Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
superstarken Motor, eine Verkleidung, um den Wind abzuhalten, und, was das wichtigste war, viel Platz für Gepäck. Es war früher offensichtlich zum Transport von Rettungsgeräten benutzt worden. Hinten war ein großer offener Raum, in dem ein Hund von Kojaks Größe bequem untergebracht werden konnte. Was sie sonst noch brauchten, besorgten sie sich aus den vielen Sport- und Freizeitgeschäften am Ort. Dabei gab es kaum Schwierigkeiten, obwohl die Supergrippe am Sommeranfang zugeschlagen hatte. Sie nahmen leichte Zeltbahnen und leichte Schlafsäcke mit, ebenso ein Paar Langlaufskier (obschon allein der Gedanke, Tom die Grundkenntnisse des Skilanglaufs beibringen zu müssen, Stu das Blut in den Adern gefrieren ließ), einen großen Coleman-Gaskocher, Lampen, Gasflaschen, Ersatzbatterien, Nahrungskonzentrate und ein Garand-Gewehr mit Zielfernrohr.
    Am ersten Tag um zwei Uhr mittags wußte Stu, daß seine Angst, sie könnten einschneien und verhungern, grundlos gewesen war. Der Wald wimmelte förmlich von Wild. So etwas hatte er noch nicht gesehen. Später am Nachmittag schoß er ein Stück Rotwild. Das erste seit seiner Schulzeit. Damals hatte er die Schule geschwänzt, um mit seinem Onkel Dale auf die Jagd zu gehen. Das Tier, das sie geschossen hatten, war eine magere Ricke gewesen, und ihr Fleisch hatte stark nach Wild und ziemlich bitter geschmeckt, weil sie zuviel Nesseln gefressen hatte, wie Onkel Dale sagte. Das Tier, das Stu heute erlegt hatte, war ein schöner, schwerer Bock mit breiter Brust. Aber schließlich, dachte Stu, als er das Tier mit einem großen Messer ausweidete, hat der Winter gerade erst angefangen, und Mutter Natur hat ihre eigene Art, mit Übervölkerungsproblemen fertig zu werden.
    Tom suchte Holz und schichtete es auf, während Stu den Bock, so gut er konnte, zerlegte. Als er das geschafft hatte, war es schon seit drei Stunden dunkel, die Ärmel seines Mantels waren steif und klebrig von Blut, und sein Bein sang das »Ave Maria«. Das Reh, das sein Onkel Dale geschossen hatte, war damals von einem alten Mann namens Schoey aus der Decke geschlagen, ausgeweidet und zerlegt worden. Dieser Mann hatte in einer baufälligen Hütte am Stadtrand von Braintree gewohnt und hatte für seine Arbeit drei Dollar und zehn Pfund vom bitteren Fleisch bekommen.
    »Schade, daß der alte Schoey heute abend nicht hier ist«, seufzte Stu.
    »Wer?« fragte Tom, der fast eingeschlummert war.
    »Ach nichts, Tom. Ich führe Selbstgespräche.«
    Die Arbeit hatte sich gelohnt. Das Wildbret war zart und schmeckte vorzüglich. Als sie sich satt gegessen hatten, kochte Stu noch ungefähr dreißig Pfund Fleisch und verstaute es am anderen Morgen in einem der kleinen Gepäckträger des Schneemobils. An diesem ersten Tag hatten sie nur sechzehn Meilen zurückgelegt. 

    In dieser Nacht war der Traum anders. Stu war wieder im Entbindungszimmer. Überall sah er Blut. Die Ärmel seines weißen Kittels waren steif und klebrig davon. Aber dieses Mal war es kein Tierblut, sondern Frans Blut. Die Kittel, die George und Laurie trugen, waren genauso blutgetränkt wie das Laken, mit dem Frannie zugedeckt war. Und sie schrie.
    Es kommt , keuchte George. Seine Zeit ist endlich gekommen. Frannie, es will geboren werden. Pressen! PRESSEN!
    Und es kam, es kam in einem letzten Schauer von Blut. George ergriff das Kind bei den Hüften, denn es war mit den Füßen zuerst gekommen...
    Laurie fing an zu kreischen. Die Geräte aus rostfreiem Stahl waren vollgespritzt mit -
    Denn es war ein Wolf mit einem teuflisch grinsenden menschlichen Gesicht, seinem Gesicht, es war Flagg, er war wieder da, er war nicht tot, noch nicht, er war noch auf der Welt, Frannie hatte Randall Flagg geboren -
    Stu erwachte von seinem eigenen Stöhnen. Hatte er geschrien? Tom schlief fest. Er hatte sich so tief in seinen Schlafsack verkrochen, daß nur noch sein blonder Haarschopf zu sehen war. Kojak lag zusammengerollt neben Stu. Es war alles in Ordnung. Es war nur ein Traum gewesen...
    Und dann stieg ein Heulen in die Nacht, erhob sich wie der silberne Klang verzweifelten Grauens... das Heulen eines Wolfes, oder vielleicht der Schrei einer Mörderseele.
    Kojak hob den Kopf.
    Stu überlief eine Gänsehaut die Arme, die Oberschenkel, die Leisten.
    Das Heulen kam nicht wieder.
    Stu schlief wieder ein. Am Morgen packten sie auf und fuhren weiter. Tom machte Stu darauf aufmerksam, daß die Eingeweide des Rehbocks verschwunden waren. Wo sie gelegen hatten, war nur noch ein

Weitere Kostenlose Bücher