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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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eine Schauspielerin, die nicht sehr überzeugend Patty Hearst darzustellen versuchte.
    »Ich glaube, es ist in Ordnung, Harold«, sagte das Mädchen, aber der Junge, den sie mit Harold angeredet hatte, blieb auf dem Motorrad sitzen und betrachtete Stu mit einer Mischung aus Überraschung und Feindseligkeit.
    »Ich sagte, ich glaube...« fing sie wieder an.
    »Woher wollen wir das wissen?« fauchte Harold, der sie nicht aus den Augen ließ.
    »Nun, ich freue mich, Sie zu sehen, wenn Ihnen das hilft«, sagte Stu.
    »Und wenn ich Ihnen das nicht glaube?« forderte Harold ihn heraus, und Stu sah, daß er grün vor Angst war. Angst vor ihm und seiner Verantwortung für das Mädchen.
    »Dann weiß ich auch nicht.« Stu kletterte von seinem Stein hinunter. Harolds Hand fuhr zum Griff seiner Pistole.
    »Harold, laß das«, sagte das Mädchen. Dann schwieg sie, und eine Weile schienen sie alle nicht recht zu wissen, wie es weitergehen sollte - eine Anordnung von drei Punkten, die, wenn man sie miteinander verband, ein Dreieck bilden würden, dessen genaue Form noch nicht abzusehen war.
    »Ooooh«, sagte Frannie, als sie sich am Straßenrand auf ein moosbewachsenes Fleckchen unter einer Ulme niederließ. »Die Schwielen am Hintern werde ich nie wieder los, Harold.«
    Harold grunzte mürrisch.
    Sie wandte sich an Stu. »Sind Sie schon einmal hundertsiebzig Meilen auf einer Honda gefahren, Mr. Redman? Nicht zu empfehlen.«
    Stu lächelte. »Wohin fahren Sie?«
    »Was geht Sie das an?« fragte Harold grob.
    »Und was ist das für ein Benehmen?« fragte Frannie ihn. »Mr. Redman ist der erste Mensch, den wir gesehen haben, seit Gus Dinsmore gestorben ist. Ich meine, wir sind doch aufgebrochen, um Menschen zu finden!«
    »Er paßt eben auf Sie auf«, sagte Stu ruhig. Er pflückte einen Grashalm und nahm ihn in den Mund.
    »Ganz recht, so ist es«, sagte Harold, der keineswegs besänftigt war.
    »Ich dachte, jeder paßt auf den anderen auf«, sagte sie, und Harold wurde dunkelrot.
    Stu dachte: Geben Sie mir drei Menschen, und sie werden eine Gesellschaft bilden . Aber waren diese beiden die Richtigen für ihn? Das Mädchen gefiel ihm, aber der Junge kam ihm wie ein feiger Wichtigtuer vor. Und unter den richtigen - oder falschen - Umständen konnte ein feiger Wichtigtuer ein sehr gefährlicher Mann sein.
    »Wie du meinst«, sagte Harold. Er sah Stu drohend an und holte eine Packung Marlboro aus der Brusttasche. Er rauchte wie jemand, der es sich erst kürzlich angewöhnt hatte. Zum Beispiel vorgestern.
    »Wir fahren nach Stovington, Vermont«, sagte Frannie. »Zum Seuchenzentrum. Wir - was ist denn los, Mr. Redman?« Er war plötzlich blaß geworden, und der Grashalm, an dem er gekaut hatte, fiel ihm aus dem Mund.
    »Warum dorthin?« fragte Stu.
    »Weil es dort eine Abteilung gibt, wo ansteckende Krankheiten studiert werden«, sagte Harold von oben herab. »Ich habe mir gedacht, wenn es überhaupt noch eine Ordnung in diesem Land gibt und wenn es noch verantwortliche Leute gibt, die dieser jüngsten Geißel entgangen sind, dann werden sie wahrscheinlich in Stovington oder Atlanta sein, wo es ein ähnliches Institut gibt.«
    »Das stimmt«, sagte Frannie.
    Stu sagte: »Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    Frannie sah ihn verblüfft an. Harold war empört; die Röte stieg ihm wieder aus dem Kragen. »Ich glaube kaum, daß Sie das beurteilen können, guter Mann.«
    »Ich glaube doch. Ich komme von dort.«
    Jetzt waren sie beide verblüfft. Verblüfft und erstaunt.
    »Sie kennen es?« fragte Frannie fassungslos. »Sie haben sich da umgesehen?«
    »Nein, ganz so war es nicht. Es...«
    »Sie sind ein Lügner!« Harolds Stimme war hoch und schrill geworden.
    Fran sah ein gefährliches Aufblitzen kalter Wut in Redmans Augen, dann waren sie wieder braun und freundlich. »Nein. Bin ich nicht.«
    »Das sind Sie doch!«
    » Halt den Mund, Harold! «
    Harold sah sie gekränkt an. »Aber Frannie, wie kannst du nur glauben...«
    »Und wie kannst du so unhöflich und feindselig sein?« fragte sie aufbrausend. »Willst du dir nicht wenigstens anhören, was er zu sagen hat, Harold?«
    »Ich traue ihm nicht.«
    Recht und billig, dachte Stu, damit sind wir quitt.
    »Wie kannst du einem Menschen nicht trauen, dem du eben erst begegnet bist? Wirklich, Harold, du bist ekelhaft.«
    »Ich will Ihnen erzählen, warum ich das weiß«, sagte Stu gelassen. Er gab ihnen eine Kurzfassung der Geschichte, die damit anfing, dass Campion Haps Zapfsäulen umgemäht hatte. Er

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