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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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nach auch. Schließlich schlief er ein.
    Er träumte, daß er sich in einem Maisfeld verirrt hatte. Aber er hörte Musik, Gitarrenmusik. Joe spielte Gitarre. Wenn er Joe fand, würde alles gut werden. Also folgte er den Klängen, brach durch eine Reihe Mais nach der anderen, wenn es sein mußte, und gelangte schließlich zu einer unregelmäßigen Lichtung. Dort stand ein kleines Haus, eigentlich mehr eine Hütte, deren Veranda von rostigen alten Wagenhebern gestützt wurde. Nicht Joe spielte die Gitarre. Wie wäre das auch möglich gewesen? Denn Joe hielt seine linke Hand, Nadine seine rechte. Sie waren bei ihm. Eine alte Frau spielte Gitarre, eine Art Jazz-Spiritual, das Joe zum Lächeln brachte. Die alte Frau war schwarz, sie saß auf der Veranda, und Larry vermutete, daß sie die älteste Frau war, die er in seinem Leben gesehen hatte. Aber sie hatte etwas an sich, das ihn mit Wärme und Wohlbehagen erfüllte... so wie früher bei seiner Mutter, als er noch klein gewesen war und sie ihn plötzlich in den Arm genommen und gesagt hatte:  Da kommt der beste Junge, da kommt Alice Underwoods allerbester Junge.
    Die alte Frau hörte auf zu spielen und blickte zu ihnen herüber. 
    Sieh einer an, ich hab' Gesellschaft. Kommt raus, damit ich euch sehen kann, meine Gucker sind nicht mehr das, was sie mal waren.  
    Also kamen sie näher, alle drei, Hand in Hand, und Joe streckte die Hand aus und schubste die alte Reifenschaukel an, als sie daran vorbei kamen. Der krapfenförmige Schatten des Reifens glitt auf dem unkrautüberwucherten Boden hin und her. Sie standen auf einer kleinen Lichtung, auf einer Insel in einem Meer von Mais. Im Norden verlief ein Feldweg, der am Horizont zu einem Punkt wurde. 
    Möchtest du gerne damit spielen, mein Kleiner?  fragte sie Joe, und Joe ging freudig zu ihr und nahm ihr die Gitarre aus den knotigen Händen. Er spielte die Melodie, der sie durch den Mais gefolgt waren, aber schneller und besser als die alte Frau. 
    Gott segne ihn, er spielt gut. Ich bin zu alt. Die Finger sind nicht mehr so schnell. Liegt am Rheuma. Aber 1895 hab' ich in der Stadthalle gespielt. Ich war die erste Negerin, die je dort gespielt hatte, die allerbeste.
    Nadine fragte die Frau, wer sie war. Sie befanden sich in einer Art zeitlosem Ort, wo die Sonne eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit stehengeblieben zu sein schien und der Schatten der Schaukel, die Joe angeschubst hatte, für alle Zeiten über den überwucherten Hof gleiten würde. Larry wünschte sich, er könnte für immer hier bleiben, er und seine Familie. Es war ein guter Ort. Hier konnte der Mann ohne Gesicht ihn nie erwischen und Nadine und Joe auch nicht.
    Mutter Abagail, so nennt man mich. Ich glaube, ich bin die älteste Frau in Ostnebraska, und ich back' meine Plätzchen immer noch selbst. Kommt so schnell wie möglich zu mir. Wir müssen gehen, bevor er Wind von uns bekommt.
    Eine Wolke zog vor die Sonne. Die Schaukel bewegte sich nicht mehr. Joe hörte mit einem scheppernden Mißklang auf zu spielen, und Larry spürte, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten. Die alte Frau schien es nicht zu bemerken.
    Bevor wer Wind von uns bekommt?  fragte Nadine, und Larry wünschte sich, er könnte sprechen, aufschreien, sie möge die Frage zurücknehmen, bevor sie davonschnellen und ihnen schaden konnte.
    Der schwarze Mann. Der Diener des Teufels. Wir haben die Rockies zwischen ihm und uns, Gott sei Dank, aber die werden ihn nicht aufhalten. Darum müssen wir zusammenfinden. In Colorado. Gott ist mir im Traum erschienen und hat mir gezeigt, wo. Aber wir müssen schnell sein, so schnell wir können. Also kommt zu mir. Auch andere sind zu mir unterwegs.
    Nein , sagte Nadine mit kalter, ängstlicher Stimme.  Wir gehen nach Vermont, das ist alles. Nur nach Vermont - nur ein kurzer Ausflug. Eure Reise wird länger sein als unsere, wenn ihr nicht gegen seine Macht kämpft, antwortete die alte Frau in Larrys Traum. Sie sah Nadine sehr traurig an. Dies könnte ein guter Mann sein, den du da bei dir hast, Frau. Er will etwas aus sich machen. Warum hilfst du ihm nicht, anstatt ihn zu benützen?
    Nein! Wir gehen nach Vermont, nach VERMONT!
    Die alte Frau lachte Nadine mitleidig aus.  Du wirst direkt in die Hölle gehen, wenn du nicht aufpaßt, Tochter Evas. Und wenn du dort bist, wirst du feststellen, daß die Hölle kalt ist.
    Da zersplitterte der Traum in Bruchstücke von Dunkelheit, die ihn verschluckten. Aber etwas in dieser Dunkelheit verfolgte ihn.

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