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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Gesicht und strich ihr das Haar aus der Stirn. Steißlage.
    Wer hatte das gesagt? Es war eine unheilverkündende, körperlose Stimme. Tief und schleppend, wie von einer zu langsam abgespielten Schallplatte.
    Steißlage.
    Georges Stimme: Ruf Dick. Sag ihm, vielleicht müssen wir...  
    Lauries Stimme: Doktor, sie verliert jetzt sehr viel Blut... 
    Stu zündete sich eine Zigarette an. Sie schmeckte scheußlich, aber nach diesem Traum war alles eine Erholung. Es ist ein Angsttraum. Das ist alles. Das ist die typische Macho-Vorstellung, daß alles schiefgeht, wenn du nicht dabei bist. Vergiß es, Stuart. Es geht ihr gut. Nicht alle Träume werden wahr...
    Aber zu viele Träume waren im letzten halben Jahr wahr geworden. Das Gefühl, daß dieser immer wiederkehrende Traum von Frans Entbindung ihm die Zukunft zeigte, wollte ihn nicht loslassen. Er drückte die halb gerauchte Zigarette aus und starrte mit leerem Blick in das sanfte, ruhige Licht der Gaslampe. Heute war der 29. November; das Holiday Inn von Grand Junction war jetzt schon seit vier Wochen ihr Quartier. Die Zeit war langsam und zäh verronnen, aber sie hatten es geschafft, bei Laune zu bleiben, indem sie die ganze Stadt immer wieder nach interessanten Dingen durchstöbert hatten, mit denen man sich beschäftigen und die Zeit totschlagen konnte.
    Stu war in der Lagerhalle eines Elektrogroßhandels an der Grand Avenue auf einen mittelgroßen Honda-Elektrogenerator gestoßen, und er und Tom hatten ihn ins Convention Center gegenüber dem Holiday Inn geschleppt, indem sie das Ding mit Hilfe eines Flaschenzuges auf einen Schlitten gehoben und dann zwei Schneemobile vor den Schlitten gespannt hatten - mit anderen Worten: Sie hatten den Generator auf eine ganz ähnliche Art und Weise transportiert wie der Mülleimermann sein allerletztes Geschenk an Randall Flagg.
    »Und was tun wir damit?« fragte Tom. »Den Strom im Motel wieder anmachen?«
    »Dafür ist dieser Generator zu klein«, sagte Stu.
    »Warum nehmen wir ihn dann mit? Wozu ?« fragte Tom voller Ungeduld.
    »Du wirst schon sehen«, sagte Stu.
    Sie stellten den Generator in der kleinen Elektrozentrale der Convention Hall ab, und damit war das Gerät für Tom gestorben und vergessen - und genau das hatte Stu sich erhofft. Am folgenden Tag war er mit dem Schneemobil zum Grand Junction Simplex gefahren und hatte - indem er wieder, diesmal alleine, den Flaschenzug benutzte - einen alten Fünfunddreißig-Millimeter-Filmprojektor aus einem Fenster im zweiten Stock der Lagerhalle, wo er ihn auf einem seiner früheren Streifzüge entdeckt hatte, heruntergehievt. Der Projektor war in Plastikfolie eingewickelt gewesen... und dann, nach der dicken Staubschicht zu urteilen, die sich auf der Schutzfolie angesammelt hatte, schlicht und einfach vergessen worden. Stus Bein hatte ganz gut mitgespielt, aber er hatte dennoch fast drei Stunden gebraucht, um den Projektor durch den Haupteingang der Convention Hall bis in die Mitte des Sitzungssaales zu schleppen. Er hatte dazu drei kleine Transportkarren benutzt und immer damit gerechnet, daß Tom plötzlich auftauchen würde, um nach ihm zu sehen. Mit Toms Hilfe wäre die Arbeit viel schneller vonstatten gegangen, aber es hätte auch die Überraschung verdorben, die Stu Tom bereiten wollte. Aber Tom war offensichtlich in eigener Sache unterwegs, und Stu bekam ihn den Tag über nicht zu Gesicht. Als Tom schließlich gegen fünf Uhr nachmittags ins Holiday Inn zurückkehrte, mit von der Kälte roten Wangen und einem dicken Schal um den Hals, war die Überraschungsparty drüben in der Convention Hall bereits vorbereitet.
    Stu hatte alle sechs Filme mitgebracht, die er in einem Kino in Grand Junction gefunden hatte. Nach dem Abendessen sagte er beiläufig:
    »Komm mal mit mir rüber zur Convention Hall, Tom.«
    »Warum?«
    »Du wirst schon sehen.«
    Sie überquerten die verschneite Straße. Am Eingang der Convention Hall drückte Stu Tom eine Tüte Popcorn in die Hand.
    »Was soll das?« fragte Tom.
    »Ist doch schöner, sich 'nen Film anzusehen, wenn man was zu knabbern hat, du großer Dummkopf«, sagte Stu grinsend.
    » FILM ?«
    »Ja, sicher.«
    Tom brach wie ein Unwetter durch die Eingangstür. Sah den Projektor, vorführbereit, mit eingelegter Filmrolle. Sah die große Leinwand der Versammlungshalle, die Stu heruntergelassen hatte. Sah zwei Klappstühle auf dem leeren Mittelgang.
    »Whow«, flüsterte er, und das Erstaunen auf seinem Gesicht war so echt und tief und kindlich,

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