo es Ratten gibt?«
    Eider drehte sich um, und Stu war so überrascht vom Erfolg seiner List, daß er beinahe nicht weitergemacht hätte. Dann glitt er vom Bett und packte die Stuhllehne mit beiden Händen, während Eider sich wieder zu ihm umdrehte. Eiders Augen waren plötzlich groß und ängstlich. Stu hob den Stuhl über den Kopf, kam vorwärts, schlug damit zu und legte jedes Gramm seiner neunzig Kilo hinein.
    »Zurück!« schrie Eider. »Nicht...«
    Der Stuhl traf krachend seinen rechten Arm. Aus der Pistole löste sich ein Schuß, der Plastikbeutel zerriß und die Kugel prallte heulend vom Fußboden ab. Dann fiel die Pistole auf den Teppich. Stu fürchtete, daß er nur noch einen Schlag mit dem Stuhl landen konnte, bevor Eider sich wieder erholt hatte. Eider wollte den gebrochenen rechten Arm heben, konnte es aber nicht. Ein Stuhlbein krachte auf den Helm des weißen Anzugs. Das Plastikvisier splitterte, Eider in Augen und Nase hinein. Er schrie auf und fiel nach hinten.
    Er rollte sich auf alle viere, um an die Pistole zu kommen, die auf dem Teppich lag. Stu schwang den Stuhl ein letztes Mal und schmetterte ihn auf Eiders Hinterkopf. Eider brach zusammen. Keuchend bückte Stu sich und hob die Pistole auf. Er trat zurück und richtete sie auf die liegende Gestalt, aber Eider bewegte sich nicht. Einen Augenblick später quälte ihn ein alptraumhafter Gedanke: Wenn Eiders Befehl nun gelautet hatte, ihn freizulassen, nicht zu erschießen? Aber das wäre unsinnig, oder? Wenn Eider den Befehl erhalten hatte, ihn freizulassen, wozu dann das Geschwätz über Wimmern und Winseln? Warum hätte er dann von »keinen wahnsinnig tollen« Befehlen sprechen sollen?
    Nein - Eider war hergeschickt worden, um ihn umzubringen. Stu betrachtete zitternd die Gestalt am Boden. Wenn Eider jetzt aufstand, überlegte Stu, würde er ihn wahrscheinlich auf kürzeste Entfernung mit allen fünf Kugeln verfehlen. Aber er glaubte nicht, daß Eider aufstehen würde. Jetzt nicht; überhaupt nie mehr. Plötzlich war der Wunsch, hier wegzukommen, so übermächtig, dass er beinahe blind durch die Luftschleuse und in den angrenzenden Raum gestolpert wäre. Er war seit über einer Woche eingesperrt, jetzt wollte er nur noch frische Luft atmen und weit, weit weg von diesem gräßlichen Gefängnis.
    Aber er mußte vorsichtig sein.
    Stu ging zur Luftschleuse, trat hinein und drückte einen Knopf mit der Aufschrift MECHANISMUS. Eine Pumpe sprang an, lief kurze Zeit, dann ging die äußere Tür auf. Dahinter lag ein kleiner Raum, der nur mit einem Schreibtisch möbliert war. Draußen lagen ein dünner Stoss medizinischer Diagramme... und seine Kleidungsstücke. Diejenigen, die er auf dem Flug von Braintree nach Atlanta getragen hatte. Der kalte Finger des Grauens berührte ihn wieder. Diese Sachen wären zweifellos mit ihm zusammen im Krematorium gelandet. Medizinische Unterlagen, seine Kleidung. Leb wohl, Stuart Redman. Stuart Redmann wäre zur Unperson geworden. Sogar... Stu hörte ein leises Geräusch hinter sich und fuhr herum. Eider taumelte gebückt auf ihn zu und ließ dabei die Arme schlaff herunterhängen. Ein gezackter Plastiksplitter steckte in einem bluttriefenden Auge. Eider lächelte.
    »Stehenbleiben!« sagte Stu. Er zielte mit der Pistole, aber obwohl er sie mit beiden Händen hielt, zitterte der Lauf.
    Eider schien nichts gehört zu haben. Er kam weiter auf Stu zu. Stu verzog das Gesicht und drückte ab. Die Pistole ruckte in seinen Händen. Eider blieb stehen. Das Lächeln war zur Grimasse geworden, als hätte er plötzlich schmerzhafte Blähungen. Jetzt hatte sein weißer Anzug vorn an der Brust ein kleines Loch. Einen Augenblick schwankte er, dann brach er zusammen. Stu konnte ihn einen Moment nur entsetzt anstarren und stolperte dann in den Raum, wo seine persönlichen Habseligkeiten auf dem Schreibtisch gestapelt

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