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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Wut ließ nach, als er sie losließ und die roten Stellen sichtbar wurden. Er trat ein Stück zurück, fühlte sich wieder unsicher, von der niederschmetternden Einsicht erfüllt, daß er völlig überzogen reagiert hatte. Larry Underwood schlägt wieder zu. Wenn er so verdammt schlau war, warum hatte er dann nicht vorher ihre Schuhe überprüft? 
    Weil, das ihr Problem ist , sagte eine mürrische Stimme in ihm zur Verteidigung.
    Nein, das stimmte nicht. Es war sein Problem gewesen. Sie wußte es nicht. Wenn er sie mitnehmen wollte (und erst heute hatte er sich überlegt, wieviel einfacher das Leben wäre, wenn er sie nicht mitgenommen hätte), dann war er ganz einfach für sie verantwortlich.
    Einen Scheißdreck bin ich , sagte die mürrische Stimme. Seine Mutter: Du willst nur immer nehmen, Larry .
    Die Oralhygienikerin, die ihm aus dem Fenster nachgerufen hatte: Ich dachte, du bist ein netter Kerl! Du bist kein netter Kerl!
    Dir fehlt etwas, Larry. Du willst nur immer nehmen . 
    Das ist eine Lüge. Das ist eine gottverdammte Lüge!
    »Rita«, sagte er, »es tut mir leid.«
    Sie setzte sich mit der ärmellosen Bluse und der weißen Hose auf den Gehweg, ihr Haar sah grau und alt aus. Sie senkte den Kopf und hielt sich den verletzten Fuß. Sie sah ihn nicht an.
    »Es tut mir leid«, wiederholte er. »Ich... hör zu, ich hatte kein Recht, so mit dir zu reden.« Er hatte natürlich das Recht, aber das spielte keine Rolle. Wenn man sich entschuldigt, konnte man die Dinge bereinigen. Das war der Lauf der Welt.
    »Geh nur weiter, Larry«, sagte sie, »laß dich von mir nicht aufhalten.«
    »Ich hab' gesagt, daß es mir leid tut«, sagte er mit leicht verdrossener Stimme. »Wir werden dir neue Schuhe und weiße Socken besorgen. Wir...«
    »Nichts werden wir. Geh.«
    »Rita, es tut mir leid...«
    »Wenn du das noch einmal sagst, schreie ich. Du bist ein Drecksack, und ich akzeptiere deine Entschuldigung nicht. Und jetzt geh.«
    »Ich habe doch gesagt...«
    Sie warf den Kopf zurück und kreischte. Er ging einen Schritt zurück und sah sich um, ob jemand sie gehört hatte, ob vielleicht ein Polizist herbeirannte, um zu sehen, was für entsetzliche Dinge dieser junge Bursche der alten Dame zufügte, die mit ausgezogenen Schuhen auf dem Gehweg saß. Kulturelle Konditionierung, dachte er abwesend, zum Schreien komisch.
    Sie hörte auf zu schreien und sah ihn an. Sie winkte mit der Hand, als wäre er eine lästige Fliege.
    »Hör besser auf«, sagte er, »oder ich gehe wirklich.«
    Sie sah ihn nur an. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, senkte den Blick und haßte sie, weil sie ihn so weit gebracht hatte.
    »Also gut«, sagte er. »Viel Spaß, wenn du vergewaltigt und ermordet wirst.«
    Er schulterte das Gewehr und ging weiter, jetzt nach links zur von Autos verstopften Einfahrt der 495, die zum Tunnel hinunterführte. Er sah, daß es am Ende der Einfahrt zu einem schlimmen Unfall gekommen war; der Fahrer eines Mayflower-Möbelwagens hatte versucht, sich in den Verkehrsstrom einzufädeln, Autos lagen um ihn herum wie umgeworfene Kegel. Ein ausgebrannter Pinto lag fast unter dem Lastwagen. Der Fahrer des Lasters hing halb aus der Fahrerkabine, sein Kopf hing herab, die Arme baumelten herunter. Getrocknetes Blut und Kotze klebten fächerförmig unter ihm an der Tür.
    Larry drehte sich um und war überzeugt, daß Rita ihm entweder folgen oder dastehen und ihn vorwurfsvoll ansehen würde. Aber Rita war verschwunden.
    »Hol dich der Teufel«, sagte er nervös und beleidigt. »Ich habe versucht, mich zu entschuldigen.«
    Einen Augenblick konnte er nicht weiter; er fühlte sich von Hunderten von wütenden toten Augen gepfählt, die ihn aus den vielen Autos anstarrten. Ihm fielen ein paar Zeilen von Bob Dylan ein: » I waited for you inside the frozen traffic... when you knew I had some other place to be... but where are you tonight, sweet Marie? «
    Vor sich sah er dichten Verkehr auf vier nach Westen führenden Fahrspuren im dunklen Halbrund des Tunnels verschwinden und bemerkte mit einem Anflug von Grauen, daß die Neonlampen im Tunnel nicht brannten. Als würde er in einen Autofriedhof gehen. Sie würden warten, bis er in der Mitte war, und dann würden sie alle anfangen, sich zu bewegen... lebendig zu werden ...er würde hören, wie sich die Autotüren öffneten und leise wieder schlössen... ihre leisen, schlurfenden Schritte...
    Schweiß brach ihm am ganzen Körper aus. Über ihm krächzte ein Vogel, und Larry schrak

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