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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Whitney einen, und als Whitney trank, durchlief ihn ein leichter Schauer. Es war fast purer Gin.
    »Er ist bereits am Kippen«, fuhr Lloyd fort. »Erst Dayna, dann dieser Cullen. Seine eigene Frau - wenn sie das war - geht hin und springt vom Dach. Glaubst du etwa, daß ihr doppelter Rittberger vom Terrassendach auf dem Spielplan stand?«
    »Wir sollten nicht darüber sprechen.«
    »Und der Mülleimermann. Sieh doch mal, was der alles ganz allein geschafft hat. Wenn man solche Freunde hat, braucht man dann noch Feinde? Das möchte ich gern wissen.«
    »Lloyd...«
    Lloyd schüttelte den Kopf. »Ich begreife das Ganze nicht. Es lief alles so gut. Bis zu dem Abend, an dem er ankam und uns erzählte, daß die alte Dame drüben in der Freien Zone gestorben ist. Er sagte, das letzte Hindernis sei jetzt aus dem Weg geräumt. Aber gerade seit dem Zeitpunkt ist fast alles schiefgegangen. «
    »Lloyd, wir sollten wirklich nicht...«
    »Ich weiß nicht mehr, was Sache ist. Wir können sie im nächsten Frühjahr wahrscheinlich mit Landstreitkräften erledigen. Aber wer weiß, was sie bis zum nächsten Frühjahr selbst auf die Beine gestellt haben? Wir wollten sie schlagen, bevor sie uns ei ne komische Überraschung bereiten können, aber das geht jetzt nicht mehr. Und, Gott im Himmel, wir müssen noch an Mülli denken. Er ist irgendwo draußen in der Wüste, und ich bin verdammt sicher ...«
    »Lloyd«, sagte Whitney mit leiser, erstickter Stimme. »Hör mir zu.«
    Lloyd beugte sich vor. »Was? Was ist los, altes Haus?«
    »Ich wußte nicht, ob ich überhaupt den Mut haben würde, dich zu fragen«, sagte Whitney. Er umklammerte das Glas krampfhaft. »Ich und Ace High und Ronnie Sykes und Jenny Engstrom. Wir hauen ab. Willst du mitkommen? Mein Gott, ich muß verrückt sein, dir das zu sagen, wo du doch seine rechte Hand bist.«
    »Abhauen? Wohin?«
    »Wahrscheinlich Südamerika. Brasilien. Das dürfte weit genug sein.«
    Er schwieg, suchte nach Worten, dann sprach er schnell weiter.
    »Viele Leute verschwinden. Nun ja, so viele nicht, aber immerhin einige, und es werden jeden Tag mehr. Sie glauben nicht, daß Flagg es schafft. Einige gehen nach Norden, nach Kanada. Das ist mir zu kalt. Aber ich muß raus. Ich würde in den Osten gehen, wenn ich sicher sein könnte, daß sie mich aufnehmen.« Whitney schwieg. Er sah Lloyd kläglich an. Das Gesicht eines Mannes, der fürchtet, zu weit gegangen zu sein.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Lloyd leise. »Ich werde dich nicht verpfeifen, altes Haus.«
    »Es ist einfach... alles so schlecht geworden«, sagte Whitney verzweifelt.
    »Wann willst du verschwinden?« fragte Lloyd.
    Whitney sah ihn mißtrauisch an.
    »Ach, vergiß, daß ich gefragt habe«, sagte Lloyd. »Fertig?«
    »Noch nicht«, sagte Whitney und sah in sein Glas.
    »Ich schon.« Er ging zur Bar. Mit dem Rücken zu Whitney sagte er:
    »Ich kann nicht.«
    »Hm?«
    » Kann nicht! « sagte Lloyd schneidend und drehte sich zu Whitney um. »Ich schulde ihm was. Ich schulde ihm eine Menge. Er hat mich in Phoenix aus einer schlimmen Klemme befreit, und seither bin ich bei ihm. Scheint länger her zu sein, als es in Wirklichkeit ist. Scheint eine Ewigkeit zu sein.«
    »Jede Wette.«
    »Aber es ist mehr als das. Er hat etwas mit mir angestellt, mich schlauer gemacht oder so. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich bin nicht mehr der alte, Whitney. Ganz und gar nicht. Vor... ihm... war ich nur dritte Garnitur. Jetzt läßt er mich den Laden hier schmeißen, und ich mache es gut. Es scheint, als könnte ich besser denken. Ja, er hat mich schlauer gemacht.« Lloyd hob den Stein mit dem Makel von der Brust, betrachtete ihn kurz und ließ ihn wieder fallen. Er wischte sich die Hände an den Hosen ab, als hätte er etwas Ekliges angefaßt. »Ich weiß, ich bin immer noch kein Genie. Ich muß alles in ein Notizbuch schreiben, was ich erledigen muß, sonst vergesse ich es. Aber mit ihm hinter mir kann ich Befehle geben, und meistens klappt alles ganz gut. Vorher konnte ich nur Befehle empfangen und in Schwulitäten geraten. Ich habe mich verändert... und er hat mich verändert. Ja, scheint länger her zu sein, als es in Wirklichkeit ist. Als wir nach Vegas kamen, waren nur sechzehn Leute hier. Ronnie war einer davon; ebenso Jenny und der arme alte Heck Drogan. Sie haben auf ihn gewartet. Als er in die Stadt kam, fiel Jenny Engstrom auf die hübschen Knie und hat ihm die Stiefel geküßt. Ich wette, das hat sie dir im Bett nie erzählt.« Er

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