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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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scharfen Steine und Felsbrocken, über die er kletterte. Er bewegte sich mit Hilfe der Ellenbogen und stiess sich mit dem linken Fuß ab, wie ein verkrüppeltes Insekt. Sein Atem feilte im Hals wie eine heiße Raspel. Er wußte nicht, wie lange es dauerte, aber ein- oder zweimal stieß er mit dem verletzten Bein gegen einen Stein, und die unerträglichen Schmerzen machten ihn fast bewußtlos. Mehrere Male war er zurückgerutscht und hatte hilflos gestöhnt.
    Zuletzt wurde ihm dumpf bewußt, daß er nicht mehr weiter konnte. Die Schatten hatten sich verändert. Drei Stunden waren vergangen. Er wußte nicht mehr, wann er zuletzt zur Leitplanke und zur Straße hinaufgeschaut hatte, aber eine Stunde war es bestimmt her. In seiner Qual hatte er sich ganz auf den Aufstieg konzentriert. Nadine war wahrscheinlich schon längst gegangen.
    Aber sie war immer noch da, und obwohl er nur sieben oder acht Meter geschafft hatte, konnte er ihre Miene grausam deutlich erkennen. In ihrem Blick lag ein Ausdruck von Trauer, aber ihr leerer Blick war in die Ferne gerichtet.
    Ihr Blick galt ihm .
    Da fing er an, sie zu hassen und griff nach seinem Schulterhalfter. Der Colt war noch da; er war während des Sturzes von dem über den Griff geknöpften Riemen festgehalten worden. Er knöpfte den Riemen ab, wobei er den Oberkörper beugte, damit sie es nicht sah.
    »Nadine...«
    »Es ist besser so, Harold. Besser für dich, denn seine Methode wäre viel schlimmer. Das siehst du doch ein, nicht wahr? Du willst ihm bestimmt nicht Auge in Auge gegenüberstehen, Harold? Er meint, daß jemand, der eine Seite verrät, wahrscheinlich auch die andere verraten wird. Er würde dich töten, aber vorher würde er dich in den Wahnsinn treiben. Er hat diese Fähigkeit. Er hat mich vor die Wahl gestellt. So - oder auf seine Weise. Ich habe mich hierfür entschieden. Du kannst schnell ein Ende machen, wenn du den Mut hast. Du weißt, was ich meine.«
    Er prüfte die Pistole zum ersten von hundert (möglicherweise tausend) Malen, wobei er sie im Schatten seines verrenkten Ellbogens hielt.
    »Was ist mit dir?« rief er hinauf. »Bist du nicht auch eine Verräterin?«
    Ihre Stimme klang traurig. »Im Herzen habe ich ihn nie verraten.«
    »Ich glaube, genau da hast du ihn verraten«, rief Harold zu ihr hinauf. Er versuchte, eine ehrliche Miene aufzusetzen, aber in Wirklichkeit schätzte er nur die Entfernung. Er würde höchstens zwei Schüsse abgeben können. Und eine Pistole war eine notorisch unzuverlässige Waffe. »Und ich glaube, er weiß es auch.«
    »Er braucht mich«, sagte sie, »und ich brauche ihn. Du hattest damit nie etwas zu tun, Harold. Und wenn wir zusammen weitergefahren wären, hätte ich dich vielleicht... vielleicht etwas machen lassen. Diese bewußte Kleinigkeit. Und das hätte alles zerstört. Das konnte ich nach all den Opfern, dem Blut und den Scheußlichkeiten einfach nicht riskieren. Wir haben gemeinsam unsere Seelen verkauft, Harold, aber von mir ist noch genug übrig, daß ich für meine den vollen Preis will.«
    »Ich gebe dir den vollen Preis«, sagte Harold und schaffte es, auf die Knie zu kommen. Die Sonne blendete. Schwindel packte ihn mit grober Faust und brachte seinen Gleichgewichtssinn durcheinander. Ihm war, als hörte er Stimmen - eine Stimme - überrascht und brüllend protestieren. Er drückte ab. Der Schuß hallte krachend und donnernd von Felsen zu Felsen wider, bis er verstummte. Nadines überraschter Gesichtsausdruck war fast komisch.
    In einer Art trunkenem Triumph dachte Harold: Sie hat nicht gedacht, daß ich es fertigbringe ! Ihr Mund war ein erschrockenes, überraschtes O. Ihre Augen waren aufgerissen. Die Finger ihrer Hand verkrampften sich und flogen hoch, als ob sie im Begriff wäre, eine abnormale Melodie auf dem Klavier zu spielen. Der Augenblick war so köstlich, daß er ihn eine oder zwei Sekunden zu lange genoss und nicht merkte, daß er sie verfehlt hatte. Als es ihm klar wurde, legte er wieder an, versuchte zu zielen und umklammerte das rechte Handgelenk mit der linken Hand.
    »Harold! Nein! Das kannst du nicht tun!«
    Nicht? Es ist eine Kleinigkeit, eine Pistole abzudrücken. Klar kann ich es.
    Sie schien sich vor Entsetzen nicht bewegen zu können, und als er ihren Hals genau vor der Kimme der Pistole hatte, verspürte er die plötzliche kalte Gewißheit, daß es so vorbestimmt war - das Ende als kurzer, sinnloser Ausbruch von Gewalt.
    Jetzt hatte er sie genau im Visier.
    Aber als er abdrücken

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