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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sagen.«
    »Warum? Weil ich ihn ausgebootet habe? Fran, hast du ihn jemals gewollt?«
    »Nein. Herrgott, nein.« Sie erschauerte fast.
    »Ich habe ihn einmal belogen«, sagte Stu. »Nun... eigentlich war es keine Lüge. Es war an dem Tag, als wir drei uns getroffen haben.
    Vierter Juli. Ich glaube, er hat da schon gespürt, was kommen würde. Ich habe gesagt, ich wollte dich nicht. Wie sollte ich da schon wissen, ob ich dich wollte oder nicht? In Büchern gibt es vielleicht Liebe auf den ersten Blick, aber im wahren Leben...«
    Er verstummte, ein Grinsen breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus.
    »Weswegen grinst du, Stuart Redman?«
    »Ich habe gerade nachgedacht«, sagte er, »daß ich im wahren Leben mindestens...« Er rieb sich überlegend das Kinn. »Oh, ich würde sagen, vier Stunden gebraucht habe.«
    Sie küßte ihn auf die Wange. »Das ist süß.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich glaube jedenfalls, daß er mir das, was ich gesagt habe, immer noch übelnimmt.«
    »Er sagt kein schlechtes Wort über dich, Stu... oder sonstwen.«
    »Nein«, stimmte Stu zu. »Er lächelt . Das gefällt mir nicht.«
    »Du glaubst doch nicht, daß er... Rachepläne schmiedet oder so was?«
    Stu stand auf und lächelte. »Nein, nicht Harold. Glen denkt, daß sich die Opposition um Harold gruppieren könnte. Das ist in Ordnung. Ich hoffe nur, er versucht nicht kaputtzumachen, was wir momentan alles aufbauen.«
    »Vergiß nicht, daß er ängstlich und einsam ist.«
    »Und eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig?« Sie dachte darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Das glaube ich nicht - wirklich nicht. Ich habe mit ihm geredet und bilde mir ein, das wüßte ich. Aber er fühlt sich vielleicht zurückgewiesen. Ich glaube, er hat damit gerechnet, daß er im Adhoc-Komitee sein würde...«
    »Das war eine von Nicks einseitigen - ist das das richtige Wort? - Entscheidungen, mit der wir alle einverstanden waren. Der Grund war wohl letztlich, daß keiner von uns ihm so ganz traute.«
    »In Ogunquit«, sagte sie, »war er der unerträglichste Junge, den du dir vorstellen kannst. Ich glaube, vieles war Kompensierung für seine familiäre Situation... ihnen muß es vorgekommen sein, als wäre er aus einem Kuckucksei ausgeschlüpft oder so... aber nach der Grippe schien er sich zu ändern. Jedenfalls in meinen Augen. Er schien zu versuchen, nun... ein Mann zu sein. Dann hat er sich wieder verändert. Auf einmal. Er lächelte ständig. Man konnte nicht mehr mit ihm reden. Er war... in sich gekehrt. Wie Menschen werden, wenn sie zur Religion bekehrt werden oder lesen...« Sie verstummte, und ihre Augen nahmen kurz einen verblüfften Ausdruck an, der fast Angst gleichkam.
    »Was lesen?« fragte Stu.
    »Etwas, das ihr Leben verändert«, sagte sie. » Das Kapital. Mein Kampf. Oder vielleicht nur abgefangene Liebesbriefe.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Hmm?« Sie sah ihn an, als hätte er sie aus einem tiefen Tagtraum geschreckt. Dann lächelte sie. »Nichts. Wolltest du nicht Larry Underwood besuchen?«
    »Klar... wenn alles in Ordnung ist.«
    »Mehr als das... mir geht es ungeheuer gut. Geh schon. Husch. Das Treffen ist um sieben. Wenn du dich beeilst, kannst du vorher noch eine Kleinigkeit essen.«
    »Gut.«
    Er war am Tor, das den Garten vom Hof trennte, da rief sie ihm nach: »Vergiß nicht, ihn zu fragen, was er von Harold hält.«
    »Keine Bange«, sagte Stu. »Auf keinen Fall.«
    »Und sieh ihm in die Augen, wenn er antwortet, Stu.«

    Als Stu ihn beiläufig nach seinem Eindruck von Harold fragte (da hatte Stu die freie Stelle im Ad-hoc-Komitee noch mit keinem Wort erwähnt), wurden Larry Underwoods Augen argwöhnisch und verwirrt zugleich.
    »Fran hat dir von meiner Fixierung auf Harold erzählt, hm?«
    »Jawoll.«
    Larry und Stu waren im Wohnzimmer des kleinen Reihenhauses am Table Mesa. Draußen in der Küche machte Lucy das Essen, sie wärmte Konserven auf einem Grill, den Larry für sie gebaut hatte. Er lief mit Propangas. Sie sang Verse aus »Honky Tonk Woman« bei der Arbeit und schien sehr glücklich zu sein.
    Stu zündete eine Zigarette an. Er rauchte nur noch fünf oder sechs am Tag; er wollte nicht riskieren, daß Dick Ellis ihn wegen Lungenkrebs operieren würde.
    »Nun, die ganze Zeit, während ich Harold folgte, habe ich mir immer wieder gesagt, daß er wohl nicht so aussehen würde, wie ich ihn mir vorstellte. Und so war es auch, aber ich versuche immer noch herauszubekommen, was mit ihm ist. Er war verdammt nett. Ein guter

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