Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
kurz davor gewesen, als sie ihn von sich herunter stieß und aufstand, um Zigaretten zu holen.
    Scheiße, was machst du da? fragte er fassungslos, während sein Johannes sichtlich pulsierend und ungehalten in die Luft ragte.
     Sie hatte gelächelt. Du hast eine Hand frei, oder? Ich auch.  
    Also hatten sie das gemacht, während sie rauchten, und sie schwatzte unbekümmert über alles mögliche - aber ihre Wangen bekamen Farbe, und nach einer Weile wurde ihr Atem abgehackter, und was sie sagte, blieb unvollendet und vergessen. 
    Jetzt , hatte sie gesagt, seine und ihre Zigarette genommen und ausgedrückt. Mal sehen, ob du zu Ende bringen kannst, was du angefangen hast. Wenn nicht, reiße ich dich wahrscheinlich in Stücke.
    Er brachte es für sie beide einigermaßen befriedigend zu Ende, danach waren sie eingeschlafen. Irgendwann nach vier wachte er auf und überlegte sich, daß doch etwas dran war an der Erfahrung. Er hatte in den vergangenen Jahren eine ganze Menge gevögelt, aber das, was vorhin passiert war, war nicht nur Vögeln gewesen. Es war viel besser, wenn auch ein klein wenig dekadent. 
    Nun, sie hat natürlich Liebhaber gehabt.
    Das hatte ihn wieder erregt, und er hatte sie geweckt. So war es gewesen, bis sie den Monster-Schreier gefunden hatten, bis letzte Nacht. Vorher war es auch zu Vorfällen gekommen, die ihn beunruhigten, aber er hatte sie akzeptiert. Wenn einen so etwas, hatte er es begründet, nur ein klein wenig verschroben machte, geht's einem noch ganz gut.
    Vor zwei Nächten war er gegen zwei aufgewacht und hatte gehört, wie sie sich im Bad ein Glas Wasser einschenkte. Er wußte, sie nahm wahrscheinlich wieder eine Schlaftablette. Sie hatte diese großen rot-gelben Gelatinekapseln, die an der Westküste als »Gelbjacken« bekannt waren. Starke Schlaffmacher. Er sagte sich, daß sie sie wahrscheinlich schon lange vor der Supergrippe genommen hatte.
    Dann die Art, wie sie ihm auch in der Wohnung auf Schritt und Tritt folgte und sogar unter der Badezimmertür stand, wenn er duschte oder sich erleichterte. Er selbst war im Bad gerne ungestört, sagte sich aber, daß das nicht auf alle zutreffen mußte. Kam wohl auf die Erziehung an. Er würde mit ihr reden ... irgendwann einmal. Aber jetzt...
    Würde er sie auf dem Rücken tragen müssen? Himmel, hoffentlich nicht. Sie hatte einen stärkeren Eindruck gemacht, wenigstens anfangs. Das war ein Grund, warum sie ihm damals im Park so gut gefallen hatte... eigentlich der Hauptgrund. Ebenso wenig wahr wie die Werbung , dachte er verbittert. Verdammt, wie sollte er sich um sie kümmern, wenn er nicht einmal auf sich selbst aufpassen konnte? Und das hatte er ja hinreichend bewiesen, als seine Platte den Durchbruch geschafft hatte. Auch Wayne Stukey hatte ihm das nur allzu deutlich zu verstehen gegeben.
    »Nein«, sagte er zu ihr. »Ich bin nicht böse. Es ist einfach so, weißt du... ich bin nicht dein Boß. Wenn du nichts essen willst, sag es einfach.«
    »Ich habe es dir gesagt... ich habe gesagt, ich glaube nicht, dass ich...«
    »Einen Scheißdreck hast du«, schnappte er aufgebracht. Sie beugte den Kopf nach unten und sah auf ihre Hände, und er wußte, sie bemühte sich, nicht zu schluchzen, weil ihm das nicht gefallen würde. Einen Moment lang machte ihn das wütender denn je, und er hätte beinahe geschrien: Ich bin nicht dein Vater oder dein dicker, fetter Mann! Ich habe keine Lust, auf dich aufzupassen! Herrgott, du bist dreißig Jahre älter als ich! Aber dann verspürte er die altbekannte Abscheu vor sich selbst und fragte sich, was nur mit ihm los sein mochte.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich bin ein gefühlloses Arschloch.«
    »Nein, das bist du nicht«, sagte sie schniefend. »Es ist nur... allmählich wird mir alles erst richtig bewußt. Es... gestern... dieser arme Mann im Park... Ich dachte mir: Niemand wird je die Leute schnappen, die ihm das angetan haben, und sie ins Gefängnis bringen. Sie können es immer wieder machen. Wie Tiere im Dschungel. Und plötzlich war alles schreckliche Wirklichkeit. Verstehst du das, Larry? Ist dir klar, was ich meine?« Sie sah mit verweinten Augen zu ihm auf.
    »Ja«, sagte er, verspürte aber immer noch Zorn auf sie, gemischt mit einem ganz klein wenig Verachtung. Es war eine reale Situation, wie sollte es anders sein? Sie steckten mittendrin, er hatte selbst mit ansehen müssen, wie es so weit gekommen war. Seine eigene Mutter war tot; er hatte sie sterben sehen. Wollte sie etwa sagen, daß

Weitere Kostenlose Bücher