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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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abrutschten, und raste in die linke obere Ecke des Papiers.
    »Puh«, sagte Nadine. »Habt ihr gespürt...«
    Sie spürten es, alle, obwohl weder Kachel noch Jane Fargood später mit ihr darüber sprechen wollten. Nach diesem Abend war sie auch in keinem Zimmer der beiden Mädchen mehr besonders gern gesehen gewesen. Danach war es, als hätten sie beide etwas Angst gehabt, ihr zu nahe zu kommen.
    Plötzlich fing das Brett an, unter ihren Fingern zu vibrieren; es war, als würde man den Kühler eines Autos im Leerlauf anfassen. Die Vibration war konstant und beängstigend. So eine Bewegung konnte kein Mensch in aller Heimlichkeit erzeugen.
    Die Mädchen waren still geworden. Sie hatten alle einen eigentümlichen Gesichtsausdruck, den Gesichtsausdruck von Menschen, die an einer Seance teilgenommen haben, bei der etwas unerwartet Echtes passiert ist - wenn der Tisch sich bewegt, wenn unsichtbare Knöchel an die Wand klopfen, wenn rauchgraues Ektoplasma aus den Nasenlöchern des Mediums quillt. Es ist ein blasser, abwartender Gesichtsausdruck, halb wird gewünscht, das Angefangene möge aufhören, halb, es soll weitergehen. Es ist ein Ausdruck grausiger, verwirrter Aufregung... und mit diesem speziellen Ausdruck sieht das menschliche Gesicht dem Totenschädel, der einen halben Zentimeter unter der Haut verborgen ist, am ähnlichsten.
    »Aufhören!« rief das Mädchen mit dem Pferdegesicht plötzlich. »Hört sofort auf, sonst werdet ihr es bereuen!«
    Und Jane Fargood schrie mit panischer Stimme: » Ich kann die Finger nicht wegnehmen !«
    Jemand stieß einen kurzen unterdrückten Schrei aus. Im selben Augenblick wurde Nadine bewußt, daß ihre Finger auch an dem Brett festklebten. Die Armmuskeln wölbten sich vor Anstrengung, die Fingerspitzen von dem Brett wegzuziehen, aber sie blieben, wo sie waren.
    »Also gut, der Spaß ist vorbei«, sagte Kachel mit gepreßter, furchtsamer Stimme. »Wer...«
    Und plötzlich fing der Bleistift an zu schreiben.
    Er bewegte sich blitzschnell, zog ihre Finger mit sich, zerrte ruckartig ihre Arme herum, was komisch gewirkt hätte, wären da nicht die hilflosen, gequälten Mienen auf den Gesichtern aller drei Mädchen gewesen. Nadine dachte später, es war, als hätten ihre Arme in einer Trainingsmaschine festgesteckt. Die vorherigen Botschaften waren mit steifen, krakeligen Buchstaben geschrieben gewesen - Botschaften, die aussahen, als hätte ein Siebenjähriger sie verfaßt. Diese Buchstaben waren ebenmäßig und nachdrücklich... große, schräge Großbuchstaben, die über das weiße Papier verliefen. Sie hatten etwas Übermütiges und Teuflisches.
    NADINE, NADINE, NADINE, schrieb der wirbelnde Bleistift. WIE ICH NADINE LIEBE DASS SIE MEIN IST LIEBE MEINE NADINE MEINE KÖNIGIN WENN DU WENN DU WENN DU REIN FÜR MICH BIST WENN DU UNBERÜHRT FÜR MICH BIST WENN DU WENN DU TOT FÜR MICH BIST TOT DU BIST
    Der Bleistift zuckte, raste und fing weiter unten wieder an.
    DU BIST TOT WIE DIE ANDEREN DU BIST IM BUCH DER TOTEN ZUSAMMEN MIT DEN ANDEREN NADINE IST TOT WIE SIE NADINE VERFAULT WIE SIE WENN SIE NICHT

    Er hörte auf. Pulsierte. Nadine dachte, hoffte - oh, hoffte so sehr -, daß es vorbei wäre, aber dann raste er an den Rand des Papiers und fing noch einmal an. Jane kreischte kläglich. Die Gesichter der anderen Mädchen waren erschrockene weiße Os des Staunens und der Fassungslosigkeit.
    DIE WELT DIE WELT BALD IST DIE WELT TOT UND WIR WIR WIR NADINE NADINE ICH ICH ICH WIR WIR SIND WIR SIND WIR
    Jetzt schienen die Buchstaben über die Seite zu  schreien :
    WIR SIND IM HAUS DER TOTEN NADINE
    Das letzte Wort heulte in zentimetergroßen Buchstaben über das Papier, dann rutschte der Bleistift vom Brett und ließ dabei eine lange Graphitspur wie einen Schrei zurück. Er fiel auf den Boden und zerbrach in zwei Hälften.
    Es folgte ein Augenblick erschrockenen, reglosen Schweigens, dann fing Jane Fargood schrill und hysterisch zu weinen an. Es hatte damit geendet, daß die Herbergsmutter nach oben gekommen war und nach dem Rechten gesehen hatte, fiel Nadine wieder ein, und sie hatte schon die Krankenstation wegen Jane anrufen wollen, als das Mädchen sich endlich wieder zusammenreißen konnte. Rachel Timms hatte die ganze Zeit über blaß und stumm auf dem Bett gesessen. Als die Herbergsmutter und die meisten anderen Mädchen (auch das Mädchen mit dem Pferdegesicht, das zweifellos der Überzeugung war, daß eine Prophetin im eigenen Land nichts gilt) gegangen waren, fragte sie Nadine

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