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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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anzuschreien:  Wenn du so verdammt schlau bist, dann steig doch auf und versuch's. Du wirst schon sehen, wie die Welt aussieht, wenn dein Kopf plötzlich verkehrtherum auf deinen Schultern sitzt.  Aber er beherrschte sich. Er hatte nicht nur bei dem Jungen Boden verloren, auch bei sich selbst. Er war vielleicht auf der anderen Seite herausgekommen, aber mit ihm ein Teil des alten, kindischen Larry, der an ihm klebte und ihm folgte wie ein Schatten, der in der Nachmittagssonne geschrumpft, aber nicht ganz verschwunden ist.
    »So eine Maschine ist viel schwerer als ein Rad«, sagte er. »Wenn man aus dem Gleichgewicht kommt, kann man das nicht so leicht abfangen wie bei einem Fahrrad. Eine Dreihundertsechziger wiegt an die dreieinhalb Zentner. Man gewöhnt sich ziemlich schnell an das größere Gewicht, aber man muß sich eben erst daran gewöhnen. In einem normalen Auto betätigt man die Gangschaltung mit der Hand und das Gas mit dem Fuß. Bei einem Motorrad ist es genau umgekehrt: Man betätigt die Gangschaltung mit dem Fuß, das Gas mit der Hand, das ist eine gewaltige Umstellung. Es gibt nicht nur eine Bremse, sondern zwei. Mit dem rechten Fuß bremst man das Hinterrad, mit der rechten Hand das Vorderrad. Wenn man das vergißt und nur die Handbremse betätigt, fliegt man höchstwahrscheinlich in hohem Bogen über den Lenker. Außerdem müssen Sie sich daran gewöhnen, daß Sie einen Passagier hinter sich sitzen haben.«
    »Joe? Aber ich dachte, der würde mit Ihnen fahren.«
    »Von mir aus gern«, sagte Larry. »Aber ich glaube nicht, daß er mich im Augenblick sonderlich gern hat. Oder sind Sie da anderer Meinung?«
    Nadine sah Joe lange bekümmert an. »Nein«, sagte sie und seufzte.
    »Vielleicht will er nicht einmal mit mir fahren. Vielleicht hat er Angst.«
    »Falls doch, sind Sie für ihn verantwortlich. Ich will nicht erleben, dass Sie stürzen.«
    »Ist Ihnen das passiert, Larry? Waren Sie mit jemand unterwegs?«
    »Ja«, sagte Larry, »und ich bin auch gestürzt. Aber zu dem Zeitpunkt war die Dame, mit der ich unterwegs war, schon tot.«
    »Ist sie mit dem Motorrad verunglückt ?« Nadines Gesicht war ganz ruhig.
    »Nein. Ich würde sagen, es war zu siebzig Prozent ein Unfall und zu dreißig Prozent Selbstmord. Was sie von mir brauchte... Freundschaft, bekam sie nicht genug.« Er war jetzt aufgeregt; seine Schläfen pochten dumpf, die Kehle war ihm wie zugeschnürt, er war den Tränen nahe. »Sie hieß Rita. Rita Blakemoor. Ich würde es bei Ihnen gerne besser machen, das ist alles. Bei Ihnen und Joe.«
    »Larry, warum haben Sie mir das nicht vorher erzählt?«
    »Weil es weh tut, darüber zu reden«, sagte er ohne Umschweife.
    »Es tut sehr weh.« Das war die Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit. Da waren noch die Träume. Er fragte sich, ob Nadine Alpträume hatte - letzte Nacht war er kurz aufgewacht, da hatte sie sich unruhig hin und her gewälzt und gemurmelt. Aber sie hatte sich nicht darüber geäußert. Und Joe? Hatte Joe Alpträume? Nun, was  die beiden  anging, wußte er es nicht, aber der furchtlose Inspektor Larry Underwood von Scotland Yard hatte Angst vor seinen Träumen... und wenn Nadine mit dem Motorrad stürzte, würden sie vielleicht wiederkommen.
    »Gut, dann fahren wir morgen«, sagte sie. »Und heute abend bringen Sie es mir bei.«

    Aber zuerst stellte sich das Problem, die beiden kleinen Motorräder, die Larry ausgesucht hatte, aufzutanken. Die Vertretung hatte eine Zapfsäule, aber ohne Strom funktionierte sie nicht. Er fand ein weiteres Süßigkeitenpapier neben der Abdeckung, unter der sich der unterirdische Tank befand, und leitete daraus ab, daß der stets findige Harold Lauder die Abdeckplatte erst vor kurzem aufgebrochen haben mußte. Verliebt oder nicht, Payday-süchtig oder nicht, Larry empfand eine Menge Respekt vor Harold, den er beinahe mochte, ohne ihn zu kennen. Er hatte sich im Geiste schon ein Bild von Harold gemacht. Wahrscheinlich Mitte Dreißig, möglicherweise Farmer, groß und braungebrannt, mager, vielleicht nicht besonders helle, aber dafür mit jeder Menge Bauernschläue. Er grinste. Es war albern, sich ein Bild von jemand zu machen, den man nie gesehen hatte, denn die Leute waren nie so, wie man sie sich vorstellte. Schließlich kannte jeder den Witz von dem über dreihundert Pfund schweren Discjockey mit der Fistelstimme. Während Nadine ein kaltes Abendessen zusammenstellte, sah sich Larry auf dem Gelände der Vertretung um. Er fand einen großen

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